Hannover-Trainer Mirko Slomka nahm im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Bayern München eine Veränderung in seiner Startelf vor: Rausch durfte für Schultz beginnen.
Sein Gegenüber Thomas Tuchel änderte sein Team nach dem 0:0 in Berlin gleich vierfach: Wetklo durfte für Heinz Müller ins Tor, außerdem bekamen die Offensivspieler Malli, Choupo-Moting und Ujah den Vorzug vor Ivanschitz, Nicolai Müller und Allagui.
Mainz beschäftigt müde Hannoveraner
Die Gäste setzten Hannover vom Anpfiff weg unter Druck und machten das Spiel. Erste gute Torchancen ließen nicht lange auf sich warten. Malli kam aus zehn Metern zum Schuss, scheiterte aber an einem klasse Reflex von Zieler (8.). Wenig später zog Caligiuri im Fallen ab, doch das Spielgerät strich haarscharf am Pfosten vorbei (24.).
Hannover wirkte nach vier Pflichtspielen in zehn Tagen müde und lief dem Gegner meist nur hinterher. Die Viererkette stand aber sicher und ließ die Abseitsfalle mehrfach zuschnappen. Dafür taten sich die 96-er in der Offensivbewegung unglaublich schwer. So kamen die Gastgeber nur durch Standardsituationen in Strafraumnähe. Einzig Stindl sorgte mit einem Schuss aus 15 Metern für Torgefahr, aber Wetklo parierte (22.).
Nach einer halben Stunde ließen auch die Mainzer etwas nach, sodass sich eine eher langweilige Partie mit viel Mittelfeldgeplänkel entwickelte.
Zwanzig Minuten Drangphase
DFB-Pokal
Im zweiten Durchgang brachte Slomka mit Stoppelkamp (für Schmiedebach) frisches Blut in die Partie und Hannover wurde besser. Zunächst hielten die Heim-Fans aber den Atem an, als Haggui bei einem Rückpass-Versuch von Ujah bedrängt wurde. Der Mainzer Stürmer spitzelte das Leder knapp am Tor vorbei (48.). Auf der anderen Seite kam der eingewechselte Stoppelkamp zum Abschluss (50.), brachte aber keinen Druck hinter seinen Versuch.
Fortan begegneten sich die Teams auf Augenhöhe. Das Spiel wurde besser und chancenreicher: Choupo-Moting tauchte frei vor Zieler auf, schaffte es aber nicht, den Ball im Tor unter zu bringen (57.). Kurz darauf hämmerte Stindl ein Geschoss Richtung Wetklo, doch der Mainzer Schlussmann parierte sehenswert (62.). Panders 30-Meter-Hammer klatschte auf die Latte (69.).
In der Folge konzentrierten sich beide Teams, ihre Defensive zu ordnen. Das gelang zwar, jedoch auf Kosten der Offensivbemühungen. So plätscherte das Spiel vor sich hin. Torraumszenen wurden Mangelware. Es ging in die Verlängerung.
Ivanschitz und Wetklo werden zu Helden
Der Dank an höhere Mächte: Andreas Ivanschitz stand bei seinem 1:0 genau richtig. getty images
Mainz erwischte den besseren Start gegen erschöpft wirkende Hannoveraner. Rechtsverteidiger Pospech marschierte fast bis zur Grundlinie und flankte an den zweiten Pfosten. Weder Zieler noch Cherundolo erreichten den lange in der Luft stehenden Ball. Im Rückraum kam Ivanschitz angerauscht und drückte die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie (93.). Die Gäste zogen sich fortan weit zurück, standen kompakt und machten den 96-ern so das Leben Leben schwer. Einzig Stoppelkamp zwang Wetklo mit einer Mischung aus Flanke und Torschuss zu einer Parade (98.).
Auch in den letzten 15 Minuten zeigte Mainz eine taktisch ausgereifte Defensivleistung und ließ die Gastgeber nicht in Tornähe kommen. Zudem boten sich Kontermöglichkeiten: Ein von Ivanschitz abgefälschter Fathi-Schuss flog Millimeter am Pfosten vorbei (110.).
In der Nachspielzeit gab es noch einmal jede Menge Aufregung: Fathi prallte mit Stindl zusammen, Schiedsrichter Brych entschied auf Elfmeter. Ya Konan trat an und platzierte den Strafstoß in die Mitte. Der bereits abgesprungene Wetklo parierte noch mit den Füßen (120.+3) und avancierte so zum späten Pokalhelden.
Für die Hannoveraner geht es am Samstag (15.30 Uhr) in der Bundesliga weiter. Dann ist 96 zu Gast in Mönchengladbach. Mainz spielt drei Stunden später (18.30 Uhr) zu Hause gegen Werder Bremen. Das DFB-Pokal-Achtelfinale steigt kurz vor Weihnachten, am 20. und 21. Dezember.
Achtelfinal-Ticket gelöst: Nachdem Christian Wetklo (grünes Trikot) den Elfmeter von Ya Konan entschärft hatte, gab es für die Mainzer kein Halten mehr. getty images