Nach gut einer halben Stunde sah es nach einer ziemlich deutlichen Angelegenheit aus. Sané hatte gerade das 3:0 für den FC Bayern erzielt, die Münchner waren obenauf, Union Berlin drohte ein Debakel. Was für eine Reaktion die Eisernen dann aber zeigten, das war imponierend.
Mehr als 30 Minuten lang hatten die Bayern das Spiel nach Belieben beherrscht und ihre Überlegenheit in Person von Lewandowski (15., Handelfmeter, 23., indirekter Freistoß) und Sané (34.) mit drei Toren untermauert - doch dann zeigte auch Union seine Klasse. Das Ergebnis: ein sehr unterhaltsames Fußballspiel, in dem die individuelle Qualität der Bayern zwar nicht verborgen blieb, in dem es Union aber auch gelang, die Mängel der Münchner offenzulegen.
Nagelsmann ändert seine Startelf auf vier Positionen
Nach dem 0:5 in Mönchengladbach hatte der noch in Isolation befindliche Julian Nagelsmann seine Startelf auf vier Positionen verändert. Süle, Stanisic, Tolisso und Coman begannen anstelle von Upamecano, Pavard, Goretzka und Gnabry. Auch bei Union gab es vier Wechsel im Vergleich zum Pokalspiel in Mannheim. Luthe kehrte ins Tor zurück und ersetzte Rönnow, außerdem spielten Gießelmann, Khedira und Awoniyi für Oczipka, Voglsammer und Behrens.
10. Spieltag
Zu Beginn ließen die Bayern keine Fragen aufkommen und traten aufs Gaspedal. Union blieb oft nur das Nachsehen, doch in der Schlussphase der ersten Hälfte fanden auch die Berliner ins Spiel. Gießelmann verkürzte (43.) - und nach Wiederbeginn hatten die Eisernen ihre beste Phase. Mehrmals waren sie dem Anschlusstreffer nahe, denn die Bayern waren in der Defensive nicht immer auf der Höhe, wenn es bei Union schnell ging, dann aber traf Coman aus heiterem Himmel (60.).
Der eingewechselte Ryerson brauchte zwar nicht lange, um erneut zu antworten (64.), gut zehn Minuten vor dem Ende war es aber Müller vorbehalten, den Schlusspunkt zu setzen (79.). So stand am Ende zwar ein vollkommen verdienter Sieg für die Bayern, die 90 Minuten hatten aber auch gezeigt, dass die Mannschaft derzeit verwundbarer als sonst ist.
Am Dienstag (21 Uhr) geht es dann in der Champions League gegen Benfica Lissabon, Union Berlin trifft am Donnerstag (21 Uhr) in der Conference League auf Feyenoord Rotterdam.