Hannovers Coach Stefan Leitl setzte wie in der vergangenen Saison auf eine Dreierkette. Im Vergleich zur 1:5-Pleite gegen Kiel am letzten Spieltag der Vorsaison standen insgesamt drei Neue in der Startelf, die allesamt in der Sommerpause verpflichtet wurden: Halstenberg (Leipzig), Ezeh (Wiesbaden) sowie Christiansen (Fürth) begannen anstelle von Börner, Arrey-Mbi und Kunze, die jeweils zunächst auf der Bank Platz nahmen.
SVE-Trainer Horst Steffen plagten derweil nach den Ausfällen von Neuzugang Martinovic (Mannheim) und Toptorjäger Schnellbacher (Oberschenkelverletzung) Personalsorgen in der Offensive. Im Vergleich zum 2:1-Auswärtserfolg in Ingolstadt zur Drittliga-Meisterschaft starteten heute Fellhauer, Correia, Stock und Faghir für Antonitsch, Pinckert, Dürholtz (alle drei Bank) und Woltemade (mittlerweile Bremen).
Correia und Faghir belohnen mutige Elversberger
2. Bundesliga, 1. Spieltag
Beflügelt vom 3:0 in der Generalprobe gegen Villarreal erwischten die Niedersachsen zunächst den etwas besseren Start, Köhns Abschluss aus halblinker Position wurde von Fellhauer jedoch noch ans Außennetz abgefälscht (14.). Nach einigen Minuten hatte sich aber auch der Aufsteiger gefunden und setzte die favorisierten Gastgeber mit hohem Pressing immer wieder unter Druck.
96-Schlussmann Zieler war jedoch sowohl gegen Feil (18., 20.) als auch gegen Faghir (22.) zur Stelle. Nach einer Rochelt-Ecke war dann aber der Keeper der Niedersachsen erstmals geschlagen: Correia reagierte am Fünfer am schnellsten und schob zur Führung für die SVE ein (22.).
Faghir legt nach - Schaub verkürzt vor der Pause
Angetrieben vom ersten Zweitliga-Tor der Vereinsgeschichte kam Neubauer zwar zunächst nicht an Neumann vorbei (26.), in Minute 38 legte Faghir jedoch gegen zu passive Hausherren das 2:0 nach. Hannover verlor auf der rechten Seite auf Höhe der Mittellinie den Ball, ehe es ganz schnell ging: Stock bediente den Angreifer, der Zieler mit seinem eigentlich zu zentralen Rechtsschuss auf dem falschen Fuß erwischte (38.).
Der Saisonauftakt schien sich für die Niedersachsen gegen die couragiert auftretenden Gäste zunehmend zu einem Fehlstart zu entwickeln, kurz vor der Pause brachte Correia aber den für den verletzten Nielsen eingewechselten Youngster Tresoldi im Strafraum etwas ungeschickt zu Fall (39.). Nach Hinweis des VAR entschied Schiedsrichter Alexander Sather auf Strafstoß - Teuchert brachte 96 nervenstark vom Punkt zurück ins Spiel (42.).
Joker Tresoldi besorgt den Ausgleich - Hannover findet in der Schlussphase keine Lücken
Nach dem Seitenwechsel sorgte Tresoldi mit seiner feinen Finte gegen Antonitsch und dem folgenden, wuchtigen Linksschuss für ein erstes Ausrufezeichen (47.), die Gäste benötigten aber ebenfalls kaum Anlaufzeit: Nach einer flachen Fellhauer-Flanke war Faghir jedoch im Aluminium-Pech (52.) - und auf der Gegenseite rächte sich die mangelnde Chancenverwertung. Tresoldi verwertete eine Dehm-Hereingabe von rechts am ersten Pfosten zum Ausgleich (54.).
Die Saarländer zeigten sich davon unbeirrt und suchten weiter den Weg nach vorne. Beinahe aus allen Lagen prüften die Elversberger den außer beim 0:2 stets stark reagierenden Zieler. Rochelt (58.), Sahin (65.) und Faghir (68.) ließen ihre Möglichkeiten liegen, in der Defensive war Kristof gegen Schaub aus spitzem Winkel auf dem Posten (65.).
In der etwas hektischen und von mehreren taktischen Fouls geprägten Schlussphase beschränkten sich die Gäste dann zusehends auf Konter, Hannover machte noch einmal Druck. Abgesehen von einem Dropkick von Kunze (87.) erspielten sich die Niedersachsen aber nicht wirklich zwingende Gelegenheiten, sodass die Elversberger den verdienten, ersten Zweitliga-Punkt der Vereinsgeschichte ohne große Mühe über die Zeit brachten.
Am nächsten Spieltag gastiert Hannover 96 am Sonntag, den 6. August, beim 1. FC Nürnberg (13.30 Uhr). Die SVE ist bereits einen Tag zuvor wieder im Einsatz und empfängt um 13 Uhr Hansa Rostock.