Bielefelds Trainer Frank Kramer drehte im Vergleich zum 2:3 im Pokalduell beim FSV gleich fünfmal am Personalkarussell: Für Ramos, Wimmer, Czyborra, Okugawa und Krüger standen de Medina, Laursen, Fernandes, Hack und Klos in der Startelf. FSV-Coach Bo Svensson dagegen vertraute exakt auf dieselbe Anfangsformation.
Der DSC gestaltete die Anfangsphase druckvoll, Lasme zwang Zentner schon nach drei Minuten zur ersten guten Parade. Mainz lauerte aus defensiverer Haltung heraus auf Konter und kam erstmals in der 10. Minute durch, als der im weiteren Verlauf stete Unruheherd Onisiwo per Kopf eine Topchance zur Führung liegen ließ.
Die Kontrahenten begegneten sich im identischen taktischen System (3-3-2-2) mit hoher Intensität. Die Arminia suchte schnell den Weg an den gegnerischen Strafraum, prallte jedoch immer wieder an der sattelfesten Deckung der Gäste ab, die sich als das reifere und ballsicherere Team präsentierten.
Lee nutzt Ortega Morenos Patzer
Unaufgeregte Kombinationen wechselten sich bei den 05ern mit gefährlichen Kontern ab - und eine schnelle Attacke mündete in die Führung: Lees Finte schickte Onisiwo auf den Weg, der aus 16 Metern von halbrechts abzog. Ortega Moreno konnte den Ball nicht festhalten, Lee war zur Stelle und staubte aus fünf Metern ab - Bundesliga-Torpremiere für den Südkoreaner (25.).
Laursen bestraft den Mainzer Chancenwucher
Bielefeld kam über Ansätze nicht hinaus, der FSV hatte alles im Griff und hätte gegen die oft indisponierte Abwehr der Hausherren nachlegen können wie müssen (Onisiwo, 32., 37., Burkardt und Widmer bei einer Doppelchance binnen Sekunden, 41.).
10. Spieltag
Der Ausgleich der Kramer-Elf war so mehr als schmeichelhaft: Nach Hacks Einsteigen gegen Klos verpufften die Elfmeterreklamationen des DSC, doch der Angriff lief weiter und Laursen traf aus 15 Metern zum 1:1-Pausenstand (42.).
Mainz machte auch nach Wiederanpfiff zu wenig aus seinen Möglichkeiten: Boetius schlenzte aus elf Metern freistehend am langen Eck vorbei (49.).
Der DSC konnte sich die 05er in der Folge vorübergehend etwas besser vom Leib halten, offensiv blieb das Spiel der Gastgeber bis auf einen von Zentner formidabel parierten Fernandes-Fernschuss (67.) Stückwerk.
Burkardt sorgt für die erneute Führung
Mitte des zweiten Abschnitts drehte Burkardt immer mehr auf - und nach freundlicher Einladung von Pieper, bei dessen Rückpass er störte, sodann frei auf Ortega Morena zulief und diesmal konsequent abschloss, durfte sich der U-21-Nationalspieler für das 2:1 feiern lassen (69.).
Kramer reagierte mit einem Dreifachwechsel (78.). Eine echte Ausgleichschance aber sollte sich für die Ostwestfalen trotz Schlussoffensive nicht ergeben, Mainz war in der Abwehr nicht aus der Ruhe zu bringen und sicherte sich den absolut verdienten Auswärtserfolg.
Die Arminia bleibt sieglos und im Keller hängen und unternimmt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Stuttgart den nächsten Anlauf auf den ersten Dreier. Tags zuvor (20.30 Uhr) haben die Mainzer Borussia Mönchengladbach zu Gast.