Beide Teams feierten unter der Woche den Einzug ins Pokal-Viertelfinale. Auf die zusätzliche Belastung aufgrund der Englischen Woche reagierte beide Trainer unterschiedlich. Während Dimitrios Grammozis nach seinem gelungenen Debüt im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Nürnberg (2:0) keine Änderung vornahm, tauschte Hertha-Coach Pal Dardai nach dem 5:3-Erfolg im Elfmeterschießen im Pokal gegen den HSV gleich viermal: Leistner, Kempf, Winkler und Prevljak begannen anstelle von Gechter (nicht im Kader), Zeefuik, Tabakovic und Reese (alle Bank).
Damit standen die Matchwinner der Pokalpartien auf beiden Seiten nicht auf dem Platz. Während Reese aber immerhin eine Option von der Bank darstellte, fehlte Ache im Aufgebot des FCK wegen seiner Wadenprobleme.
Lautern-Anhang feiert Abwehraktionen
Bei seiner Liga-Premiere als FCK-Coach sah Grammozis eine ausgeglichene Anfangsphase: Beiden Mannschaften fehlte in der Offensive die nötige Durchschlagskraft. Daher war es nicht überraschend, dass die erste gefährliche Aktion der Partie aus einem Standard resultierte - und Lautern nutzte diese sofort. Toure schaltete bei einer Puchacz-Ecke schnell und traf artistisch zum 1:0 (16. Minute).
Der Treffer setzte bei den Pfälzer noch mehr Emotionen frei - dies war vor allem in den Zweikämpfen zu spüren. So verteidigten die Gastgeber anschließend sehr leidenschaftlich: Unter anderem feierten sowohl die Zuschauer als auch Grammozis an der Seitenlinie beispielsweise die gewonnenen Zweikämpfe von Elvedi (24.) oder Ritter (27.). Da dem Absteiger gegen die engmaschige FCK-Defensive nur wenig einfiel, nahmen die Gastgeber das 1:0 mit in die Kabine.
2. BundesLiga, 16. Spieltag
Beim Wiederanpfiff standen gleich fünf frische Spieler auf dem Platz (Aremu und Durm bei den Roten Teufeln; Tabakovic, Christensen und Reese bei der Alten Dame) - drei von ihnen durften auch prompt jubeln. Denn die Berliner erwischten durch das Fallrückzieher-Tor von Niederlechner (49.) einen perfekten Start in den zweiten Durchgang.
Aremu ist weniger als eine Viertelstunde auf dem Platz
Während durch das Tor und die drei Joker ein Ruck durch die Gästemannschaft ging, musste Kaiserslautern kurze Zeit später den nächsten Rückschlag hinnehmen. Der erst zur Pause eingewechselte Aremu traf im Mittelfeld Klemens mit offener Sohle oberhalb des Schienbeinschoners und sah nach Eingriff des VAR die Rote Karte (59.).
Trotz der Überzahl und der damit einhergehenden Überlegenheit strahlten den Herthaner, die immer wieder über Reeses linke Seite spielte, bis auf einen verunglückten Abschluss Niederlechners (64.) lange Zeit kaum Torgefahr aus.
Kempf steht goldrichtig
Erst in der Schlussphase prüfte Kenny mal mit einem strammen Schuss Krahl, der zur Ecke parierte (80.). Den Standard nutzte die Alte Dame zur Führung. Kempf stand am langen Pfosten goldrichtig und drückte den Ball, der über Umwege bei ihm gelandet war, über die Linie (82.). Obwohl die Hausherren im Anschluss noch alles nach vorne warfen, blieb es beim 2:1.
Damit schlossen die Berliner die Englische Woche mit drei Siegen ab. Beim FCK setzte sich hingegen eine Negativserie fort. Es war bereits die fünfte Liga-Niederlage in Folge.
Die Roten Teufel schließen ihre Hinrunde nächstes Wochenende am Sonntag bei Eintracht Braunschweig ab (13.30 Uhr). Die Hertha hat tags zuvor ein Heimspiel, um 13 Uhr geht es gegen den VfL Osnabrück.