Erndtebrücks Trainer Ivan Markow empfahl seinem Team einfach: "Vor so einer Kulisse haben meine Jungs noch nie gespielt. Daher sollen sie das Spiel genießen." Die Partie fand im Stadion der Sportfreunde Siegen statt, insgesamt kamen 13.588 Zuschauer.
HSV-Coach Christian Titz tauschte nach dem 3:0-Sieg in Sandhausen gleich viermal: Mickel stand für Pollersbeck (Bank) im Tor, zudem begannen Ambrosius, Ito und Arp für Bates, Jairo und Lasogga (alle Bank).
Früher Doppelschlag des HSV
Der HSV begann fulminant und ließ zunächst keinen Zweifel daran aufkommen, wer der Favorit ist: Youngster Ambrosius verzog nach fünf Minuten. Nur eine Zeigerumdrehung später wurde Mangala im Sechzehner von Tomita zu Fall gebracht - Elfmeter. Kapitän Holtby nahm sich der Sache an und verwandelte (7.). Der Mittelfeldmann hätte sogar fast den Doppelpack geschnürt, aber er schob das Leder aus kurzer Distanz am Tor vorbei. Das 2:0 besorgte dann Youngster Arp: Der Stürmer spitzelte einen zu kurzen Abstoß von Keeper Schünemann zu Narey und bekam den Ball wieder. Der Angreifer ließ einen Gegenspieler aussteigen und vollendete aus kurzer Distanz (10.).
Yamazaki besorgt den Anschluss
DFB-Pokal, 1. Runde
Die Norddeutschen hatten alles im Griff und diktierten die Partie mit viel Ballbesitz. Mit der Führung im Rücken ließ es der Zweitligist allerdings etwas ruhiger angehen. Holtby (16.) und Narey (39.) hatten dennoch die Chance zum 3:0, ließen ihre Gelegenheiten allerdings liegen. Und so fiel kurz vor dem Seitenwechsel aus dem Nichts der Anschluss: Ein Diagonalball von der rechten Seite landete links im Strafraum beim völlig freien Yamazaki, der schob ein (43.). Es gab allerdings vorher zwei kritische Szenen: Reichert ging im Mittelfeld rüde gegen Mangala zu Werke und bei der Hereingabe von Saka wollte Rösch aus abseitsverdächtiger Position zum Ball, kam allerdings nicht hin. Schiedsrichter Robert Kempter ließ allerdings beides weiterlaufen, der Treffer zählte.
Hunold gleicht das Spiel aus
Der zweite Durchgang brauchte keine Anlaufzeit, nach einem Distanzschuss von Douglas Santos (46.) stellte plötzlich der Fünftligist die Partie auf den Kopf: Rösch legte ab für Hunold, der Kapitän traf aus 14 Metern per Volley zum Ausgleich (48.). Nun war der HSV, der bis zum Anschluss alles im Griff hatte, gefordert. Und der Nordklub kam, Arp (55.) und Mangala (57.) vergaben die erneute Führung.
Joker Lasogga sticht doppelt
Dann bewies HSV-Coach Titz ein goldenes Händchen und brachte in der 62. Minute Lasogga für Arp. Der Joker brauchte keine Anlaufzeit und köpfte nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung die erneute Führung für den Favoriten. Damit nicht genug: Wiederum nur zwei Zeigerumdrehungen später war Lasogga aus kurzer Distanz zur Stelle und markierte das 4:2! Aber Erndtebrück war noch lange nicht geschlagen. HSV-Keeper Mickel verlor im Spielaufbau kurz vor der Mittellinie völlig unnötig den Ball und verursachte einen Freistoß. Der Standard segelte in den Strafraum, der eingewechselte Ruzgis fand den ebenfalls eingewechselten Hilchenbach, der verkürzte per Kopf auf 3:4 (71.).
Mangala macht den Deckel drauf
Es war ein packendes Pokalspiel, in dem alles möglich war. Lasogga köpfte knapp drüber (78.), der eingewechselte Jairo verzog klar (80.) und Mangala prüfte Schünemann (82.). Von Erndtebrück kam in der Schlussphase offensiv nichts mehr, die Akkus waren leer. Hamburg brachte es clever über die Zeit, in der 90. Minute machte Mangala dann alles klar und stellte den 5:3-Endstand her. Damit zog der Zweitligist in die zweite Runde ein, der Fünftligist bot allerdings einen harten Kampf.
Erndtebrücks für Sonntag angesetzte Spiel gegen den Holzwickeder Sport Club wurde auf den 12. September verlegt. In der Oberliga geht es am nächsten Sonntag in Gütersloh weiter. Hamburg ist in der 2. Liga am Montag (20.30 Uhr) in einer Woche zu Hause gegen Bielefeld gefordert.