WM-Gastgeber Frankreich ging es im letzten Vorrundenspiel gegen Nigeria mit vier Veränderungen im Vergleich zum 2:1-Erfolg gegen Norwegen an: Für Torrent, Bussaglia, Diani und le Sommer begannen Prisset, Bilbaut, Asseyi und Cascarino.
Die Französinnen verschliefen die ersten Minuten in Rennes, immer wieder eroberte Nigeria im Zentrum energisch den Ball, um von dort gefährlich über die Außen zu kommen. Nach ungefähr einer Viertelstunde erhöhte der Favorit dann die Schlagzahl und brachte die Westafrikanerinnen immer wieder durch Standardsituationen in Bredouille. Die beste Chance im ersten Durchgang hatte Spielführerin Henry, doch ihre Direktabnahme nach einer Ecke verfehlte das Tor um knapp einen Meter (18.).
Im zweiten Durchgang drückte der Gastgeber dann deutlich mehr aufs Tempo, so richtig gefährlich wurde es aber erst in der 60. Minute: Cascarino spielte Thiney im Rücken der Abwehr frei, die Spielmacherin setzte die Kugel mit der Innenseite jedoch neben den Kasten. Sieben Minuten später war es wieder Thiney, die diesmal eine Hereingabe der eingewechselten Diani am Tor vorbei grätschte. Zum Führungstreffer fehlte nur eine Schuhgröße.
Renard im zweiten Versuch - dank VAR
Bracht erst im zweiten Versuch den Ball aus elf Metern über die Linie: Wendie Renard. imago images
Dann wurde es kurios: Ebere brachte Asseyi im Strafraum elfmeterreif zu Fall (74.), was die Unparteiische Melissa Borjas aber erst durch Hilfe des VAR und lange andauernder eigenen Videostudie erkannte. Folglich gab es Gelb-Rot für Ebere und Elfmeter für Frankreich, doch Renard scheiterte am Pfosten. Das Spiel lief in der Folge nicht weiter, wieder schaltete sich der Videoschiedsrichter ein. Warum? Im Moment des Schusses von Renard stand Nnadozie im nigerianischen Tor mit beiden Beinen knapp vor der Linie - ein Regelverstoß. Der Elfmeter wurde wiederholt, die sich heftig mit ihren Kolleginnen beschwerende Nnadozie sah die Gelbe Karte und Renard verwandelte im zweiten Versuch sicher (79.).
In der Schlussphase und weiteren acht Minuten Nachspielzeit konnte sich Nigeria von diesem Rückschlag nicht mehr erholen und Frankreich gewann am Ende nicht unverdient mit 1:0. Damit macht es der Gastgeber der deutschen Mannschaft gleich und zieht souverän ohne Punktverlust in die Runde der letzten 16 ein.