Erst Jubel, dann Trauer: Luis Fabiano und Diego Capel jubeln mit Torschütze Daniel Alves. dpa
Im Vergleich zum 2:3 im Hinspiel in der Türkei begann der FC Sevilla auf einer Position verändert: Trainer Manuel Jimenez beorderte Duda zunächst auf die Bank und schenkte Diego Capel von Beginn an das Vertrauen.
Fenerbahce-Coach Zico musste auf seinen Landsmann und Antreiber Roberto Carlos verzichten. Eine im Hinspiel erlittene Beinverletzung ließ einen Einsatz des Routiniers nicht zu, Vederson rückte so auf die linke Abwehrseite.
Alle drei Heimspiele in der CL-Gruppenphase hatte Sevilla gewonnen und wollte diese Serie sichtlich verlängern. Von Beginn an drückten die Andalusier aufs Tempo und wurden bei ihren Bemühungen tatkräftig von Fener-Schlussmann Volkan Demirel unterstützt.
Achtelfinal-Rückspiele
Der türkische Nationalkeeper griff in der Anfangsphase gleich zwei Mal daneben: Zunächst ließ er einen leicht flatternden, aber aufs Torzentrum getretenen Freistoß von Daniel Alves passieren (6.), dann rutschte ihm ein Fernschuss von Keita am Handschuh vorbei ins Netz (9.).
Der schnelle 0:2-Rückstand und die Tatsache, dass die Türken sich schon in der Anfangsviertelstunde drei Gelbe Karten einhandelten, ließen nichts Gutes für die Ambitionen der Gäste vom Bosporus erahnen. Doch die Zico-Elf rappelte sich auf und bewies eine tolle Moral. Der Lohn ließ nicht lange auf sich warten: Kezman verpasste eine Flanke noch freistehend, doch kurz darauf war Deivid nach einer Alex-Ecke zur Stelle und traf zum Anschluss (20.).
Fenerbahce gestaltete das Spiel Mitte des ersten Durchgangs offen, ohne dass sich auf beiden Seiten große Chancen ergaben. Vedersons Gewaltschuss strich ebenso am Tor vorbei (34.) wie auf der Gegenseite Luis Fabianos Freistoß (38.). Besser machte es erst dessen Sturmpartner Kanouté.
In der 41. Minute trat der Malier erstmals richtig in Erscheinung und traf prompt: Mit der Brust nahm der eine Alves-Flanke an und zog volley ab. Abgefälscht von Gökhan Gönül landete das Leder zum 3:1 im Netz. Dass dies auch der Pausenstand war, lag am Ex-Schalker Poulsen, der in der Nachspielzeit einen Schuss aus Nahdistanz von Vederson von der Linie schlug.
Früh griff Volkan Demirel bei Alves' Freistoß daneben, später lief es besser für ihn. dpa
Der zweite Abschnitt begann etwas verhaltener, beide Teams leisteten sich viele Ballverluste im Mittelfeld, so dass ansprechende Offensivaktionen Seltenheitswert hatten. Chancen blieben somit aus, auch weil Sevilla sich nach der Pause in der Defensive konzentrierter präsentierte.
Die besseren Möglichkeiten boten sich so den Hausherren, die mit Keitas Kopfball (70.) und Alves’ Freistoß (74.) aber das Tor jeweils knapp verfehlten. Diesen Szenen sollte die Jimenez-Elf noch nachtrauern, denn die Gäste schlugen eiskalt zu: Einen Alex-Freistoß lenkte Deivid zunächst an den Pfosten, um anschließend den Abpraller ins Netz zu drücken (79.).
Damit war das Hinspiel-Ergebnis egalisiert. Die 22 Akteure nahmen Kurs auf die Verlängerung, auch weil der eingewechselte Renato vor dem Fener-Tor nicht kaltschnäuzig genug war (86., 90.+1) und Ugur Boral knapp den von Palop gehüteten Kasten verpasste (88.).
In der Extrazeit wogte das Spiel hin und her. Während die Gäste aber durchaus auch aus dem Spiel heraus gefährlich werden konnten, versprühten die Spanier allenfalls bei Standardsituationen so etwas wie Torgefahr. Ein Treffer wollte beiden Teams, die zunehmend weniger Risiko eingingen, aber nicht mehr gelingen. So ging es ins Elfmeterschießen. Und in diesem sollte Volkan Demirel seine Fehler aus der Anfangsphase der Partie vergessen machen: Gegen Escudé, Maresca und Daniel Alves hielt der Fener-Schlussmann und brachte seine Elf damit ins Viertelfinale.
Die Partien in der Runde der letzten Acht werden am 1. und 2. April sowie am 8. und 9. April ausgetragen.