WM

Domenech ungewohnt locker

Frankreich: Zinedine Zidane kehrt zurück

Domenech ungewohnt locker

Raymond Domenech plant wieder mit Zinedine Zidane.

Kein Abgang: Coach Raymond Domenech (li.) plant wieder mit Routinier Zinedine Zidane. imago

Ein Filou eben, dieser passionierte Laienschauspieler, der sich sichtlich wohl fühlt in der Rolle des Entertainers und Erfolgstrainers. "Die Achtelfinalpartie gegen Spanien hatte ich schon im Kopf", philosphierte der kleine Mann auf der großen Bühne, bei dem man vor lauter Grau auf dem Kopf nur die schwarzen Brauen und die über alles wachenden klaren Augen wahrnimmt, "allerdings in der Form, dass wir Gruppenerster werden und Spanien Zweiter in der Gruppe H. Das einzige was sich jetzt verändert hat, ist der Spielort", meinte Domenech mit gespielter Leichtigkeit und Lockerheit.

Diese Lockerheit habe er beim Spiel gegen Togo in Köln gespürt. "Ein tolles Stadion in dem der Funke überspringt, vor allem mit so vielen positiven Fans der Bleus", wäre Domenech gern auch zum Achtelfinale in Köln angetreten. Jetzt gehts im Kurztrip vom Quartier in Aerzen 60 Kilometer nach Hannover, also fast ein Heimspiel.

"Jetzt wollen wir auch bis zum Ende durchziehen", gibt sich Domenech betont optimistisch, "wir wollen die Kerzen erst nach dem 9. Juli ausblasen", das wäre nach dem Finale von Berlin. Mit dem Achtelfinalgegner Spanien hat Domenech seine persönliche Beziehung, schließlich ist sein Vater gebürtiger Katalane aus der Nähe Barcelonas, sein Cousin lebt noch im bevorzugten Urlaubsziel des Trainers.

Doch jetzt gehört Domenechs Konzentration ganz dem Fußball. Und der Rückkehr von Kapitän Zinedine Zidane. Der Gelbgesperrte verfolgte die Partie in Köln wie "Leidensgenosse" Eric Abidal in der Kabine vor dem Fernseher. Dass "Zizou" zurückkehrt, ist trotz des guten Auftritts in Köln keine Frage. Nur in welchem System? Denkbar wäre das 4-2-3-1-System der beiden Auftaktspiele. Aber da schien der Angriff mit Thierry Henry als einziger Spitze unterrepräsentiert. Und: Domenech fand am ersten kompletten Auftritt von David Trezeguet in Köln sehr wohl Geschmack - mit zwei Spitzen könnte mehr Druck auf die spanische Defensive ausgeübt werden.

Im 4-4-2-System mit Zidane müsste wohl Florent Malouda weichen, weil Frank Ribéry für umtriebigen Wirbel gegen Togo sorgte, trotz Abschlussschwäche. Henry würde die linke Seite besetzen, damit Zidane in der Zentrale lenken kann.

Hardy Hasselbruch