Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht nahm nach dem 2:2 in Stuttgart zwei Änderungen in seiner Startelf vor: Boland kam von seiner Gelb-Sperre zurück und verdrängte Pfitzner auf die Bank. Dazu kam in der Offensive Elabdellaoui für Nielsen zum Einsatz. Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking gab fast der gesamten Anfangself nach der 1:6-Schlappe gegen den FC Bayern eine Chance. Lediglich Luiz Gustavo, der seine Gelb-Sperre abgesessen hatte, begann für Perisic.
Von Beginn an setzten die Braunschweiger auf kämpferische Qualitäten, um die Partie in den Griff zu bekommen. Naturgemäß versuchten es die Gäste mit spielerischen Mitteln. Daraus entwickelte sich eine temporeiche Partie, der anfangs nur die Torchancen fehlten.
Mit Fortdauer des Spiels erhöhten die "Wölfe" die Schlagzahl und schnürten den Aufsteiger förmlich ein. In der Offensive fanden dabei die Braunschweiger kaum mehr statt. Die Fehlpassquote war zu hoch und Bälle in die Spitze wurden gar nicht erst versucht.
Der 25. Spieltag
Doch es dauerte, ehe die Gäste ihre Überlegenheit in Zählbares umsetzen konnten. Dabei musste eine Standardsituation herhalten und etwas Glück brauchten die "Wölfe" auch noch. Rodriguez servierte eine Ecke auf den Kopf von Naldo. Dessen Versuch aus acht Metern kratzte Davari mit einer glänzenden Parade von der Linie. Den Abpraller bekam Verteidiger Kessel unglücklich auf den Kopf und beförderte ihn erneut Richtung Tor. Aus kurzer Distanz staubte Luiz Gustavo zur Führung ab (36.).
Die Hausherren wirkten nach dem Rückstand verunsichert und überließen den Gästen das Mittelfeld völlig. Wolfsburg brachte aber nicht den nötigen Druck zu Stande um vor der Pause noch einmal nach zu legen.
Nach dem Seitenwechsel ging es bei beiden Teams personell unverändert weiter. Die Wolfsburger dachten wohl, dass es im Stile der ersten Halbzeit weiter gehen würden. Sie kontrollierten das Spiel und schoben die Kugel im Mittelfeld geduldig hin und her.
Die Hausherren waren allerdings aufgewacht und nutzten eine Schlafeinlage der Gäste zum Ausgleich. Kumbela hatte auf der rechten Seite viel Zeit und Platz um zu warten, bis in der Mitte Bellarabi in Stellung gelaufen war. Gegen die verdutzten Naldo, Ochs und Benaglio hämmerte dieser in der 48. Minute die Flanke von Kumbela volley zum Ausgleich ins Netz.
Im Anschluss versuchten die Wolfsburger das Spiel wieder unter Kontrolle zu bringen, doch die Braunschweiger hatten jetzt Blut geleckt. Mit viel kämpferischem und läuferischem Aufwand brachten die Lieberknecht-Schützlinge die "Wölfe" des Öfteren in Bedrängnis. Allerdings wollten sich große Tormöglichkeiten für die tapfer kämpfenden Braunschweiger nicht einstellen.
Andererseits waren auf der Gegenseite auch die "Wölfe" an Harmlosigkeit kaum zu überbieten. Dost hing als Stürmer völlig in der Luft und schaffte gerade einmal eine gute Szene, als er eine Flanke von Ochs knapp über die Latte köpfte (56.). Braunschweigs Torwart Davari musste sich trotz aller nomineller Offensivkraft der Wolfsburger nur ein Mal in der gesamten zweiten Hälfte anstrengen, als er einen Freistoß von Rodriguez entschärfte (52.).
Den Rest der zweiten Hälfte beackerten beide Teams den Platz im Braunschweiger Stadion mit viel Kampf, aber wenig guten Ideen. Die beiden Defensivreihen hatten das Spiel unter Kontrolle und den Kontrahenten fehlten Mut und Ideen um die jeweiligen Defensive zu knacken. Beide Seiten mussten damit mit einem Punkt zufrieden sein.
Die Braunschweiger treten nächsten Samstag (15.30 Uhr) auf Schalke an. Der VfL empfängt zeitgleich den FC Augsburg.