Deutschlands Trainer Stefan Kuntz ordnete seine Elf in einem 3-4-3 an und betraute Herthas Maier mit einer Spezialrolle: Der Berliner agierte als zentraler Mann in der defensiven Dreierreihe. Davor war viel Tempo vertreten mit den schnellen Außenbahnspielern wie Henrichs und Mittelstädt, die die Flügelstürmer Öztunali und Amiri immer wieder unterstützten.
Frankreichs Coach Sylvain Ripoll beorderte drei Bundesliga-Legionäre in seine Startelf, allesamt Defensiv-Experten: Dortmunds Diallo führte die Equipe Tricolore als Kapitän aufs Feld, neben ihm begannen die beiden Leipziger Konaté und Mukiele.
Frühstarter Öztunali
Die DFB-Elf begann sehr dominant und ging früh in Führung: Waldschmidt behauptete den Ball im deutschen Umschaltspiel auf Höhe der Mittellinie und hatte das Auge für den rechts startenden Öztunali. Weil Ballo-Tourés Grätsche ins Leere ging, tauchte der Mainzer vor Keeper Bernardoni auf, umkurvte diesen und schob zur frühen Führung ein (3.).
Auch in der Folge war der deutsche Nachwuchs das bessere Team, agierte extrem spielfreudig und verbuchte weitere Hochkaräter: Dahoud und Waldschmidt scheiterten nach tollen Kurzpass-Kombinationen jeweils aus kurzer Distanz (9., 16.), Neuhaus und Mittelstädt vergaben weitere Möglichkeiten (10., 21.). Ein weiterer sehenswerter Spielzug führte zum 2:0: Henrichs und Öztunali kombinierten sich nach vorne, den Querpass des Monaco-Profis verpasste Waldschmidt im Zentrum. Doch der mitgelaufene Mittelstädt profitierte am zweiten Pfosten und schoss flach ein (31.).
Erst in der Schlussphase des ersten Abschnitts kamen Les Bleus in die Partie und wurden auch offensiv gefährlich: Der gut aufgelegte Mainzer Keeper Müller vereitelte gleich mehrere Chancen, reagierte insbesondere bei den Versuchen von Terrier glänzend (28., 45.+1).
Frankreich kommt besser rein
Nach der Pause agierten Henrichs und Mittelstädt etwas defensiver und bildeten mit den übrigen drei Defensiven eine Fünferkette. Ungeachtet dessen kam Frankreich viel besser in den zweiten Abschnitt, Bambas erste Chance ging knapp rechts vorbei (46.). Dann sorgte Ikoné für einen Zungenschnalzer: Einen Freistoß nahe des rechten Strafraumecks zirkelte der Mann von Lille mit links in den rechten Winkel, Müller hatte wohl mit einer Flanke gerechnet (51.). Kurz darauf tauschte Kuntz fast das gesamte Team aus, nur Baumgartl, Dahoud und Müller blieben auf dem Feld.
Die DFB-Elf sortierte sich neu - und fing sich dabei den Ausgleich: Dembelés Schuss war nicht unhaltbar, doch Müller ließ den Flachschuss aus 20 Metern passieren (66.). Kurz darauf vergab Klünter eine gute Möglichkeit, bei der Diallo Glück hatte, dass Schiedsrichter Glenn Nyberg nach einem Kontakt nicht auf Strafstoß entschied (68.). Weil auch die Franzosen ihr Personal tauschten, kam der Spielfluss mehr und mehr abhanden, einzig Müller konnte sich nach Saint-Maximins Distanzschuss noch einmal auszeichnen, dann war Schluss (89.).