Roma-Coach Paulo Fonseca musste auf Cristante und Kalinic verzichten, die sich beim 0:0 in Genua jeweils schwerere Verletzungen zugezogen hatten. Für Cristante rückte daher Fazio in die Startelf, für Kalinic stürmte Dzeko (wegen Jochbeinbruchs mit Gesichtsmaske). Die dritte Änderung im Vergleich zum Genua-Spiel: Pastore ersetzte Florenzi (Bank).
Auch Mönchengladbachs Trainer Marco Rose hatte einen Ausfall zu beklagen: Plea fehlte mit einer Muskelverletzung und wurde von Herrmann ersetzt. Im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Dortmund erhielt außerdem Bensebaini hinten links den Vorzug vor Wendt, die Spielmacherposition besetzte Neuhaus statt Benes.
Gladbach beginnt gut - doch Zaniolo trifft
Im Dauerregen der "Ewigen Stadt" legte Gladbach einen starken Start hin. Einige ansehnliche Kombinationen brachte der deutsche Tabellenführer auf den schwierig zu bespielenden Untergrund - und auch die erste dicke Chance der Partie ging auf das Konto der Borussen: Eine Freistoßflanke von Neuhaus beförderte Bensebaini mit ausgefahrenem Bein an die Latte (8.). In der Folge hatten die Gäste durch Embolo (9.), Neuhaus (11.) und Thuram (14.) weitere gute Abschlusschancen, verfehlten aber jeweils das Tor. Einen weiteren Distanzschuss von Neuhaus parierte Pau Lopez im Nachfassen (28.).
Erst in dieser Phase kamen die ersatzgeschwächten Italiener besser ins Spiel - und mit ihrer ersten echten Chance gleich zum 1:0. Nach einer Ecke von Veretout wurde Zaniolo nicht entscheidend am Kopfball gehindert und der Youngster platzierte die Kugel schulbuchmäßig in die lange Ecke (32.). Bitter für die Fohlen, denen der Rückstand merklich den Wind aus den Segeln nahm. Dzeko traf zum vermeintlichen 2:0, stand dabei aber deutlich im Abseits (35.).
Europa League, 3. Spieltag
Immer mehr Regen, immer weniger Fußball
Nach Wiederbeginn bemühte sich Mönchengladbach zwar, kombinierte aber nicht mehr so leichtfüßig wie noch in der Anfangsviertelstunde. Vieles blieb Stückwerk, auch der immer stärker werdende Regen sowie die sichere Abwehr der Italiener taten ihr Übriges. Somit sorgte zunächst nur eine Standardsituation für Gefahr, Bensebaini schoss bei einem Freistoß von der Strafraumgrenze aber nur den vor der Mauer stehenden Herrmann an (51.). Spätestens Mitte des zweiten Durchgangs wurde der klitschnasse Rasen zunehmend zum Faktor: Geordnetes Passspiel war nur noch eingeschränkt möglich, Sommer musste gegen Kluivert Kopf und Kragen riskieren, nachdem der Ball plötzlich im Gladbacher Strafraum liegenblieb (67.).
Rose versuchte es in der Schlussphase noch einmal mit neuen Kräften, unter anderem kam der erst am Donnerstag nach Rom nachgereiste Kapitän Stindl in die Partei - und der Joker war direkt mittendrin: Hinter seinen Flachschuss von der Strafraumgrenze bekam Stindl aber zu wenig Druck, Pau Lopez hielt sicher (79.). Auf der Gegenseite besaß Florenzi die Großchance zur vorzeitigen Entscheidung, zielte aber links daneben (90.).
Schlusspunkt: Lars Stindl trifft zum 1:1. imago images
Hand statt Gesicht: Stindl nimmt spätes Elfmeter-Geschenk an
Das sollte sich rächen: Nachdem Thuram die Gelegenheit zum Ausgleich noch liegen gelassen hatte (90.+1), war es eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter William Collum, die der Borussia noch einen Punkt bescherte: Der eingewechselte Hofmann köpfte Smalling im Römer Strafraum aus kürzester Distanz ins Gesicht, der Unparteiische aber meinte, ein Handspiel des Engländers erkannt zu haben - und zeigte zum Entsetzen der Heim-Elf auf den Punkt. Den Videobeweis gibt es in der Gruppenphase der Europa League nicht, deshalb konnte Stindl zum Elfmeter antreten - und der Kapitän ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen: 1:1 in der fünften Minute der Nachspielzeit und doch noch der zweite Punkt der Gruppenphase für Borussia Mönchengladbach.
In der Bundesliga treffen die Fohlen am Sonntagabend (18 Uhr) auf Eintracht Frankfurt, die Roma empfängt zur gleichen Zeit die AC Mailand zum Traditionsduell. Das direkte Rückspiel der beiden Klubs steigt am 7. November um 21 Uhr.