Römischer Jubel: Torschütze David Pizarro (li.) und Simone Perrotta freuen sich über das 1:1. dpa
Roms Trainer Luciano Spalletti nahm im Vergleich zur 0:1-Niederlage bei Juventus Turin zwei Änderungen vor: Juan und Panucci ersetzten Ferrari und Tonetto in der Defensive. Bernd Schuster, deutscher Trainer von Real Madrid brachte im Vergleich zur 1:2-Pleite bei Real Betis vier neue Akteure: Diarra, Heinze, van Nistelrooy und Torres spielten für Marcelo, Salgado, Baptista und Drenthe. Neben dem deutschen Nationalverteidiger Christoph Metzelder (Fußverletzung) fehlten Schuster auch noch Robinho (Muskelverletzung), Sneijder (Rippenbruch), Pepe und Marcelo (beide Muskelverletzung).
Im ausverkauften Olimpico begann der AS Rom engagiert und beschäftigte Real Madrid in der Defensive. Doch mitten in der Anfangsdruckphase gingen die Madrilenen etwas glücklich mit ihrem ersten Angriff in Führung. Nach einem Querpass von Robben zog Guti aus der Distanz ab, im Strafraum hielt Raul einfach den Fuß hin und fälschte den Ball unhaltbar für Roma-Keeper Doni ab (8.). Für das Real-Urgestein, das erst letzte Woche einen Vertrag auf "Lebenszeit" unterschrieb, war es der 60. Treffer in der Champions League. Kein anderer traf öfters als der 30-Jährige.
Achtelfinal-Hinspiele
Der frühe Rückstand zeigte bei den Römern Wirkung. Das Spalletti-Team benötigte einige Zeit, um den Schock zu verdauen. Während dieser Phase hätte Madrid erhöhen müssen, doch Raul setzte einen Kopfball nach genialer Vorarbeit des agilen Robben aus kurzer Distanz knapp neben den linken Pfosten (21.).
Dann aber kam die Roma ebenfalls mit etwas Glück zum Ausgleich. Nach einer Hereingabe durch Mancini von der linken Seite, versuchte Gago vor Totti zu klären. Allerdings landete sein Rettungsversuch genau vor den Füßen von Pizarro, der mit rechts aus 14 Metern abzog. Sein Schuss wurde unhaltbar für Real-Keeper Casillas abgefälscht und schlug im rechten Torwinkel ein (24.). Bis zur Pause passierte nicht mehr viel. Real Madrid präsentierte die bessere Spielanlage, konnte sich aber ebenso wenig entscheidend durchsetzten wie der AS Rom, dem es an Tempo und Kreativität in der Offensive mangelte.
Sein 60. CL-Tor reichte nicht: Madrids Raul jubelt über das 1:0. imago
Ohne personelle Veränderungen betraten beide Teams wieder den Rasen. Real Madrid erarbeitete sich nun deutliche optische Vorteile. Es fehlte jedoch der letzte Zug Richtung gegnerisches Tor, so dass Doni nur einmal gegen van Nistelrooy eingreifen musste (53.). Die Roma wartete im eigenen Stadion auf Konter, allerdings war kaum Bewegung im Spiel der Italiener, so dass sie zu keinen Möglichkeiten kamen.
Aber der AS hat ja noch einen Francesco Totti. Der angeschlagene Kapitän blieb bis zur 58. Minute blass, brachte dann aber mit einem klasse Pass Mancini, der sich im Rücken Cannavaros frei lief, ins Spiel. Der Brasilianer ließ Casillas ins Leere laufen und schob zum 2:1 ein.
In der Folgezeit versuchte das Schuster-Team, den Ausgleich zu erzwingen. Und die "Königlichen" kamen auch zu Chancen. Pech hatte van Nistelrooy in der 80. Minute, als seine Direktabnahme gegen den rechten Pfosten klatschte. So brachte die Roma den schmeichelhaften Erfolg über die Zeit.
Durch das 2:1 geht die Roma mit einem kleinen Vorteil in das Rückspiel am 5. März im Estadio Bernabeu. Allerdings würde dem Schuster-Team bereits ein 1:0 für den Einzug in das Viertelfinale genügen. Für Spannung ist demnach gesorgt.