BSV-Coach Andreas Petersen, Vater von Werder-Angreifer Nils Petersen, tauschte im Vergleich zum 2:2 bei Bremens Zweitvertretung zweimal Personal: Heyken, den zuletzt noch eine Blockade im Rücken gehemmt hatte, kam im Defensivverbund anstelle von Artmann (Innenbandanriss im Knie) zum Zug. Kifuta stürmte anstelle von El-Zein.
Aalens Trainer Stefan Ruthenbeck wartete nach dem 2:0 gegen St. Pauli mit drei Änderungen in seiner Anfangsformation auf: Bernhardt übernahm anstelle von Fejzic zwischen den Pfosten. Ludwig und Klauß rutschten für den nach Nürnberg abgewanderten Mössmer und Drexler, der zunächst auf der Bank saß, ins Team.
Referee Patrick Alt hatte die Partie an die Friesoyther Straße gerade angepfiffen, da zirkulierte der Ball schon flott vor den Rehdener Kasten: Ludwig bekam das Spielgerät nahe der Strafraummarkierung serviert, jagte es dann aber überhastet über das Tor (1.).
Der Pfosten hält zum BSV
Die Rollenverteilung im windigen Cloppenburg war im Anschluss eindeutig: Der VfR war klar tonangebend, drängte den Regionalligisten mit konstanten Angriffsanstrengungen in die Defensive. Folglich dauerte es nicht lange, ehe sich die Aalener ein zweites Mal dem Führungstreffer annäherten - erneut durch den Ex-Löwen Ludwig. Der Neuzugang zirkelte die Kugel bei einem Freistoß aus der Distanz sehenswert an den linken Pfosten. Mit Mühe klärte der Underdog anschließend im Kollektiv (7.).
Der Ballsportverein aus Niedersachsen konzentrierte sich in der Anfangsphase derweil darauf, die Räume eng zu machen und im Defensivverband ebenso aufmerksam wie aufopferungsvoll zu arbeiten. Nur vereinzelt gelang es den Schwarz-Weißen, die zum Auftakt des letzten Pokalwettbewerbs den FC Bayern herausgefordert hatten (0:5), über Konter für Entlastung zu sorgen.
Die Petersen-Elf blieb in der Abwehr gefordert, ging in der 20. Minute aber völlig überraschend nach einer Ecke in Front: BSV-Kapitän Pekrul beförderte das Spielgerät an den ersten Pfosten, wo es Ficara mit dem Kopf verlängerte. Der zurückgeilte Daghfous war es letztlich, der das Leder unglücklich ins Netz abfälschte – Eigentor!
Der Außenseiter hatte nun Rückenwind. Ein Kopfball von Pauli, der sich zuvor allerdings im Abseits befand, strich rechts am Gästekasten vorbei (23.). Das zwei Spielklassen höher als der Niedersachsenpokalsieger notierte Ostalb-Team brauchte etwas, um den Schock aus den Kleidern zu schütteln. Danach verzeichnete der VfR aber alsbald wieder deutlich mehr Ballbesitz. Doch auch wenn sich das Ruthenbeck-Team bis zum Kabinengang wieder als die spielbestimmende Mannschaft präsentierte, kam nichts dabei rum. Rehden verteidigte die Führung konzentriert, den Aalenern mangelte es trotz stetiger Bemühungen an Durchschlagskraft und Kreativität.
DFB-Pokal
Keine zwei Minuten waren im zweiten Durchgang absolviert, da juchzte das Publikum in Cloppenburg: Nach Pekruls Freistoß aus enormer Distanz landete das Leder mit Windunterstützung auf dem Tordach (47.). Doch die Auseinandersetzung sollte nur kurzzeitig unterhaltsam bleiben. Aalen fiel nach dem Wiederanpfiff zunächst wenig ein. Rehden verteidigte geschickt und setzte auf Konter. Diese trug der Außenseiter aber vorerst zu ungenau vor.
Fast eine Stunde war die zähe, verbissen geführte Partie alt, als dem Zweitligisten der Ausgleich glückte. Daghfous - im ersten Durchgang noch der Pechvogel - setzte mit einem energischen Tempolauf auf der linken Außenbahn erst sich und mit seinem Zuspiel dann Klauß Szene. Der Ex-Regensburger knallte drauf. Da Winkelmann den Schuss abfälschte, hatte BSV-Keeper Mandic keine Abwehrchance (57.).
Der Ausgleich animierte zunächst allerdings nicht die Aalener, sondern Rehden zu zusätzlichen Offensivanstrengungen. Ein Klassenunterschied war in Cloppenburg fortan nicht festzustellen. Die Niedersachsen begegneten dem VfR in einer verbissen geführten, höhepunktarmen Partie auf Augenhöhe. Torgelegenheiten blieben hüben wie drüben allerdings absolute Mangelware: Der just eingewechselte Oesterhelweg prüfte mit seiner Direktabnahme Mandic (70.), auf der Gegenseite rauschte Winkelmanns Schuss über das Gehäuse (82.). Mehr passierte in der regulären Spielzeit kaum noch.
Die Zusatzschicht sollte turbulent starten: Der eingewechselte Trianni tauchte vor VfR-Keeper Bernhardt auf, scheitert aber an dessen formidabler Fußabwehr (91.). Auf der Gegenseite war es der agile Daghfous, der den Ball knapp links am Kasten vorbeibeförderte (93.). Ansonsten blieb hüben wie drüben trotz hohen läuferischen Aufwands vieles Stückwerk.
Da Rehdens Sturmtank Kifuta mit seinem Kopfball in der zweiten Hälfte der Verlängerung nur die Latte erschütterte (112.), musste das Elfmeterschießen die Entscheidung über das Weiterkommen fällen. Da VfR-Kapitän Leandro – bei Rehden waren zuvor Goldmann und Heyken an Bernhardt gescheitert, bei Aalen Hainault an Mandic – die Nerven behielt, hatte am Ende der Zweitligist Grund zur Freude.
Der BSV Schwarz-Weiß Rehden ist in der Regionalliga Nord am kommenden Samstag ab 14 Uhr bei der Zweitvertretung von Eintracht Braunschweig gefordert. Der VfR Aalen ist tags darauf ab 13.30 Uhr am Darmstädter Böllenfalltor zu Gast.