Anfang November stellte der VfB Lübeck einen Insolvenzantrag. Nun steht der Verein als erster Absteiger der Regionalliga Nord fest. Dank externer Sponsoren- und Spendengelder gelang es dem VfB, die Kosten für den Spielbetrieb bis zum Saisonende zu decken und somit eine Löschung aus dem Vereinsregister zu vermeiden. Das Hauptaugenmerk soll nun vermehrt auf junge, kostengünstige Spieler aus der eigenen Jugend gelegt werden.
In Lübeck kommt Frust auf: Der VfB wartet nach dem zweiten Spieltag der Regionalliga Nord weiterhin auf den ersten Punktgewinn. Neben dem Sturmproblem nimmt vor allem die leidenschaftslose Art der Niederlagen besorgniserregende Züge an. Kapitän Oualid Mokhtari prangert die mutlosen Auftritte an und fordert eine Trotzreaktion. Unterdessen keimt erste Kritik an Trainer Ramazan Yildirim auf, der jedoch zur Geduld mahnt.
Eine durchwachsene Saison hat der VfB Lübeck hinter sich. Drei Trainer, ein enttäuschender Platz elf, viel Fluktuation im Kader und bei den Zuschauern. Für die Hanseaten geht es vor allem darum, Vertrauen zurückzugewinnen.
Der FSV Frankfurt hat am Freitag in Koblenz die "Chance, die etwas verkorkste Hinrunde gut abzuschließen", wie Geschäftsführer Bernd Reisig mit Blick auf den dann winkenden Relegationsplatz feststellt. Nach den zuletzt nicht zweitligatauglichen Auftritten wird dazu eine 180-Grad-Wendung nötig sein. Um diese herbeizuführen, hat sich die Mannschaft am Dienstag zusammengesetzt.
Die personellen Probleme beim FSV Frankfurt reißen nicht ab. Vor dem Spiel am Samstag gegen 1860 München fallen nun auch noch Oualid Mokhtari (Sprunggelenksverletzung), Matthew Taylor (Erkältung) und Gledson (Adduktorenverletzung) aus. Der neue Trainer Hans-Jürgen Boysen ist um seine Aufgabe nicht zu beneiden, gibt sich aber vor der Partie gegen die "Löwen" trotz der vielen Ausfälle dennoch kämpferisch.
Der FSV Frankfurt sorgt für gehörigen Wirbel. Der bis dato sieglose Tabellenvorletzte der Zweiten Liga hat nach einem Bericht der Bild-Zeitung drei Profis muslimischen Glaubens abgemahnt, die im Ramadan gefastet hatten. Der FSV hatte einen Passus in die Arbeitsverträge einfügen lassen, wonach dies "ohne ausdrückliche schriftliche Zustimmung des Vereins" untersagt sei.
"Wir müssen die Partie gegen Nürnberg wie ein Pokalspiel angehen", fordert Oualid Mokhtari vor dem Heimspiel gegen den Club. Die Chancen stehen gut, dass er nach auskurierter Muskelverhärtung in der Wade ins rechte offensive Mittelfeld zurückkehrt. Der technisch versierte Straßenfußballer hat in der Rückrunde für viel Wirbel gesorgt, fast alle Offensivaktionen laufen über seine Seite.
Mit dem fünften Heimsieg in Folge (9:1 Tore) verschafft sich der FSV Frankfurt immer mehr Luft im Kampf um den Klassenerhalt. In einer "verkrampften Partie" (Manager Bernd Reisig) stach ein Akteur besonders hervor: Oualid Mokhtari, Aktivposten und Torschütze zum 1:0, seinem ersten Treffer seit dem 7. Mai 2008 (zum 1:0-Sieg von Kickers Offenbach in Freiburg).
Geradezu haarsträubend war der Zusammenstoß am Freitag zwischen Oualid Mokhtari und SpVgg-Torhüter Stephan Loboué. Und als der Frankfurter im Greuther Fürther Playmobilstadion nach seiner Auswechslung auch noch am Spielfeldrand zusammenbrach, musste man Schlimmstes befürchten. Glücklicherweise gab es aber am Montag Entwarnung. Nach eingehenden Untersuchungen steht nun fest: Der Marokkaner muss lediglich 14 Tage pausieren.
Tormaschine gestoppt: Der FSV Frankfurt hat in Fürth einen wichtigen Zähler im Abstiegskampf erkämpft. Dabei kassierte der Aufsteiger bereits zum siebten Mal in dieser Saison keinen Gegentreffer. Nach der Partie stellte sich dennoch die Frage, ob das Glas halb voll oder halb leer ist. "Mit etwas mehr Mut und Aggressivität wären drei Punkte möglich gewesen", meinte Manager Bernd Reisig.
Der FSV Frankfurt hat den Spieß umgedreht und spätestens mit dem 3:1-Erfolg in Koblenz dem Abstiegsgespenst einen gehörigen Schrecken verpasst. Erstmals seit dem 6. Spieltag hat der Aufsteiger die Abstiegsränge verlassen. "Der Sieg war verdient, aber wir haben noch nichts erreicht", stellt Teamchef Tomas Oral nüchtern fest.
Nachdem Youssef Mokhtari am Montag im kicker erklärt hatte, er sei bereit, bis zum Winter ohne Gehalt bei seinem Heimatverein FSV Frankfurt zu spielen, meldete der Klub am Dienstag den Vollzug. Der ältere Bruder von Oualid Mokhtari unterschreibt bis zum Saisonende und will die bis dahin erspielten Punktprämien an bedürftige Kinder spenden.