Dortmunds Coach Thomas Tuchel nahm nach dem 3:2-Sieg gegen Werder Bremen in der Bundesliga zwei Änderungen: Im Tor übernahm - wie in der Europa League üblich - Weidenfeller für Bürki. Zudem ersetzte Kapitän Hummels in der Abwehr wieder Ginter. Gündogan (Fußprellung) wurde nicht rechtzeitig einsatzfähig.
Liverpools Trainer Jürgen Klopp entschied sich nach dem 1:1 gegen Tottenham Hotspur an alter Wirkungsstätte für nur eine personelle Umstellung. Origi ersetzte im Sturmzentrum Sturridge. Roberto Firmino (Bank) stand nach dreiwöchiger Pause aufgrund einer Oberschenkelverletzung erstmals wieder im Kader.
BVB mit Vorteilen - Origi eiskalt
Nach ruhigen Anfangsminuten entwickelte sich in Dortmund eine Partie zwischen zwei Mannschaften auf Augenhöhe, in der der BVB etwas mehr Spielanteile hatte, Liverpool sich jedoch keineswegs versteckte. Die erste gute Gelegenheit des Spiel war insbesondere einer gefühlvollen Flanke von Weigl in den Strafraum zu Schmelzer zu verdanken. Dieser gab schließlich nach innen, wo Sakho die Direktabnahme Mkhitaryans gerade noch mit dem rechten Fuß blockte (17.).
Die Viertelfinal-Hinspiele
Kurz darauf wurden auch die Engländer erstmals gefährlich. Nach einer Freistoßflanke köpfte Lovren per Aufsetzer auf das Tor. Weidenfeller parierte im Nachfassen und prallte danach recht heftig mit dem nachsetzenden Kroaten sowie dessen Teamkollegen Lallana zusammen. Nach einer Behandlungspause von mehreren Minuten für den im Bereich des Mundes blutenden Torhüter sowie Lovren (Kopf) ging es zunächst mit immer munterer werdenden Dortmundern weiter. Doch ein noch abgefälschter Freistoß von Aubameyang landete ebenso neben dem Tor (30.) wie ein Schuss des agilen Mkhitaryan vom Strafraumrand (34.).
Kurz darauf stand es jedoch plötzlich 0:1! Nach einer Kopfballverlängerung von Milner im Duell mit Hummels landete der Ball an der Strafraumgrenze bei Origi, dessen Schuss - von Piszczek noch abgefälscht - flach im linken Toreck landete (36.). In der Nachspielzeit wurde es vor beiden Toren noch einmal brandgefährlich: Für Dortmund scheiterte erst Aubameyang mit einem Schuss aus der Drehung, der noch geblockt wurde (45.+3), ebenso knapp wie kurz darauf Reus an Mignolet (45.+4). Im Gegenzug blieb der durchgebrochene Origi frei vor Weidenfeller nur zweiter Sieger im Eins-gegen-eins am Strafraumrand gegen den Keeper (45.+5).
Hummels köpft ein, dann macht Liverpool dicht
Mats Hummels (M.) trifft per Kopf zum 1:1. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel brachte Klopp bei den Reds Allen für den angeschlagenen Kapitän Henderson, beim BVB brachte Tuchel mit Sahin für Durm eine spielstärkere Alternative. Keine vier Minuten nach Wiederbeginn gelang den Westfalen der Ausgleich. Nach einem kurz ausgeführten Eckball flankte Mkhitaryan nach innen, wo Hummels am Fünfmeterraum am höchsten stieg und aus kurzer Distanz einköpfte (48.).
Statt aufdrehenden Dortmundern waren es jedoch zunächst einmal die Engländer, die Druck machten. Innerhalb von eineinhalb Minuten musste Weidenfeller gleich dreimal per Glanzparade retten, weil die BVB-Abwehr für kurze Zeit nicht auf der Höhe war. Doch der Keeper vereitelte gleich zwei Schusschancen von Coutinho sehenswert (51., 52.) und war auch bei einem Distanzschuss von Clyne (52.) voll auf der Höhe.
In der Folge bekam die Borussia das Spiel wieder besser in den Griff. Reus zwang Mignolet mit einem Freistoß zum Eingreifen (59.). Insgesamt allerdings hatte der BVB im weiteren Verlauf der zweiten Hälfte große Mühe, gegen die insbesondere im Zentrum geschickt verschiebenden Reds zu klaren Abschlussmöglichkeiten zu kommen. Und so wurde die Schlussphase vor allem zu einem taktischen Geplänkel, bei dem Torgelegenheiten ausblieben.
Für Borussia Dortmund steht am Sonntag (15.30 Uhr) das Revierderby auf Schalke an. Der FC Liverpool ist am selben Tag (17 Uhr) gegen den Tabellennachbarn Stoke City im Kampf um die internationalen Plätze gefordert. Das Rückspiel findet am Donnerstag nächster Woche an der Anfield Road (21.05 Uhr) statt.