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Olympiakos vorläufig Meister

Griechenland: Play-offs starten am Mittwoch

Olympiakos vorläufig Meister

Dellas gegen Antzas

Piräus hat die Nase vorn, oder? Antzas (Olympiakos) gegen Dellas (AEK, li.). imago

Die reguläre Saison war am Wochenende beendet worden, Olympiakos Piräus stand an der Tabellenspitze – und konnte den 36. nationalen Titel doch nicht feiern. Olympiakos lag zwar zwei Punkte vor Verfolger AEK Athen, doch am Grünen Tisch drohte der Verlust dreier Punkte.

Die beiden Athener Klubs AEK und Panathinaikos hatten sich beim Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne dem Einspruch von Apollon Kalamarias gegen die Entscheidung (in zweiter Instanz) des griechischen Verbandes EPO angeschlossen, die 0:1-Niederlage von Olympiakos gegen Apollon Kalamaria vom 3. Februar als 3:0-Erfolg zu werten. Zuerst hatte EPO ein Wiederholungsspiel angeordnet, was aber beide beteiligten Teams ablehnten. Apollon hatte, wie kicker online berichtete, den Österreicher Roman Wallner, ehemals Bundesliga-Profi von Hannover 96, vermeintlich regelwidrig eingesetzt.

Wallner, der im Januar verpflichtet wurde, stand zuvor in dieser Saison schon beim schottischen Verein FC Falkirk auf dem Platz und war in der auf der Insel üblichen Art für zwei Monate an Zweitligist Hamilton Academical ausgeliehen. Ob danach nach den Statuten des Weltverbandes FIFA ein weiterer Vereinswechsel zulässig war, muss noch geklärt werden.

Der Spieler selbst zeigte sich am Montag enttäuscht von den Entwicklungen. Wallner: "Durch diese ganze Geschichte habe ich meine Chance auf eine EM-Teilnahme verpasst. Dadurch, dass ich seit Februar nicht mehr spiele, kann ich mir die EM vom Sofa anschauen. Dieses Urteil ist äußerst merkwürdig, Spiele sollten auf dem Platz und nicht in Gerichtssäälen entschieden werden." Wallner absolvierte seine einzige Partie im besagten Spiel gegen Olympiakos. Danach wurde er aus Angst vor wöchentlichen Einsprüchen von seinem Klub Apollon nicht mehr eingesetzt. Merkwürdigerweise wurde seine vor dem Skandalspiel erteilte Spielberechtigung vom griechischen Verband EPO nie eingezogen.

Verlässt Rivaldo nun Griechenland?

AEK-Präsident Nikolaidis war sich am Sonntag sicher: "Wir führen alle Statistiken an, haben die meisten Siege, die meisten Tore erzielt, die wenigsten kassiert. Wir verdienen den Titel". Altstar Rivaldo ging sogar einen Schritt weiter: "Wir sind auf dem Spielfeld verdient Meister geworden, wenn uns der Titel aberkannt wird, verlasse ich Griechenland sofort, da ich nicht einsehe, durch ein fragwürdiges Urteil zu verlieren, was wir uns in 30 Spielen erkämpft haben." Der Brasilianer forderte den griechischen Verband auf, seine Entscheidung nochmals zu überdenken.

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Am Sonntag hatte Olympiakos die Tabellenführung durch ein 3:1 gegen Iraklis Saloniki erfolgreich verteidigt. AEK hielt zeitgleich den Rückstand durch ein 2:0 gegen Asteras Tripolis konstant. In den nächsten zwei Wochen stehen Play-Offs für die Europapokalplätze an. Stand Montagnachmittag sind daran AEK, Panathinaikos, Aris Saloniki (4.) und Ewald Lienens Panionios Athen (5.) beteiligt.

Georgios Vavritsas