Aus dem Eintracht-Trainingslager in Thun berichtet Benni Hofmann
Die Hessen, bei denen David Abraham das Aufwärmen sicherheitshalber abbrach, agierten offensiv wesentlich inspirierter als noch bei der 1:5-Klatsche am Mittwoch gegen die Young Boys Bern. Besonders Ante Rebic schien sich ein Herz gefasst zu haben. Der Kroate, der zwei Tage zuvor noch eine Nicht-Leistung angeboten hatte, forderte die Bälle, lief motiviert an und fädelte immer wieder geschickt ein aus der zweiten Reihe. Entsprechend führte der Bundesligist schnell: Zweimal servierte Danny da Costa, je einmal trafen Daichi Kamada (8.) und Sebastien Haller (17.).
Der FCL erwies sich jedoch auch mindestens eine Klasse schlechter als YB. Kein Wunder, dass die Eintracht zur Pause mit einem Chancenverhältnis von 6:2 deutlich höher hätte führen können. Ärgerlich aus Sicht der Elf von Hütter: Einmal mehr wirkte die Defensive nicht sattelfest. Pfiff Schiedsrichter Nikolaj Hänni den vermeintlichen Anschlusstreffer durch Blessing Eleke wegen einer Abseitsstellung noch ab (40.), verkürzte Idriz Voca nach nett anzusehender Kombination auf 1:2 (44.).
Paciencia erhöht
Kurz nach der Pause hätte die bis auf Frederik Rönnow einmal komplett durchrotierte Eintracht beinahe den Ausgleich kassiert, doch der Schlussmann parierte gegen Marvin Schulz (52.). In der 61. Minute fast ein Eigentor des letztjährigen Fünften der Schweizer Liga: Eine Hereingabe von Filip Kostic lenkte Christian Schwegler, der ältere Bruder von Ex-Eintracht-Kapitän Pirmin, an den eigenen Pfosten.
Insgesamt wirkte Frankfurt nach dem Seitenwechsel nicht mehr so souverän. Die Anteile gestalteten sich nun ausgeglichener, dem Bundesligisten fehlte eine ordnende Hand im Mittelfeld. Nichtsdestotrotz erhöhte Hütters Team auf 3:1: Nach gutem Pass von Mijat Gacinovic legte Filip Kostic umsichtig zurück, Goncalo Paciencia vollendete (71.). Das schien die Hessen zu beflügeln: Wenig später setzte sich Dejan Joveljic fein durch, scheiterte aber am Ex-Lauterer und -Leipziger Marius Müller im FCL-Kasten (76.). Am Samstag reist die Eintracht zurück an den Main, danach haben die Profis zwei Tage frei.
Statistik
FC Luzern: Müller - Schwegler, Alves, Cirkovic, Sidler - Voca, Ndenge - Demhasaj (46. Schulz), Margiotta (87. Tia Chef), Schürpf - Eleke.
Eintracht Frankfurt 1. HZ: Rönnow - Tuta, Hasebe, Willems - Da Costa, Stendera, De Guzman, Durm - Kamada - Haller, Rebic./2. HZ: Rönnow - Toure, Russ, Ndicka - Torro - Chandler, Kohr, Gacinovic, Kostic - Paciencia, Joveljic.
Tore: 0:1 Kamada (8.), 0:2 Haller (17.), 1:2 Voca (44.), 1:3 Paciencia (71.)