"Wölfe"-Coach Dieter Hecking krempelte seine Startelf nach dem 1:1-Unentschieden in Braunschweig gleich auf fünf Positionen um: Ochs, Knoche, Medojevic und Caligiuri mussten auf der Bank Platz nehmen. Dost fiel verletzungsbedingt aus. Dafür begannen Ochs, Klose, Junior Malanda, Perisic und Olic. Augsburgs Trainer Markus Weinzierl tauschte nach der 1:2-Heimpleite gegen Schalke zwei Mal Personal: Im Tor übernahm der wieder genesene Hitz für Manninger. Dazu startete Philp für Kohr in der Defensive.
Augsburg begann bewährt defensiv und ließ die "Wölfe" von Beginn an kaum zur Entfaltung kommen. Immer wieder rannten sich die Hecking-Schützlinge fest. Eine Anspielstation an oder im gegnerischen Strafraum war kaum zu finden. Dadurch blieben Chancen zunächst Mangelware.
Der 26. Spieltag
Nach einer knappen Viertelstunde konnte man mit gutem Willen zwei Torchancen verzeichnen, nachdem Arnold aus knapp 20 Metern neben das Tor geschossen hatte (13.) und Olic eine Flanke von Träsch über das Tor geköpft hatte (15.).
Damit hatten sich die Offensivszenen für die Hausherren allerdings auch schon erschöpft. Meist wurde der Ball im Mittelfeld in die Breite gespielt. Versuche, eine Anspielstation in der Spitze zu erreichen, wurden von den Augsburgern konsequent unterbunden. Dies machten ihnen die "Wölfe" aber mit unpräzisen und ideenlosen Aktionen auch leicht.
Auf der Gegenseite wirkten die Gäste mit der Gesamtsituation des Spiels nicht unzufrieden. So lange die Defensive sicher stand, wollten die Augsburger nicht sonderlich viel in Offensivaktionen investieren.
Die Wolfsburger intensivierten in den Schlussminuten der ersten Hälfte noch einmal ihre Offensivbemühungen und kamen auch zu einer guten Chance durch Perisic, der in der 42. Minute eine de Bruyne-Flanke knapp am Tor vorbei köpfte.
Das Tor fiel allerdings auf der Gegenseite: In der 43. Minute bediente Altintop Werner an der Strafraumgrenze. Dieser legte sich die Kugel zwar etwas zu weit vor, da aber Naldo und Träsch vor ihm ausrutschten und sich auf ihren Hosenboden setzten, stand der Augsburger plötzlich völlig frei. Aus 16 Metern ließ sich Werner nicht lange bitten und hob den Ball zur Pausen-Führung in die rechte obere Ecke.
Die Hausherren versuchten nach der Pause schnell eine Antwort auf den Rückstand zu geben, doch Junior Malanda (47.) und Naldo nach einer Ecke (48.) brachten den Ball nicht gefährlich auf das Tor. Danach fielen die "Wölfe" aber in den Trott der ersten Hälfte zurück und machten es den Gästen durch eigene Unzulänglichkeiten leicht, den Vorsprung zu verteidigen.
Erst als die Zeiger der Uhr immer näher Richtung Spielende rückten, legten die "Wölfe" in der Offensive zu. Es dauerte allerdings lange, ehe sich echte Torchancen einstellten. Olic köpfte eine de Bruyne-Ecke am Tor vorbei (70.), der eingewechselte Polak zielte aus der Distanz daneben (72.), und Hitz holte eine Flanke quasi vom Kopf von Caligiuri (77.).
Da die Augsburger am Spiel nach vorne auch in der zweiten Hälfte wenig Interesse zeigten, waren aufregende Szenen vor dem Tor von Benaglio im zweiten Durchgang kaum zu verzeichnen. Dafür rafften sich die Hausherren zum Ende hin noch einmal auf. Rodriguez servierte von halblinks den Ball butterweich auf den Kopf von Olic. Dieser setzte sich im Kopfball-Duell gegen Ostrzolek durch und nickte zum Ausgleich ein (81.).
Die Wolfsburger versuchten nach dem Ausgleich nachzulegen, schafften es gegen die Verteidigungskünstler aus Augsburg aber nicht, noch eine vielversprechende Möglichkeit heraus zu spielen. Im Gegenteil: Augsburg hatte noch einmal die Chance auf den Sieg.
De Bruyne hatte auf der linken Seite Esswein zu Fall gebracht und dafür Gelb erhalten. Nach einer Meckereinlage des Belgiers zog Schiedsrichter Zwayer Sekunden später sogar Gelb-Rot. (90.+1.). Den fälligen Freistoß erreichte in der Mitte Callsen-Bracker. Dessen Kopfball parierte Benaglio. Den Nachschuss setzt Mölders an den Pfosten und den dritten Versuch beförderte Hahn auf die Tribüne (90.+2.). Danach konnten die Hecking-Schützlinge froh sein, wenigstens noch einen Punkt gerettet zu haben.
Die Wolfsburger spielen am Dienstag (20 Uhr) in der englischen Woche bei Werder Bremen. Der FCA empfängt tags darauf zur gleichen Zeit Bayer 04 Leverkusen.