Die offensiven Vorzeichen standen für Störche-Coach Marcel Rapp nach dem 3:2-Erfolg gegen Wiesbaden nicht gut. In der Merkur Spiel-Arena musste er auf seine Toptorschützen Skrzybski (fünf Tore, Oberschenkel) und Pichler (sieben Tore, Leiste) verzichten. Dennoch wollte die KSV den Stolperer von Spitzenreiter St. Pauli in Osnabrück natürlich nutzen und mit den Hamburgern gleichziehen.
Die erste gute Möglichkeit der Partie gehört jedoch Düsseldorf, das Trainer Daniel Thioune nach dem Weiterkommen im DFB-Pokal gegen Liga-Konkurrent Magdeburg (2:1) auf drei Positionen verändert hatte: Kastenmeier, Gavory und Johannesson begannen für Niemczycki, Iyoha und Appelkamp. Doppelpacker Niemiec saß zunächst wieder auf der Bank und sah von dort, wie Oberdorf an Weiner scheiterte, ehe Tzolis in der selben Szene knapp am Kasten vorbeischlenzte (9.).
VAR kassiert Klaus-Rot - Holtby nickt ein
Dann zuckte der Großteil der Anwesenden in Düsseldorf kollektiv zusammen. Nach einem Einsteigen von Klaus gegen Rothe hatte Referee Florian Badstübner zunächst die Rote Karte gezückt, korrigierte sich allerdings nach einem VAR-Hinweis und reduzierte korrekterweise auf eine Verwarnung (14.). Trotzdem gab es einen Bruch im Spiel der Fortunen, die vier Zeigerumdrehungen später das 0:1 durch Holtbys Kopfballabstauber hinnehmen mussten.
2. BundesLiga, 16. Spieltag
Spätestens danach lief bei den Hausherren offensiv quasi gar nichts mehr zusammen, während die Störche immer wieder gefährliche Nadelstiche setzten. Tanaka rettete in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Arp (24.), Kastenmeier parierte gegen Machino (29.), mehr geschah in den langatmigen Schlussminuten des ersten Durchgangs nicht mehr.
Wie die erste Halbzeit geendet war, ging die zweite anschließend weiter. Die Gäste setzten in Ballbesitz in erster Linie auf Spielkontrolle und Risikovermeidung. Die Hausherren taten sich schwer, in gefährliche Räume zu kommen. So dauerte es nach Wiederanpfiff 20 Minuten, ehe Tzolis mit einem Distanzschuss am kurzen Eck vorbei für einen Anflug von Torgefahr sorgte (65.).
Alutreffer auf beiden Seiten - Arp verpasst Entscheidung
Der Versuch des Griechen leitete eine kleine Hochphase der bis dahin eingeschlafenen Partie ein. Die Gäste aus dem hohen Norden antworteten über Arp, nach dessen Abschluss de Wijs das Leder an den eigenen Torpfosten stolperte (71.). Auf der anderen Seite revanchierte sich Engelhardt nach einem Eckball mit einem Lattentreffer (73.).
In den Schlussminuten warf Daniel Thioune mit mehreren offensiven Wechseln dann alles nach vorne, weshalb die Störche die Riesenchance auf die Entscheidung hatten. Arp war enteilt, hatte Kastenmeier bereits aussteigen lassen und das 2:0 vor Augen, da flog Jastrzembski heran und grätschte den Schuss noch ab (90.). Es blieb daher beim knappen Auswärtssieg der Störche, die somit nach Punkten mit Tabellenführer St. Pauli gleichziehen und gemeinsam mit den Hamburgern sicher auf einem direkten Aufstiegsplatz überwintern.
Am nächsten Spieltag, dem letzten vor der Winterpause in der 2. Liga, ist Düsseldorf nach dem Erfolg im Pokal-Achtelfinale gleich wieder gegen den 1. FC Magdeburg gefordert, erneut auswärts (Samstag, 13 Uhr). Kiel empfängt am Samstagabend Hannover 96 (20.30 Uhr).