Nach dem 2:5 im Derby in Liverpool hatte sich der FC Everton am Donnerstag von Trainer Marco Silva getrennt, der erste Effekt war schon zwei Tage später spür- und sichtbar: Im Mittagsspiel gegen den Tabellenvierten FC Chelsea traten die zuvor auf einen Abstiegsplatz abgerutschten Toffees plötzlich so leidenschaftlich und intensiv auf wie Interimstrainer Duncan Ferguson in seiner Coachingzone.
Schon in der fünften Minute durfte Ferguson erstmals zum Jubellauf ansetzen: Richarlison köpfte aus kurzer Distanz die Führung, auf die Chelsea keine Antwort fand. Die Blues hatten zwar auch ihre Offensivszenen, wirkten vor allem defensiv aber sehr fahrig. Calvert-Lewin nutzte kurz nach der Pause ein Durcheinander in der Chelseas Hintermannschaft, die weiterhin Nationalspieler Rüdiger vermisst: Der Everton-Angreifer überwand Kepa nach einem Querschläger von Zouma und ließ Ferguson wieder abheben (49.).
Kovacic verkürzte zwar umgehend per Direktabnahme aus 20 Metern (52.) und leitete eine dominante Phase der Gäste ein. Doch Everton hielt auch dank Keeper Pickford stand - und nutzte erneut durch Calvert-Lewin eine weitere Lücke beim Gegner zum 3:1-Endstand (84.). Diesmal umarmte Ferguson sogar einen Balljungen heftig, während Chelsea die Partie wenig später mit einem falschen Einwurf durch Pulisic beendete.
Noch ist die Trainerfrage bei den Toffees nicht beantwortet. Auch Ferguson, der langjährige Everton-Prof und bisherige Co-Trainer hat Argumente gesammelt. Neu unter den Favoriten bei den Buchmachern ist derweil Niko Kovac - weil sich der Ex-Bayern-Coach die Partie gegen Chelsea am Samstag live im Stadion ansah. Am nächsten Sonntag geht es für Everton gegen Manchester United weiter.