Zenit-Coach Sergey Semak hatte vor diesem 5. Champions-League-Spieltag mit einem 2:1-Auswärtssieg bei Rubin Kasan den Vorsprung an der Tabellenspitze der Premier Liga erhalten - und vertraute in der modernen wie überdachten Gazprom Arena, die die winterlichen Außentemperaturen (minus 1 Grad Celsius, Schneefall) von den Spielern abhielt, auf Akteure wie den bulligen Stürmer Dzyuba oder den Ex-Hamburger Douglas Santos.
Lyons Coach Rudi Garcia hatte dagegen mit seinem im Mittelfeld stagnierenden Team mal wieder einen Erfolg in der Ligue 1 verzeichnet ( 2:1 über OGC Nizza) - und schickte an diesem Abend Spieler wie Traoré, Cornet und Moussa Dembelé aufs Feld.
Dzyuba ist nicht zu verteidigen
Richtig viel brachte die Offensive der Franzosen abgesehen von Aktionen von Traoré (20. und 23.) in den ersten 45 Minuten aber nicht zustande. Vielmehr kontrollierten die defensiv äußerst stabilen Russen das Geschehen (Chance für Azmoun, 35.) - und belohnten sich in der 42. Minute mit dem durchaus verdienten 1:0. So passierte es: Der immer wieder anschiebende Dzyuba, der mit seinem robusten Körper extrem schwer zu verteidigen war, schraubte sich nach einer Ecke von Douglas Santos nach oben und nickte die Kugel präzise links unten neben den Pfosten ins Tor.
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Nach dem Seitenwechsel gab es dann ein anderes Bild: Hier entwickelte Lyon weitaus mehr Druck, beschäftigte die Abwehr der St. Petersburger - und kam zu einigen Chancen von Dubois (51.) oder vor allem Dembelé (56. und 60.). Olympique, das zwischenzeitlich den erst 16-jährigen Mathis Rayan Cherki eingewechselt hatte (der zweitjüngste CL-Spieler aller Zeiten) verstand es aber nicht, sich für den hohen Aufwand zu belohnen. Und musste in der Folge damit klarkommen, dass Zenit selbst wieder besser ins Spiel kam und für mehr Entlastung sorgte.
Cleverness und Glück: Ozdoev macht den Deckel drauf
Am Ende musste sich OL ärgern, in der guten Phase selbst nicht das zwischenzeitlich verdiente 1:1 gemacht zu haben - denn spät setzte es für den Gast noch das alles entscheidende 0:2. Dabei legte der eingewechselte ehemalige Chelsea-Profi Zhirkov clever für den lauernden Ozdoev ab. Dieser hielt sofort drauf und profitierte von dem vor ihm postierten Marcelo, der die Kugel unhaltbar abfälschte (84.). Damit ging auch die negative Serie für Frankreich weiter: Denn in der Königsklasse hat in nunmehr sieben Versuchen keine Ligue-1-Mannschaft in St. Petersburg, der nördlichsten Millionenstadt der Erde, gewonnen (zwei Remis, fünf Niederlagen).
Zenit ist am Sonntag (17 Uhr) gegen Spartak Moskau gefordert, Lyon tags zuvor (17.30 Uhr) bei Racing Straßburg. Zum Abschluss der CL-Gruppenphase muss Zenit am 10. Dezember bei Benfica Lissabon antreten - und ist mit einem Sieg definitiv weiter. OL empfängt dann zur gleichen Zeit RB Leipzig.