EM

Aus dem "Käfig" zur Eintracht

Österreich: Korkmaz ist glücklich

Aus dem "Käfig" zur Eintracht

Der Österreicher Ümit Korkmaz

Ab der kommenden Saison für Frankfurt am Ball: Ümit Korkmaz. imago

Eher schüchtern ist er, der Mann, der von Rapid Wien an den Main wechselt. Er, der schon lange die Gegner auf der linken Außenbahn vernascht, dem aber ebenso lange fehlende Effizienz vorgeworfen wurde. In der Frühjahrsrunde nun gelang der Durchbruch, seine Vorlagen waren ein wichtiger Mosaikstein zum Titelgewinn Rapids.

Er beerbt quasi Markus Weissenberger bei der Eintracht. Von seinem österreichischen Teamkollegen, der bis vor kurzem noch dem EURO-Kader angehörte, holte er sich Rat ein. „Ich habe gute Chancen, mich weiterzuentwickeln und werde mich wohl fühlen in Frankfurt“, hat er mir gesagt, verriet Korkmaz.

Der junge Bursche hat einen steilen Aufstieg hinter sich, kickte vor drei Jahren noch in der 5. Liga Österreichs. Doch die Karriere des Talents kommt nicht von ungefähr, lernte er doch früh in den sogenannten "Käfigen" in Wien sich fußballerisch und menschlich durchzusetzen. Dort, auf hartem Asphalt, waren Technik und Robustheit gefragt. Auf der linken Bahn, so Korkmaz, plane Trainer Friedhelm Funkel mit ihm. Was schon eine Erwähnung wert ist, schließlich ist der rechte der stärkere Fuß des Neu-Frankfurters. Doch seine Vielseitigkeit war es nicht zuletzt, die ihn in den EM-Kader spülte. Dort freilich ist er nicht im ersten Team gesetzt. Auf der linken Bahn scheint Christian Fuchs (noch Mattersburg, vielleicht bald Bochum) die Nase vorn zu haben. Fuchs werden bessere Defensivqualitäten nachgesagt.

Und so lobt Österreichs auch Co-Trainer Andreas Herzog seine Nummer 11, doch als Indiz für Korkmaz’ Nominierung in der Startelf gegen Kroatien am Sonntag will der Ex-Bremer dies nicht verstanden wissen: "Aber ich bin hundertprozentig sicher, dass er sich in Frankfurt behaupten wird und dass dieser Klub genau richtig für ihn ist." Korkmaz pflichtet bei: "Die Eintracht, zu der ich seit Ende März Kontakt habe, ist das Beste für meine Zukunft." Für Sonntag übrigens ist Korkmaz optimistisch: "Jeder wird uns unterschätzen. Aber wir werden wie eine Bombe zuschlagen." Wenn er seine Worte künftig weniger martialisch wählt, könnte die Eintracht noch viel Freude an ihm haben.

Aus Stegersbach berichtet Thomas Böker