Wenig spielerische Klasse, aber viel Kampf: Charalambidis (l.) und Liebers (r.) im Zweikampf. dpa
Jenas Coach Valdas Ivanauskas nahm nach dem 1:1 in Osnabrück gleich vier Veränderungen vor. Anstelle von Günther, der wegen einer Gelb-Rot-Sperre fehlte, und Werner, der eine Gelbsperre absitzen musste, liefen Tapalovic und Helbig von Beginn an auf. Außerdem wurden Holzner (Jochbeinbruch) und Torghelle durch Charalambidis und Simak ersetzt. Auf der anderen Seite baute Aues Gerd Schädlich seine Startformation im Vergleich zum 0:0 gegen St. Pauli auf zwei Positionen um. Er musste auf Nemec verzichten, der wegen einer Prellung im Sprunggelenk nicht mitwirken konnte. Für ihn durfte Sykora spielen. Außerdem begann Sträßer anstelle von Müller.
Das Ost-Derby auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld begann sehr zäh. Beide Mannschaften wollten keinen Fehler machen und Sicherheit im eigenen Spiel gewinnen. Mit dem ersten durchdachten Angriff von Aue fiel aber sofort der Führungstreffer: Tapalovic kam einen Schritt zu spät gegen Klinka und holte den Erzgebirger im Strafraum von den Beinen. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Emmerich souverän (8.).
Erneut mussten die Hausherren einem Rückstand hinterherrennen. Nach dem verwandelten Foulelfmeter durch Emmerich drängten die Gastgeber auf den Ausgleich. Die Angriffe des FCC wirkten aber zu oft undurchdacht. Zu viele hohe Bälle segelten in den Strafraum der Gäste, womit die Defensive von Erzgebirge kaum Mühe hatte. Die Schädlich-Elf hingegen konnte sich nur selten durch schnelle Konterangriffe befreien, ohne jedoch zum Abschluss zu kommen.
Der 15. Spieltag
Aue fand nach gut 20 Minuten wieder besser ins Spiel und konnte sich vom schwächer werdenden Druck der Thüringer befreien. Der FCE, unter Führung des Torschützen Emmerich, spielte organisierter und kontrollierter nach vorne, als das nach dem Führungstreffer noch der Fall war. Man bejubelte sogar den zweiten Treffer: Nach einer schönen Flanke von rechts stand Sykora völlig frei im Strafraum und erzielte mit dem Kopf das Tor. Schiedsrichter Gagelmann entschied aber auf Abseits. Eine knappe Entscheidung (24.)!
Die ''Veilchen'' agierten in der Defensive sehr geschickt. Die Verteidigung der Sachsen agierte sehr organisiert und bot den Hausherren kaum Platz zum Kombinieren. Jedoch machte es ihnen die Ivanauskas-Elf auch relativ einfach. Seinen Akteuren unterliefen in der Vorwärtsbewegung einfach zu viele Fehler im Pass- und Kombinationsspiel. Außerdem wirkte das Umschalten von der Verteidigung in den Angriff zu behäbig, so dass sich die Erzgebirger schnell sortieren konnte.
Lange lag Jena zurück, konnte jedoch die Partie am Ende noch für sich entscheiden. dpa
Spielerisch verbesserte sich in den zweiten 45 Minuten kaum etwas. Aue blieb weiterhin tief in der eigenen Hälfte und der FCC konnte die wenigen Räume kaum konsequent nutzen. Dann bewies Valdas Ivanauskas ein goldenes Händchen: Nach einer schönen und präzisen Flanke von Charalambidis erzielte der erst eingewechselte Petersen mit seiner ersten Ballberührung per Kopf den nicht ganz unverdienten Ausgleich (74.). Beide Teams spielten nun auf Sieg.
Die Passivität der Erzgebirger über die gesamte Spieldauer wurde kurz vor Schluss noch bestraft. Schlussmann Keller konnte einen strammen Schuss aus 16 Metern nur nach vorne abwehren. Torghelle reagierte am schnellsten und wurde von Kos umgerätscht. Schiedsrichter Gagelmann deutete auf den Punkt. Simak übernahm die Verantwortung und verwandelte den Strafstoß ganz sicher (89.).
Am kommenden Sonntag muss der FC Carl Zeiss Jena nach Kaiserslautern reisen. Erzgebirge Aue hingegen empfängt bereits am Freitag die TuS Koblenz.