Nach dem Aufstieg in letzter Minute gegen Dortmund II musste der VfL Osnabrück bei seinem Zweitliga-Comeback nach zweijähriger Abstinenz einen frühen Dämpfer hinnehmen. Die Elf von Trainer Tobias Schweinsteiger, der vier Neuzugänge in die Startelf warf (Grill, Ajdini, Thalhammer und Kehl), gerieten durch den ersten Abschluss des Spiels ins Hintertreffen. Einen Kopfball von Schleusener blockte Ajdini direkt vor die Füße von Wanitzek, der freistehend zur frühen KSC-Führung traf (2.).
Die von Christian Eichner trainierten Karlsruher - mit den Rückkehrern Stindl und Bormuth sowie Drewes in der Anfangsformation - nahmen den Schwung der frühen Führung jedoch nicht mit und sahen sich zunächst einem engagierten Aufsteiger gegenüber, der den Rückstand schnellstmöglich egalisieren wollte.
Osnabrück schlägt schnell zurück
Die in Vertretung des verletzten Beermann (Knöchelbruch) von Ersatzkapitän Gyamfi angeführten Osnabrücker drängten nach vorne und setzten den Karlsruher SC unter Druck. Nach einigen harmlosen Abschlüssen aus der zweiten Reihe belohnte sich der VfL nach 13 Minuten, Engelhardt fing einen misslungenen Distanzschuss von Kleinhansl ab und feuerte den Ball aus kurzer Distanz unter die Latte. Der Treffer wurde auf eine mögliche Abseitsstellung überprüft, hielt dem VAR-Check aber stand.
2. Bundesliga, 1. Spieltag
Durch den Ausgleich war das Spiel nicht nur auf der Anzeigetafel ausgeglichen, auch auf dem Feld ergab sich in der Folge ein offenes Duell, das beide Teams aber mit Bedacht angingen und Risiko vermissen ließen.
Chancen ergaben sich wenige, Osnabrück legte aber mehr Zug zum Tor an den Tag als die Gäste. Tesche rutschte freistehend bei der Direktabnahme weg und ließ deshalb die Großchance liegen (28.). Deutlich effektiver zeigte sich kurz darauf der KSC, der mit seinem zweiten nennenswerten Abschluss erneut in Führung ging. Wieder hieß der Torschütze Wanitzek, wieder war eine ordentliche Portion Glück dabei. Nach Nebels feiner Flanke fälschte Wiemann den Kopfball des Doppelpackers entscheidend ab, so dass Grill bei seinem Debüt erneut hinter sich greifen musste (36.).
Karlsruhe lässt gute Chancen aus - Tesche gleicht aus
Diesmal verdiente sich der KSC die Führung im Nachgang und blieb dran, es blieb jedoch mangels gefährlicher Abschlüsse beim 2:1-Pausenstand.
Nach Wiederanpfiff legte Osnabrück gut los, doch dann nahm der Druck des KSC mehr und mehr zu. Betrieb im ersten Durchgang noch Osnabrück Chancenwucher, war es nun der KSC, der die Vorentscheidung verpasste: Gondorf traf mit einem Distanzschuss nur den Pfosten (54.), dann klärte Engelhardt nach einer Ecke von der Linie (62.).
Eiskalt zeigte sich dann der VfL, der zwar erst mit einem Flachschuss des eingewechselten Wriedt am Außennetz scheiterte (70.), bei einer Ecke aber von der schwachen KSC-Deckung profitierte und durch Tesches Kopfball erneut ausglich (71.) - ein erneuter Weckruf für die Karlsruher.
Burnic feiert Traumdebüt
Im Minutentakt brannte es in der Folge vor dem Osnabrücker Tor, doch Schleusener (76.), Wanitzek (77.) und erneut Schleusener (78.) machten die Rechnung ohne den glänzend aufgelegten Grill und abermals das Aluminium.
Für die Entscheidung musste deshalb ein Joker sorgen. Der eingewechselte Neuzugang Burnic zog aus der Distanz ab und traf neben den rechten Pfosten (84.) - ein herrliches Tor. Osnabrück warf in der Folge noch einmal alles in die Waagschale, Schweinsteiger wechselte offensiv, doch ein dritter Ausgleich sollte nicht mehr gelingen. Kurz vor Ende der Nachspielzeit sah Ajdini nach einem Foul an Rossmann die zweite Gelbe Karte (90.+5), weshalb der VfL das Spiel in Unterzahl beendete - und nach der Auftaktniederlage nun ohne den Außenverteidiger zum Auswärtsspiel beim SC Paderborn fährt.
Dort gastiert Osnabrück am kommenden Freitag (18.30 Uhr), der KSC empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) den ebenfalls siegreichen Hamburger SV.