Bei Wiesbaden fanden sich im Vergleich zum Relegationsrückspiel gegen Bielefeld mit Stritzel im Tor, Neu-Kapitän Mockenhaupt und Heußer lediglich drei Spieler in der Startelf wieder. Mit Mathisen, Vukotic und Lee baute Wiesbadens Cheftrainer Markus Kauczinski auf drei Neuzugänge - mit Prtajin fand sich Wiesbadens Top-Scorer der vergangenen Saison zunächst auf der Bank wieder, er laborierte während der Vorbereitung allerdings auch an einem Muskelfaserriss.
Magdeburg-Coach Christian Titz baute im Verglleich zum 4:0-Erfolg über Bielefeld am 34. Spieltag auf sieben altbewährte Kräfte. Die etatmäßige Nummer eins Reimann, Bell Bell, Elfadi und Schuler fanden sich in der Startelf wieder - dieselbe Startelf, die sich in der Generalprobe vor dem Saisonstart mit 3:1 gegen den amtierenden Europa-League-Sieger FC Sevilla durchsetzte. Sämtliche Neuverpflichtungen des FCM - unter anderem Arslan, Toptorschütze der letztjährigen Drittligasaison - saßen zunächst auf der Bank.
2. Bundesliga, 1. Spieltag
Die Partie begann, wie man es im Vorfeld erwarten konnte - Magdeburg riss den Ballbesitz an sich, der Aufsteiger konzentrierte sich zunächst darauf, die Räume eng zu machen und über Konter zu Gelegenheiten zu kommen. Die Sachsen-Anhalter brauchten einige Minuten, um in die Partie zu kommen, immer wieder streuten sich in der Anfangsphase Fehlpässe im Aufbau ein. So kam auch Wiesbaden durch einen Freistoß aus dem Halbfeld zur ersten Torchance (7.).
Schuler belohnt Magdeburg
Auch die folgenden gut fünf Minuten hatte Magdeburg zunächst zu kämpfen, ehe sie das Spiel etwas beruhigt bekamen und die Fehler abstellten. Nach 23 Minuten ergab sich dann die erste gute Gelegenheit der Gäste: Bockhorns Hereingabe wehrte Wiesbaden-Keeper Stritzel unsauber ab, Ceka wurde aber zu sehr überrascht. Sechs Minuten später ging der FCM dann in Führung. Eine der wenigen Szenen, in der die Elf von Christian Titz Platz hatte, nutze sie aus. Am Ende behielt Schuler die Nerven vor dem Tor und traf zur Führung (29.).
Wenige Minuten später hielt sein Nervenkostüm nicht stand. Nach einer ähnlichen Szene wie beim Führungstreffer tauchte er frei vor dem Tor auf, er legte den Ball jedoch links am Tor vorbei und vergab so die Großchance auf das 2:0 (37.). Auch Wiesbaden kam noch einmal vor das gegnerische Gehäuse. Einen erneuten Kopfball nach Halbfeldfreistoß setzte Mathisen am Tor vorbei (43.), so dass es mit einem letztlich leistungsgerechten 1:0 für die Gäste in die Pause ging.
Vukotic sieht Gelb-Rot - doch Joker Prtajin gleicht aus
Nach der Pause zeichnete sich zunächst ein ähnliches Bild ab, wenngleich die Partie hektischer wurde. Atik (49.) wegen Schwalbe und Vukotic (50.) wegen Foulspiels sahen früh Gelb. Für Vukotic eine mit Folgen, denn nur sieben Minuten später langte er erneut zu - Schuler riss er nach einem langen Ball am Arm. Dafür wurde er mit Gelb-Rot vom Platz gestellt (57.). Von der Unterzahl bei Rückstand ließ sich der Aufsteiger allerdings nicht beirren, im Gegenteil. Nur wenige Minuten später klingelte es im Tor der Gäste - durch einen Freistoß, weil es die Magdeburger erneut nicht hinbekamen, die gegnerischen Standards zu verteidigen. Die Hereingabe von der linken Seite köpfte der eingewechselte Prtajin ein (62.).
Magdeburg schaffte es in der Folge kaum, Profit aus der eigenen Überzahl zu erzielen. Wiesbaden verteidigte weiter konsequent und versuchte es nach wie vor mit langen Bällen hinter die Kette. Auch durch die Einwechslung von Prtajin gelang es immer wieder, die Bälle vorne fest zu machen, auch mal Fouls zu ziehen und so die eigene Hintermannschaft zu entlasten. Magdeburgs Versuche über den eingewechselten Ito (76.) und Ceka (79.) waren nicht mehr als eine Torannäherung. Dem Pfostentreffer von Amaechi war eine Abseitsstellung vorausgegangen (88.).
Prtajin verpasst den Doppelpack
Die größte Möglichkeit auf einen weiteren Treffer hatten gar die Hausherren, als Prtajin plötzlich frei durch war, aber freistehend vor Riemann verzog (90+1.). Magdeburgs zwanghafte Versuche, irgendwie die Führung herbeizuführen, endeten dann in Schüssen aus der Distanz, die das Tor um Welten verpassten, wie der von HSV-Neuzugang Amaechi (90+5.). Viel mehr passierte daraufhin nicht. Am Ende stand auf der Anzeigetafel ein 1:1, dass sich in Anbetracht des Spielverlaufs für die Hausherren wie einen gefühlten Sieg anfühlte, für die Magdeburger dagegen wie eine gefühlte Niederlage.
Für die Wiesbadener geht es am nächsten Freitag in die Hauptstadt: Um 18.30 Uhr startet die Partie bei Hertha BSC. Der 1. FCM ist erst zwei Tage danach wieder im Einsatz, wenn Braunschweig in der MDCC-Arena gastiert (13.30 Uhr).