Gladbach-Coach Marco Rose tauschte nach dem 2:1 in Leverkusen dreimal durch: Kramer, Hofmann (beide auf der Bank) und Herrmann (nicht im Kader) waren nicht dabei. Zakaria, Benes und Stindl begannen dafür.
Roms Trainer Paulo Fonseca baute sein Team im Vergleich zum 2:1 gegen Neapel auf zwei Positionen um: Santon und Fazio starteten in der Viererkette für Spinazzola und Cetin.
Zaniolo nickt knapp drüber
Mit Mut und Rückenwind startete der Bundesliga-Spitzenreiter in die Partie, das ganz große Risiko scheuten allerdings beide Mannschaften zu Beginn. Die erste Chance verzeichnete die bei ruhenden Bällen extrem gefährliche Roma nach einem Standard: Eine Ecke von der rechten Seite köpfte Zaniolo knapp über den Kasten (12.). Im direkten Gegenzug wuchtete Kapitän Stindl die Kugel aus großer Distanz links neben das Tor (13.).
Zakaria-Hammer touchiert die Latte
Kurz darauf hatten viele VfL-Fans den Torschrei bereits auf den Lippen, doch Zakarias Distanz-Hammer touchierte nur die Oberkante der Latte (16.). Die Borussia blieb dran, erhöhte die Schlagzahl, doch auch Benes und Neuhaus konnten Keeper Pau Lopez nicht bezwingen (26., 31.). Das übernahm in Minute 35 ein Verteidiger - allerdings einer der Gäste: Thuram vernaschte auf links Smalling, in der Mitte grätschte Fazio unnötig in den Ball und stellte so auf 1:0 für die Fohlen. Die Roma schob nochmal nach vorne, kam vor der Pause aber nicht mehr zum Zug.
Glanzparade von Sommer
Europa League, 4. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel verbuchte die Borussia den ersten Hochkaräter, doch nach Thurams abgefälschtem Schuss flog Stindls Direktabnahme im Fünfmeterraum am rechten Pfosten vorbei (49.). Die Roma brauchte etwas, um sich gefährlich anzunähern: Pastore zwang Sommer mit einem Schlenzer von der Strafraumkante zu einer Glanzparade (57.).
Ein Freistoß von Kolarov bringt das 1:1
In der Folge erhöhte der italienische Hauptstadtklub die Schlagzahl - und belohnte sich dafür: Kolarov brachte einen Freistoß aus halblinker Position ins Zentrum, wo Fazio angerauscht kam und per Direktabnahme auf 1:1 stellte (64.). Gladbach musste mehr riskieren und lief nur sechs Minuten später in einen brandgefährlichen Konter, Kluivert verfehlte aber ganz knapp sein Ziel.
Rose bringt einen zweiten Stürmer
Rose ging vor Anbruch der Schlussviertelstunde mehr Risiko, nahm Neuhaus vom Feld und brachte Angreifer Plea. In der Crunch Time fehlten den Hausherren trotz großer Leidenschaft aber die zündenden Ideen, die Roma gab sich bereits mit dem 1:1 zufrieden. Das letzte Wort hatte allerdings der ständige Unruheherd der Fohlen: Zakaria brachte den Ball von links nochmal in den Strafraum, Plea köpfte in die Mitte, wo Thuram zu frei stand und überlegt ins linke Eck einnickte (90.+5). Nach dem 2:1 glich der Borussia-Park einem Tollhaus. Die Chance auf die K.-o.-Runde ist damit wieder deutlich gestiegen.
Doch was bringt die nahe Zukunft? In der Bundesliga empfängt Gladbach am Sonntag (13.30 Uhr) Werder Bremen. Die Roma tritt ebenfalls am Sonntag (18 Uhr) in Parma an. In der Europa League geht es für beide Teams in drei Wochen weiter: Die Borussia gastiert am 28. November beim Wolfsberger AC (18.55 Uhr), Rom spielt zeitgleich bei Basaksehir Istanbul.