Freiburgs Trainer Christian Streich veränderte seine Startelf in seinem 100. Spiel auf der Bank der Breisgauer nach dem 1:1 bei Aufsteiger Paderborn dreimal: Für Sorg, Krmas und Freis begannen Riether, Kempf und Guedé.
HSV-Coach Joe Zinnbauer tauschte gegenüber dem 2:1-Heimsieg gegen Mainz einmal Personal aus und schickte Behrami für Jiracek auf den Rasen.
Stürmischer Beginn des SC, der von Riether als Kapitän auf den Platz geführt wurde: Ein paar Sekunden waren gespielt, als Wolfgang Stark in seinem 300. Ligaspiel auf den Punkt zeigte, nachdem Marcos Klaus zu Fall gebracht und der Referee sich bei seinem Assistenten an der Linie rückversichert hatte. Es war eine harte Entscheidung, gefolgt von heftigen Hamburger Protesten. Darida trat an, scheiterte aber nach schwacher Ausführung an Drobny (3.).
Es ging hin und her in der Anfangsphase, beiden Parteien ging in einer phasenweise sehr temporeichen und intensiven Begegnung aber die Genauigkeit ab. Das Gros des Geschehens spielte sich im Mittelfeld ab, der oft gedoppelte ballführende Akteur hatte hüben wie drüben kaum Zeit bei der Verarbeitung des runden Leders, zielgerichtete Aktionen hatten zunächst Seltenheitswert.
Behrami war Initiator der meisten Angriffe des HSV, ließ sich von der Sechs immer wieder zwischen die beiden Innenverteidiger fallen. Vor allem Marcos stand auf der linken Seite sehr hoch und schob immer wieder an, seine Flanken aber brachte er nicht an den Mann. Dennoch: Nach gut 20 Minuten übernahm die Zinnbauer-Elf immer mehr die Kontrolle, strukturierte ihr Spiel besser.
Das Übergewicht der Gäste im Mittelfeld aber mündete nicht in zwingende Chancen, weil die Breisgauer gut verteidigten. Nur Fernschüsse führten zu Torannäherungen (Behrami, 21., Lasogga, 30., Rudnevs, 35.), ein zielstrebiger Angriff verpuffte wegen Müllers Unentschlossenheit (36.).
Beim SC versandeten Mehmedis Sololäufe, Guedé stand im Zentrum gegen den kantigen Cleber meist auf verlorenem Posten, von den beiden Außen kam zu wenig. Die Abwehrreihen dominierten, folgerichtig ging es mit einer Nullnummer in die Pause.
Der 15. Spieltag
Mit Wiederanpfiff stand bei einsetzendem Regen Schuster für den am Auge angeschlagenen Höfler auf dem Rasen. Durchgang zwei sah zunächst jetzt engagiertere und gedankenschnellere Freiburger. Schmid, wie Streich in seinem 100. Ligaspiel, hatte per Kopf die erste Möglichkeit des SC aus dem Spiel heraus, aber Drobny parierte (50.). Sekunden später flog der Schlenzer des Franzosen am langen Eck vorbei (51.).
Der Liga-Dino überstand die Drangphase der Hausherren, arbeitete defensiv danach wieder konzentrierter. Drobny parierte Schusters Fernschuss sicher (61.), ehe sich erstmals der HSV nach der Pause zu Wort meldete: Müllers von Kempf abgefälschte Flanke mutierte zum Torschuss, der Ball prallte als Bogenlampe an die Querstange - Glück für Bürki (63.).
Dies blieb lange Zeit die letzte Torannäherung. In der Schlussphase waren die Möglichkeiten gleich verteilt: Der eingewechselte Gouaida köpfte vorbei (74.), Jiracek, für van der Vaart gekommen, setzte eine Volleyabnahme daneben (78.). Auf Freiburger Seite blieb sowohl Zulechner (81.) als auch Schahin (86.) ein Jokertor verwehrt - es blieb bei der Nullnummer, mit der der HSV den SC auf Distanz hält.
Der SC Freiburg muss in der englischen Woche am Dienstag (20 Uhr) beim FC Bayern München ran. Der HSV empfängt zur gleichen Zeit den VfB Stuttgart.