Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß nahm nach dem 5:1-Erfolg im DFB-Pokal über Holstein Kiel vier personelle Änderungen an seiner Startelf vor: Grillitsch, Skov, Geiger und Bebou begannen für Richards, Rutter, Dabbur (alle Bank) und Raum (Knöchelprobleme, nicht im Kader). Skov feierte somit sein Startelf-Debüt in dieser Saison.
Hertha-Coach Pal Dardai rotierte im Vergleich zum 3:1-Sieg im DFB-Pokal bei Regionalligist Preußen Münster ordentlich durch. Für Plattenhardt (muskuläre Probleme), Jastrzembski, Gechter (alle nicht im Kader), Tousart, Ekkelenkamp, Jovetic und Selke (alle Bank) starteten folgende sieben Spieler: Stark (nach Adduktorenproblemen), Pekarik, Mittelstädt, Ascacibar, Serdar, Richter und Piatek.
Hertha BSC ging die Partie mutig an und übernahm nach einer kurzen Abtastphase das Kommando. Zwar luden die Gäste aus Berlin Hoffenheim und Stiller (5.) zunächst zu einer guten Gelegenheit ein, doch der defensive Mittelfeldspieler schoss knapp vorbei. Danach kombinierte sich die Alte Dame häufig nach vorne. In Minute sieben sogar so gut, dass Richter aus Strafraumposition freistehend abschloss - aber an Hoffenheims Torhüter Baumann scheiterte. Die Anfangsviertelstunde ging dennoch klar an Hertha.
Kramaric trifft aus dem Nichts - Rudy erhöht
Wenig später sollte der Spielverlauf komplett auf den Kopf gestellt werden: Nach einem eher zufällig angekommenen Pass von Skov blieb Kramaric cool und schob aus kurzer Distanz zu seinem zweiten Saisontor ein (19.). Sein insgesamt neunter Treffer im elften Spiel gegen die Alte Dame kippte das Geschehen: Kramaric besorgte nach einer knappen halben Stunde auch fast das 2:0 (28.), der Ball rauschte knapp am linken Pfosten vorbei. Noch enger war es beim Kopfball-Aufsetzer von Skov, bei dem Schwolow stark parierte (31.). Doch beim nächsten Abschluss vom sehr aktiven Skov konnte der Keeper nicht mehr eingreifen - zwar rette der Pfosten für ihn, bei Rudys Abstauber stand es dann aber 2:0 (36.). Dies war auch der Pausenstand gegen seit dem 0:1 einknickende Herthaner.
10. Spieltag
Auch nach Wiederanpfiff blieb Hoffenheim das aktivere Team. Bebou vergab nach Balleroberung gegen Boyata recht leichtfertig das 3:0 (49.). Im Anschluss verflachte die Begegnung. Die Kraichgauer dominierten das Geschehen.
Boyata muss nach Videobeweis das Feld räumen
Die insgesamt schwache zweite Hälfte bot ansonsten kaum nennenswerte Szenen. Hertha BSC fiel nichts ein, auch nach einer Unsicherheit von TSG-Keeper Baumann setzte niemand entscheidend nach (70.). Unrühmlicher Höhepunkt aus Sicht von Hertha war ein Platzverweis für Kapitän Boyata, der nach Videobeweis runter musste (76.). Der Innenverteidiger hatte Stiller, der verletzt ausgewechselt wurde, übel am Sprunggelenk erwischt.
Weil Hoffenheim nicht mehr machte, als es musste, blieb es am Ende beim 2:0. Die Kraichgauer hatten im Duell der Mittelfeldteams fast über die gesamte Zeit das Sagen und klettern in der Tabelle nach oben. Hertha BSC verliert nach drei Pflichtspielsiegen wieder. Das 200. Pflichtspiel für Pal Dardai als Hertha-Coach war für ihn eins zum Vergessen.
Hoffenheim gastiert nächste Woche Samstag (15.30 Uhr) beim VfL Bochum. Hertha BSC hat zur selben Uhrzeit, aber einen Tag später, das Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen vor der Brust.