Der neue Frankfurter Trainer Adi Hütter setzte in seinem ersten Pflichtspiel mit Rönnow und Torro auf zwei Neuzugänge in seiner Startelf. Vize-Weltmeister Rebic, der seinen Kontrakt unter der Woche vorzeitig bis 2022 verlängert hatte , saß zunächst auf der Bank.
Ohne vier Spieler reiste der FC Bayern an die alte Wirkungsstätte seines neuen Coaches Niko Kovac: Boateng (Patellasehnen-Probleme), James (Schlag auf den Knöchel), Renato Sanches (Probleme im Lendenwirbelbereich) und der angeschlagene Gnabry, der im Abschlusstraining hatte passen müssen, blieben zu Hause in München. Mit Ausnahme von Ulreich (Bank) und James, für die Neuer und Robben begannen, setzte Kovac damit auf jene Akteure, die am 19. Mai im Pokalfinale in Berlin gegen die Eintracht mit 1:3 unterlegen gewesen waren.
Lewandowski ganz effektiv
Die Eintracht erwischte einen guten Start und erzeugte in der Anfangsphase bei hohen Bällen mehrfach ein wenig Gefahr (Abraham 7., Torro und de Guzman jeweils 15.). Die Münchner hatten zwar mehr Spielanteile, kamen gegen die insbesondere im defensiven Zentrum zunächst gut postierten Hessen nicht zu Abschlüssen. Doch die Effektivität eines Lewandowski machte dann innerhalb von fünf Minuten gleich zweimal den Unterschied zugunsten des Rekordmeisters aus: Zunächst löste sich der Pole nach einer akkuraten Kimmich-Flanke geschickt von Gegenspieler Abraham und überwand Rönnow per Kopfballaufsetzer (21.).
Wenige Minuten später geriet Lewandowski bei einer Standardsituation zunächst mit Abraham und Fabian aneinander, wobei der Mexikaner dem Münchner eine kleine Ohrfeige verpasste. Der Stürmer des FC Bayern antwortete nach dem Eckball, den Rönnow unterlief, mit seinem zweiten Kopfballtreffer (26.). Danach dominierten die Münchner das Spiel, ehe Hummels kurz vor der Pause bei einem nun rar gewordenen SGE-Angriff Gacinovic, der frei vor Neuer aufgetaucht wäre, vor dem Strafraum von den Beinen holte. Marco Fritz entschied auf Gelbe Karte und Freistoß für die Hausherren. De Guzman scheiterte in der Mauer (45.+2). So ging es mit dem 2:0 für die Münchner in die Halbzeit.
Lewandowski in Torlaune, Alaba verletzt
Knifflige Szene: Mats Hummels (li.) holt Mijat Gacinovic von den Beinen. imago
Die Münchner starteten offensiv in die zweite Hälfte, Kimmich per direktem Eckball und Robben per Direktschuss zwangen Rönnow zu Paraden (jeweils 48.). Der sich immer wieder Zweikampfscharmützel mit dem robusten SGE-Kapitän Abraham liefernde Lewandowski krönte seine starke Vorstellung in der 54. Minute mit dem 3:0 vom Strafraumrand - die Vorentscheidung. Keine zehn Minuten später traf Joker Coman nach Vorarbeit von Alaba aus kurzer Distanz sogar zum 4:0 (63.).
Die Eintracht, bei der nach dem 0:4 mit viel Applaus Rebic für de Guzman ins Spiel kam (64.), steckte trotz des großen Rückstands nicht auf und fiel immer wieder durch resolute Zweikampfführung auf. Abraham sah nach einem Ellbogenschlag gegen Lewandowski die Gelbe Karte (70.). Alaba musste nach hartem Einsteigen von da Costa humpelnd in die Kabine begleitet werden, sodass die Münchner die Schlussviertelstunde zu zehnt bestreiten mussten, da Kovac bereits dreimal getauscht hatte. Den Schlusspunkt der offensiven Bayern-Gala setzte der von Coman gekonnt freigespielte Thiago in der 85. Minute. Einen noch höheren Erfolg verhinderte Wagner kurz darauf, der den Ball nach Kimmich-Vorlage am leeren Tor vorbeistolperte (89.).
In der kommenden Woche sind beide Mannschaften in der ersten Runde des DFB-Pokals gefordert. Die Eintracht tritt am Samstag (15.30 Uhr) beim SSV Ulm 1846 an, der FC Bayern spielt zur gleichen Zeit beim SV Drochtersen/Assel.