Umkämpfte Partie: Roms Rechtsverteidiger Cicinho (li.) im Zweikampf mit Reals Guti (re.). dpa
Mit 1:2 hatten die Königlichen das Hinspiel in der italienischen Hauptstadt verloren. Bernd Schuster ließ eine auf vier Positionen veränderte Anfangsformation im Bernabeu-Stadion beginnen. Für den Gelb-gesperrten Sergio Ramos begann Michel Salgado. Heinze rückte aus der Innenverteidigung für Torres auf links, Pepe begann neben Cannavaro in der Mitte. Im Mittelfeld ersetzte Baptista den verletzten Robben (Bänderriss im linken Fußgelenk). Für van Nistelrooy (Knöchelverletzung) startete Robinho neben Raul. Luciano Spalletti stellte ebenfalls auf vier Positionen um. Für Panucci und Cassetti besetzten Cicinho und Tonetto die defensiven Außenbahnen. Im defensiven Mittelfeld begann Aquilani für Pizarro, zudem spielte Taddei an Stelle des offensiver orientierten Giuly.
Die Anfangsviertelstunde im Santiago Bernabeu präsentierte sich zerfahren. Vor allem Real war um konstruktiven Spielaufbau bemüht, doch blieben die Pässe zumeist an der tief stehenden und konsequent verteidigenden Abwehr des AS Rom hängen.
Achtelfinal-Rückspiele
Erst nach 17 Minuten hatte Julio Baptista mit einem abgefälschten Freistoß die erste Möglichkeit, doch Roms brasilianischer Keeper Doni konnte zum Eckball abwehren. Fast im Gegenzug antworteten die Italiener: Aquilani hatte mit zwei Distanzschüssen die Führung für Rom auf dem Fuß. Erst traf der Italiener aus gut 30 Metern in halbrechter Position mit einem spektakulären Schuss nur den linken Außenpfosten. Sekunden später zwang der 23-Jährige Casillas zu einer Glanzparade (18.).
Auch in der Folge entwickelte sich keine hochklassige Champions-League-Partie. Vor allem Real unterliefen viele Abspielfehler. Wenn die Königlichen dann doch einmal gefährlich wurden, dann in Person von Julio Baptista. So vergab der Brasilianer erst gegen Mexes (21.), der in höchster Not im Strafraum retten konnte, und dann mit einem Freistoß aus etwa 23 Metern, der in der Mauer hängen blieb (36.). Die Römer konterten ihrerseits gefällig, waren jedoch nur aus Distanz ab und an gefährlich.
Nach Wiederbeginn erhöhte Real gegen zunächst zu passive Römer merklich den Druck. Wieder hatte Julio Baptista eine Freistoßgelegenheit aus halblinker Position, diesmal aus etwa 25 Metern. Diesmal machte es der Brasilianer besser als im ersten Abschnitt, traf allerdings dennoch nur die Querlatte (49.).
Danach fing sich der AS Rom wieder und sorgte für gelegentliche Entlastungsangriffe. "Joker" Vucinic brachte neuen Schwung und sorgte nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung für den nächsten Aluminiumtreffer. Der Montenegriner nahm ein Zuspiel von der linken Seite im Strafraum direkt ab, doch das Leder prallte von der Unterkante der Latte zurück ins Spielfeld (66.).
Fünf Minuten später war er erneut Vucinic, der mit einer gelungenen Aktion für Aufregung sorgte. An der Torauslinie legte sich der Stürmer den Ball an Pepe vorbei, der den Römer mit einem Schubser zu Fall brachte und dafür von Referee Vassaras folgerichtig die "Ampelkarte" sah (71.). Nur wenig später nutzte der AS Rom die numerische Überlegenheit. Nach Flanke von links ging niemand im Strafraum gegen Taddei zum Kopfball, der ungestört ins rechte Toreck einköpfte (73.).
Raul bejubelt den 1:1-Ausgleich, den der Real-Kapitän allerdings aus Abseitsposition erzielte. dpa
Doch nur zwei Minuten später kam Madrid noch einmal heran, allerdings mit Hilfe der Schiedsrichter: Robinho spielte Raul am Strafraumrand an, der sich einen Schritt im Abseits befand. Das Refereegespann ließ jedoch weiterspielen. Der Real-Kapitän nutzte die Chance allein vor Doni per Flachschuss (75.).
In der spannenden Schlussphase versuchten die Königlichen noch einmal alles, doch gefährlicher konterten die Römer. Vucinic war es schließlich, der Real mit seinem Kopfball in der Nachspielzeit aus allen Träumen riss, und den erneuten Einzug ins Viertelfinale des AS Rom perfekt machte.
Die Viertelfinals werden am 1. und 2. April sowie am 8. und 9. April ausgetragen.