"Wölfe"-Coach Dieter Hecking stellte im Vergleich zum 3:0-Sieg in der Europa League gegen den OSC Lille personell dreimal um: Für Rodriguez und Olic (beide nicht im Kader) sowie Guilavogui (Bank) spielten Schäfer, Arnold und Dost.
Auch Paderborns Trainer André Breitenreiter wartete gegenüber dem 1:1 gegen den SC Freiburg mit drei Veränderungen auf: Rafa, Stoppelkamp und Kachunga kamen für Ziegler, Koc und Saglik zum Zug.
Ohne große Höhepunkte verlief die Anfangsphase in Wolfsburg. Paderborns Dreierabwehrkette mutierte defensiv zu einer Fünferreihe, der optisch überlegene VfL kam aber zunächst nicht hinter die feindlichen Linien - Torgefahr strahlte die Hecking-Elf so wenig aus. Der SCP versuchte sich nach Ballgewinn im Umschaltspiel, das aber meist im Keim erstickt wurde. Frühe Chancen? Mehas Freistoß (9.) und ein schüchterner Torschuss von Dost (14.).
Drei Minuten später hatten die Gastgeber erstmals etwas Raum - und schon klingelte es: Perisic war rechts enteilt und flankte im zweiten Anlauf von halbrechts, Vieirinha köpfte am zweiten Pfosten vor Wemmer an Kruse vorbei. Vor dem lauernden Dost bugsierte Rafa das Leder im Fünfer an die Unterkante der Latte, von dort sprang es ins Netz - 1:0.
Die Taktik veränderte das Führungstor nicht. Der SCP staffelte sich weiterhin tief, die "Wölfe" machten das Spiel. So richtig brenzlig wurde es vorerst nicht mehr für den Aufsteiger, der sich Kontermöglichkeiten nach Balleroberung durch zu viele Fehlpässe selbst zunichte machte.
Die technisch überlegenen Niedersachsen warteten geduldig auf eine Lücke im Abwehrverbund des Gegners. In eine solche stieß Jung, nach dessen Flanke Dost in der Mitte im Duell mit Strohdiek zu Fall kam. Elfmeter! Den schoss Perisic, aber Kruse ahnte das Eck und parierte (30.).
Es war die stärkste Phase des VfL, der Tempo und Druck hochhielt. Nach Schäfers Flanke donnerte Dost aus fünf Metern an den Balken (33.), nach Mehas Ballverlust flog De Bruynes 16-Meter-Schuss Zentimeter vorbei (35.).
Die Breitenreiter-Elf überstand die Drangperiode, einen Aufreger gab es aber noch: Nach De Bruynes starker Vorbereitung netzte Dost ein, sein Treffer aber zählte wegen vermeintlichem Stürmerfoul an Strohdiek nicht (44.).
Der 15. Spieltag
Breitenreiter brachte mit Wiederanpfiff für Verteidiger Brückner den ehemaligen VfL-Stürmer Kutschke und stellte auf ein 4-4-2 um. Die erste Aktion des Jokers mündete in den schmeichelhaften Ausgleich: Kutschke verlängerte per Kopf vors Tor, wo Naldo Strohdiek mit dem Fuß beim Abwehrversuch im Gesicht traf. Wieder Elfmeter, den Meha sicher verwandelte (51.).
Dost hätte den Schaden schnell reparieren können, scheiterte aber per Kopf aus vier Metern an Kruses Glanzparade (53.). Es entwickelte sich nun ein Duell mit zwischenzeitlicher Paderborner Beteiligung, denn die Gäste agierten nun phasenweise mutiger und entschlossener, attackierten den Gegner wesentlich früher und setzten Nadelstiche (Kutschke, 61., 69.).
Überlegen blieben aber die Gastgeber, und der nächste Aufreger ließ nicht lange auf sich warten: Nach Benaglios weitem Abschlag legte De Bruyne quer auf Dost, den Meha unsanft vom Ball trennte - Gräfe ließ weiterlaufen (58.).
Wolfsburgs Spielstärke ließ den Aufsteiger kaum durchatmen. Kruse erwies sich bei einer Doppelchance von Dost und Arnold binnen Sekunden als Meister seines Fachs (65.) und hatte Glück, dass De Bruyne knapp vorbeischlenzte (67.).
Hecking brachte frisches Personal (Hunt und Caligiuri für Jung und Perisic), Breitenreiter "konterte" mit Ziegler für Stoppelkamp (70.). Die Schlussphase brach an, nach Dost verzweifelte auch Naldo an Kruse, der den Kopfballaufsetzer des Brasilianers um den Pfosten lenkte (79.). Zwischenzeitlich hätte Bakalorz fast Caligiurs Ballverlust zum 1:2 genutzt, aber auch Benaglio war auf dem Posten (86.).
Seinen Sahnetag krönte Kruse auf der anderen Seite, als er auch die letzte Chance des eingewechselten Bendtner zunichte machte (90.+2). Und nach Arnolds Distanzknaller über den Balken (90.+4) war Schluss.
Wolfsburg muss in der englischen Woche am Mittwoch (20 Uhr) bei Borussia Dortmund ran. Der Aufsteiger aus Paderborn spielt zur selben Zeit zu Hause gegen Schalke.