Kurzfristig musste Reds-Coach Jürgen Klopp sein Team umbauen, da Innenverteidiger Gomez ausfiel. Für ihn rückte Lovren in die Startelf. Im Vergleich zum 3:2 gegen West Ham kam außerdem Oxlade-Chamberlain für Keita in die Formation.
Liverpool startet schwach - Deulofeu verletzt sich schwer
Beim Tabellenvorletzten aus Watford legten die Reds einen sehr stottrigen Start hin. Liverpool unterliefen ungewohnt einfache Ballverluste und Unzulänglichkeiten, Watford begann hingegen hellwach und war in den ersten Hälfte die deutlich stärkere Mannschaft. Die beste Chance für die Hornets vergab Deulofeu, sein Schlenzer landete über dem Tor (11.). Einen weiteren gefährlichen Schuss von Doucouré blockte van Dijk (15.). Die erste Gelegenheit der Reds ließ bis zur 20. Minute auf sich warten, Salahs Schuss landete aber nur am Außennetz.
Für einen Bruch im Spiel sorgte dann eine mehrminütige Verletzungsunterbrechung für Deulofeu. Watfords Aktivposten verletzte sich bei einem Zweikampf mit van Dijk offenbar schwer am Knie und musste nach intensiver Behandlung auf dem Platz mit der Trage vom Feld gebracht werden. Für ihn kam Pereyra (37.). Im Anschluss an die rund fünfminütige Pause wollte zunächst auf beiden Seiten nicht mehr so recht Spielfluss aufkommen - doch in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs vergab Watford noch die Großchance zur Führung: Alisson rutschte ein Ball aus den Händen, der LFC-Schlussmann vereitelte dann aber gegen Deeney, der den Nachschuss über das verwaiste Tor setzte (45.+4).
Liverpool weiter schläfrig - und jetzt schlägt Watford zu
Der zweite Durchgang begann, wie der erste endete - mit einer Gelegenheit für Watford: Der durchgebrochene Sarr scheiterte an Alisson (47.). Für die erste echte LFC-Chance der Partie zeigten sich bezeichnenderweise zwei Abwehrspieler verantwortlich: Robertson scheiterte nach feinem Zuspiel von van Dijk an Watfords Keeper Foster (53.). Quasi im Gegenzug belohnte sich Watford aber für den nach wie vor mutigen Auftritt: Nach einem Einwurf entwischte Doucouré und brachte die Kugel von der Grundlinie in den Fünfmeterraum, wo Sarr den Ball zum verdienten 1:0 in die Maschen grätschte (54.).
Und die Hornets legten gegen den weiterhin schläfrigen Spitzenreiter nach: Nach einem Steilpass von Deeney lief Sarr der unaufmerksamen LFC-Abwehr davon und überlupfte Alisson sehenswert - Doppelpack für den Senegalesen, 2:0 für Watford (60.). Erst jetzt wachte Liverpool ein wenig auf, ein herrlicher Volleyschuss des kurz zuvor eingewechselten Lallana krachte an den Außenpfosten (66.).
Deeney legt noch einen drauf - Der Rekord ist futsch
Nichts war es mit dem Anschlusstreffer, stattdessen half Liverpool nun sogar noch Watford beim Toreschießen. Alexander-Arnold spielte einen haarsträubenden Rückpass in die Beine von Sarr, der am herausstürzenden Alisson vorbeitanzte und auf Deeney zurücklegte. Der Stürmer verfrachtete den Ball aus rund 15 Metern ins leere Tor (72.). Die erste Saisonniederlage für Liverpool nahm nun konkrete Konturen an - und sie hätte sogar noch höher ausfallen können, Sarr vergab freistehend vor Alisson das 4:0 (82.).
Letztlich war der 3:0-Endstand auch in der Höhe verdient - und die Fabelserie des FC Liverpool nach fast 14 Monaten vorbei. Zuletzt hatten die Reds am 3. Januar 2019 bei Manchester City ein Ligaspiel verloren, es folgten 44 ungeschlagene Partien - bis jetzt. Außerdem verpasste Liverpool den alleinigen Rekord für die meisten Premier-League-Siege in Folge und muss sich diese Bestmarke (18) weiterhin mit Manchester City teilen, das dieses Kunststück 2017 geschafft hatte. Und auch beim FC Arsenal dürften die Sektkorken knallen: Die ungeschlagene Saison der Gunners 2003/2004 bleibt die einzige dieser Art in der Premier-League-Historie.