Duell im Mittelfeld: Inter-Kapitän Zanetti versucht Liverpools Mascherano zu enteilen. imago
Bei Liverpool läuft es in dieser Spielzeit alles andere als rund. Zwar holten die "Reds" in der Liga ein torloses Remis beim FC Chelsea, doch die eigentliche Generalprobe misslang mit einem 1:2 im FA-Cup gegen Zweitligist FC Barnsley am vergangenen Samstag gründlich. Der spanische Trainer Rafa Benitez setzte nach zwei Spielen Pause wieder auf Landsmann und Starstürmer Torres. Der Brasilianer Lucas feierte sein Champions-League-Debüt.
Auch Inter-Coach Roberto Mancini brachte nach dem 2:0 gegen AS Livorno seinen dabei geschonten "ersten" Sturm mit Goalgetter Ibrahimovic und Cruz. Die "Nerazzurri" marschieren in der Serie A mit Siebenmeilenstiefeln zur nächsten Meisterschaft - der Titelverteidiger hat bereits neun Zähler Vorsprung auf Verfolger AS Rom.
An der Anfield Road legten die "Reds" gleich den Vorwärtsgang ein und schnürten die Gäste in deren Hälfte regelrecht ein. Chivu sah früh Gelb für ein Foul an Gerrard - Fabio Aurelios Freistoß bedeutete die erste Chance für die Gastgeber (5.). Liverpool agierte sehr variabel, gefährlich wurde es in dieser Phase allerdings nur über den rechts stark auftrumpfenden Kujit. Und nach einem Standard, als Hyppiä per Kopfball nach einem Eckball erstmals Mailands Keeper Julio Cesar auf den Plan rief (9.) - es war die beste und für längere Zeit die einzige klare Möglichkeit der Benitez-Schützlinge.
Mit Weltmeister Materazzi - einziger Italiener in der Startformation der Mailänder - wurde ein zweiter Gästeakteur nach einem allerdings harmlosen Vergehen an Gegenspieler Torres früh verwarnt (12.), in der Folge aber stellten sich die "Nerazzurri" besser auf den Gegner ein. Die Mittelfeldreihe um Cambiasso unterband die Angriffe der Engländer nun früher und initiierte erste eigene, freilich harmlose Offensivaktionen - das Angriffsduo Cruz/Ibrahimovic hing vollkommen in der Luft.
Bis zur 30. Minute spielte sich das Geschehen hauptsächlich im Mittelfeld ab. Dann verlor Materazzi bei einem Zweikampf mit Torres den Überblick, hielt den Spanier kurz an der Schulter und bekam von Referee de Bleeckere die Ampelkarte gezeigt - eine harte Entscheidung nach zwei Fouls der harmloseren Art.
Nun peitschte das Publikum die "Reds" wieder nach vorne - Babel zielte mit einem Fernschuss zu hoch (41.), Gerrards Querpass nach tollem Doppelpass mit Torres fand in Höhe des Fünfmeterraums in der Mitte keinen Abnehmer (45.).
Achtelfinal-Hinspiele
In unveränderter Formation igelte sich Inter nach der Pause weiter im und um den eigenen Strafraum ein. Chivu rettete nach Finnans Sololauf am Fünfmeterraum in höchster Not vor Torres zur Ecke (50.). Dann bekam die dezimierte Defensivabteilung der Gäste "Verstärkung": Vieira kam für Angreifer Cruz (55.).
Just nach dieser Einwechslung folgte die beste Phase der Engländer: Kujit blockte Vieiras Pass im Mittelfeld, was Torres in beste Schussposition brachte. Doch Julio Cesar tauchte rechtzeitig ab und lenkte den 16-Meter-Schuss des Spaniers mit Glanzparade um den Pfosten (58.). Eine Minute später flog Hyppiäs Kopfball Zentimeter über den Balken, und in der 61. Minute hatten weder der Referee noch sein Assistent an der Linie ein klares Handspiel des äußerst unglücklich agierenden Vieira im Strafraum gesehen. Wieder Torres verfehlte das Tor aus 20 Metern knapp (64.).
Crouch kam für Lucas (65.) und kurz danach Pennant für Babel (72.). Bei Zweiterem bewies Coach Benitez ein glückliches Händchen: Pennant war in der turbulenten Schlussphase zweifacher Tor-Vorbereiter - zunächst für Kujit, dessen Schuss aus halblinker Strafraumposition Maicon noch leicht abfälschte und damit Julio Cesar jegliche Abwehrchance nahm (85.). Und in der Schlussminute für Gerrard, als der Kapitän den Querpass des Flügelflitzers annahm und aus 18 Metern fast vom rechten Strafraumeck flach ins äußerste linke Eck traf.
Reina - Finnan, Carragher, Hyypiä, Fabio Aurelio - Gerrard , Mascherano, Lucas Leiva , Babel - Kuijt , Fernando Torres
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Anfield Stadium |
| Zuschauer | 41.999 |
Mit einer guten Ausgangsposition gehen die "Reds" nun ins Rückspiel, das erst am Dienstag, den 11. März stattfindet.