Mehrere Sponsoren sagten dem Verein insgesamt 150.000 Euro zur Deckung des laufenden Spielbetriebs zu. Hinzu kommen noch Fan-Spenden in Höhe von 18.000 Euro. Eine geordnete Insolvenz soll den Neuanfang in der Schleswig-Holstein-Liga gewährleisten. "Der Zwangsabstieg ist zwar bedauerlich, er passt aber in unser Konzept eines kostengünstigen und sympathischen Neuanfangs des Vereins und einem kontinuierlichen Aufbau auch der ersten Mannschaft durch eigene Nachwuchskräfte", erklärt Timo Neumann, Mitglied des Aufsichtsrates.
Die Eröffnung des Insolvenzverfahren soll keinesfalls einem möglichen Aufstieg der U-19-Mannschaft in die Bundesliga entgegenstehen. "Ich bin zuversichtlich, dass der Verein in der Lage ist, den Spielbetrieb für eine Junioren-Bundesliga zu stemmen. Die Zweckgebundenheit der Zuschüsse des DFB zugunsten der Jugendmannschaft wird gewährleistet werden", gibt sich Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus optimistisch.
Einsparungen im Personalbereich
Gespart werden muss in Lübeck an allen Ecken und Enden. Im Dialog mit Spielern und den sportlich Verantwortlichen wurden dringend benötigte Einsparungen erklärt und umgesetzt. Die ersten Ergebnisse: Trainer Ramazan Yildirim und Sportmanager Ingo Popp wurden von ihren Aufgaben entbunden. Beide passen finanziell nicht mehr in den Rahmen - so die offizielle Begründung des Vereins. Dass man auch mit der sportlichen Arbeit nicht zufrieden war, stand im Hintergrund.
Den Spielern des Vereins wurden finanziell teilweise deutlich abgespeckte Angebote unterbreitet. Anderenfalls droht während der Insolvenz die Kündigung der bisherigen Verträge. Die Akteure haben nun bis Jahresende Zeit, sich über die Alternativen klar zu werden. Fünf Akteure zogen in den Gesprächen sofort einen Schlussstrich. Oualid Mokhtari (zurück nach Hessen), Mamadou Diabang (Antrag auf Sportinvalidität), Kevin Kluk (zurück nach Wolfsburg), Salih Altin und Yakub Ramazan Zorlu einigten sich mit dem VfB auf eine Auflösung ihrer Verträge.
Als neuer Trainer wird künftig der bisherige U-21-Coach Denny Skwierczynski fungieren. "In den verbleibenden Spielen in der Regionalliga haben wir Zeit, um den Neuaufbau in der Schleswig-Holstein-Liga zu planen", erklärte er.