Mit großen Personalproblemen waren die Hoffenheimer ins Spiel gegangen. Es fehlten im Vergleich zum 0:2 in Bochum Rudy und Baumgartner (beide muskuläre Probleme), Skov (Oberschenkelverletzung) und Torjäger Kramaric (Kopfverletzung), für Stiller blieb zunächst nur die Bank. Für das Quintett nominierte Coach Sebastian Hoeneß Raum, Geiger, Samassekou, Rutter und Dabbur in die Startelf.
Die temporeiche Anfangsphase gehörte Leipzig, dessen Trainer Jesse Marsch sein Team nach dem 2:1 gegen den BVB viermal verändert hatte: Für Henrichs (Bank), Simakan (Erkältung), Haidara (nicht im Kader) sowie Poulsen (Muskelfaserriss) spielten Klostermann, Orban, Kampl und Silva.
Samassekou nutzt Gulacsis bösen Patzer
Eine zwingende Chance ergab sich für die Sachsen aber nicht, dafür schlug 1899 nach einem Standard zu, weil der sonst so zuverlässige Gulacsi nach Geigers Ecke unter dem Ball durchtauchte und Samassekou am zweiten Pfosten mit seinem ersten Bundesligatreffer ins leere Tor köpfte (12.).
Die Führung verschob die Kräfteverhältnisse klar zu Gunsten der weit energischer als der Gegner pressenden TSG. Rutter verpasste gegen eine oft ungeordnete Gästeabwehr erneut nach einer Ecke den Doppelschlag (15.), das 2:0 hatten in der Folge gegen sichtlich angeknockte Sachsen auch Raum (21.) und Akpoguma (24.) auf dem Fuß.
Bundesliga, 12. Spieltag
Leipzig enttäuschte und verharrte in Ansätzen. Das zweikampfstarke Hoffenheim betrieb immensen Aufwand und stellte den Gegner mit Einsatzfreude und Leidenschaft immer wieder vor ernsthafte Probleme.
Auch ihre Gefährlichkeit bei Standards behielten die Platzherren bei: Weil Posch nach Geiger-Freistoß nur knapp daneben köpfte (35.), war RB mit dem 0:1 zur Pause sehr gut bedient.
Mit Forsberg für Kampl wurde es nach Wiederanpfiff nominell offensiver bei den Gästen. Das Bild aber blieb unverändert, Rutter verpasste es zweimal, die Hoffenheimer Führung auszubauen (46., 51.).
Dabbur sorgt für die Entscheidung - Doppeltes Aluminiumpech der TSG
Leipzig agierte weiterhin zu fehlerhaft, vermochte keinen offensiven Druck zu entwickeln - und brachte 1899 auch zu wenig Widerstand entgegen. Das Chancenfestival der Hoeneß-Elf nahm seine Fortsetzung (Akpoguma, 60., Geiger, 65.), ehe Dabburs 2:0 Sinnbild des Nachmittags war: Der Stürmer knöpfte Adams den Ball ab, lief noch ein paar Schritte und versenkte das Leder aus 18 Metern trocken im linken unteren Eck (68.).
RB sollte auch in der Schlussphase vergeblich auf seine erste zwingende Tormöglichkeit warten. Die letzte Szene gehörte den spielfreudigen Kraichgauern, als Bebou und Grillitsch binnen Sekunden den rechten und linken Pfosten trafen (78.).
Für die Hoffenheimer geht es am nächsten Samstag (15.30 Uhr) bei Schlusslicht Fürth weiter. Leipzig, das auswärts bei drei Remis nun auch drei Niederlagen auf dem Konto hat, ist bereits am Mittwoch (21 Uhr) im wichtigen Champions-League-Auswärtsspiel in Brügge gefordert, ehe am Sonntag (17.30 Uhr) das Heimspiel gegen Europa-League-Teilnehmer Leverkusen ansteht.