Lauerns Debütant lässt sich feiern: Broniszewski trifft und Jendrisek jubelt mit dpa
Im Vergleich zum 0:0 bei Erzgebirge Aue lief die Elf von St.-Pauli-Coach Andre Trulsen unverändert auf. Bei Kaiserslautern tauschte Trainer Kjetil Rekdal nach dem 0:0 gegen Mainz drei Spieler aus. Für Kotysch, Bernier und Opara begannen Jendrisek, Reinert und Broniszewski, der sein Zweitligadebüt gab.
Die Zuschauer am Millerntor bekamen beim ersten Zweitligaduell der beiden Mannschaften Feinkost geboten. Zuerst gehörte die Hauptrolle den Hausherren. Nach einer zögerlichen Anfangsphase bekam St. Pauli einen umstrittenen Handelfmeter zugesprochen: Bellinghausen hatte einen Ball von Schultz wohl leicht mit der Hand berührt. Takyi ließ sich die Chance nicht entgehen, verlud den Pfälzer Schlussmann und platzierte die Kugel halbhoch in die linke Ecke (13.). Der Jubel der Anhänger war kaum verstummt, da schloss Trojan einen Konter erfolgreich ab und brachte die Hamburger mit zwei Toren in Front. Boll hatte Takyi zuvor freigespielt, und der wunderschön auf Braun abgelegt. Dessen Schuss konnt Sippel noch abwehren, gegen den Nachschuss des quirligen Trojan war er aber machtlos (21.).
Der deutliche Rückstand traf die Rekdal-Elf besonders bitter – war sie doch drauf und dran gewesen, die Spielkontrollle zu übernehmen. Doch die „Roten Teufel“ steckten auch jetzt nicht auf und griffen munter weiter an. Von St. Pauli war ab diesem Zeitpunkt in der Offensive nichts mehr zu sehen. Ganze fünf Minuten dauerte es, ehe Kaiserslautern für sein Bemühen belohnt wurde. Jendrisek köpfte eine Müller-Flanke auf den am Fünfmeterraum stehenden Simpson. Der hob ab und netzte kunstvoll aus der Luft zum Anschlusstreffer ein (26.).
Der 15. Spieltag
Die Heimelf war danach komplett von der Rolle und verlor den Faden. Gleich zwei Abwehrspieler konnten auf der rechten Strafraumseite Demai nicht an der Hereingabe hindern. Jendrisek rauschte in der Mitte heran, Borger klebte an der Linie fest, und der Stürmer der „Roten Teufel“ köpfte den Ball mit Druck zum Ausgleich in die Maschen (30.). Wenig später hätte Jendrisek ein weiteres Mal treffen müsse, doch sein Schuss vom Strafraumrand rauschte knapp am rechten Pfosten vorbei (35.). Kurz vor dem Pausenpfiff hatten die Lauterer das Spiel dann auf den Kopf gestellt. Simpson verlud knapp vor dem Strafraum gleich drei Gegenspieler und legte in den Rückraum auf Broniszewski ab. Der Profi-Debütant nahm die Kugel mit der Brust an und traf volley an Borger vorbei ins linke untere Eck (44.).
Die Pausenansprache hatte der Elf vom Millerntor neues Leben eingehaucht, denn St. Pauli kam mit neuem Selbstbewusstsein aus der Kabine. Die Zweikämpfe wurden härter, die aggressive Gangart der Gäste angenommen.
Für dieses Bemühen wurden die Hamburger schnell belohnt. Nach einem Freistoß von Takyi bekamen die Pfälzer den Ball nicht richtig aus dem Strafraum, Gunesch blockte einen Befreiungsschlag von Beda. Die anschließende Bogenlampe erwischte Meggle per Kopf schneller als Sippel und es hieß wieder unentschieden (48.). Ohne taktische Fesseln wogte die Begegnung nun hin und her. Beide Teams spielten bei hohem Tempo munter nach vorne. Trojan hatte durch zwei Standards die Chance zur Führung, einen Freistoß fischte Sippel aus dem Tordreieck, die anschließende Ecke klatschte an die Latte (55.). Die Rekdal-Elf hatte zunächst eine Möglichkeit durch Runström (66.), doch Bellinghausen war der Torerfolg vorbehalten. Ein zugegeben strammer, aber nicht unhaltbarerer Schuss überraschte Borger, und wieder war Lautern ein Tor vorne (69.). In der Schlussphase schenkten sich beide Teams weiterhin nichts. Lautern verteidigte nun konsequent und Pauli drückte unvermindert. Zwar hemmten viele kleine Fouls den Spielfluss, aber Gunesch (84.) und Ludwig (86.) kamen noch zu guten Möglichkeiten, die jeweils nur knapp vergeben wurden. Aber auch Lautern vergab noch gute Einschussmöglichkeiten, ehe es beim knappen Sieg für die Pfälzer blieb.
St. Pauli tritt zum nächsten Spieltag am Freitag in Aachen an. Kaiserslautern muss wieder auswärts ran. Am Sonntag gegen heißt der Gegner Jena.