Fenerbahce-Stürmer Kezman bejubelt seinen Treffer zum 1:0. dpa
Fenerbahce-Coach Zico vertraute exakt der gleichen Anfangsformation, die zuletzt für einen 4:2-Auswärtserfolg bei Caykur Rizespor verantwortlich war. Mit dem gleichen Ergebnis war zuletzt auch der FC Sevilla beim Tabellennachbarn Espanyol Barcelona siegreich. Trainer Manuel Jimenez stellte sein Team für die "Königsklasse" auf drei Positionen um. Für Mosquera, Maresca und Diego Capel standen Daniel Alves, Keita und Duda neu in der Startelf.
In den ersten zehn Minuten bestimmte Sevilla eindeutig das Spiel. Kanouté verpasste mit einem Volleyschuss aus zentraler Position im Strafraum die frühe Führung, weil Volkan den harten, aber unplatzierten Schuss auf der Linie parieren konnte (5.). Danach kam Fenerbahce besser ins Spiel. Kezman, der bereits wenige Minuten zuvor von Ugur Boral eingesetzt worden war, erzielte in der 17. Minute etwas überraschend die Führung für die Türken. Unbedrängt köpfte der Serbe die Flanke des Linksaußen im Fünfmeteraum ins Netz.
Achtelfinal-Hinspiele
Doch Sevilla kam schnell zum Ausgleich. Daniel Alves flankte von der rechten Seite scharf nach innen. Dort versuchte Innenverteidiger Edu Dracena zu klären, fälschte den Ball jedoch so unglücklich ab, dass sich das Leder im hohen Bogen über Volkan hinweg ins eigene Gehäuse senkte (23.).
In der Folgezeit entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Beide Mannschaften überbrückten das Mittelfeld mit viel Tempo und suchten schnell den Abschluss. Während Sevilla vor allem bei hohen Flanken erhebliche Probleme hatte, zeigte die Fenerbahce-Abwehr bei schnellem und direktem Spiel der Spanier Unsicherheiten. So ergaben sich weitere gute Chancen vor der Halbzeit. Gegen Aurelio und Edu Dracena musste Palop zweimal in höchster Not retten (34. und 41.). Istanbul hatte Glück, dass Sevilla einen Konter mit drei gegen eins nicht konsequent ausspielte (ebenfalls 34.). Daher blieb es beim leistungsgerechten Unentschieden.
Fenerbahces Deivid (l.) und Sevillas Keita (r.) im Kampf um den Ball. dpa
Wie bereits im ersten Abschnitt kam die Jimenez-Elf nach Wiederbeginn besser ins Spiel. Innerhalb von wenigen Sekunden musste Volkan zwei gute Distanzschüsse von Duda und Kanouté entschärfen. Doch erneut waren es dann die Türken, die zuerst jubeln durften. Einmal mehr bei einer Standardsituation geriet die Abwehr der Südspanier ins Schwimmen. Lugano nutzte dies nach einem Eckball von links und köpfte unbedrängt ins rechte Toreck ein (57.).
Doch damit nicht genug mit der Duplizität der Ereignisse im Spielverlauf beider Halbzeiten – denn erneut währte die Freude für Fenerbahce nicht lange. Denn diesmal nutzen die Spanier eine Standardsituation: Der kurz zuvor eingewechselte Diego Capel brachte einen Eckeball mit Schnitt vom Tor weg in die Mitte, wo Poulsen verlängerte. Verteidiger Escudé kam am rechten Pfosten an den Ball und vollendete aus kurzer Distanz unter die Querlatte (66.). Danach musste Fenerbahce auf Roberto Carlos verzichten, der sich beim Rettungsversuch gegen den französischen Torschützen eine blutende Fleischwunde am Schienbein zuzog und gegen Vederson ausgetauscht werden musste.
In der Schlussphase verflachte das Spiel mehr und mehr. Sevilla schien mit dem 2:2 zufrieden. Doch dank dem glücklichen Händchen von Zico, der Sentürk für Kezman brachte, kam Fenerbahce doch noch zum Sieg: Alex bediente "Joker" Semih rechts am Strafraumrand. Der eben eingewechselte Stürmer zog mit rechts Richtung linkes Toreck ab und hatte dabei etwas Glück, dass Innenverteidiger Dragutinovic den Ball unhaltbar für Palop ins linke Eck abfälschte (88.).
Trotz der knappen Niederlage hat Sevilla dank der beiden Auswärtstore vor dem Rückspiel am Dienstag, dem 4. März, eine gute Ausgangsposition.