Der FSV Frankfurt sorgt für gehörigen Wirbel. Der bis dato sieglose Tabellenvorletzte der Zweiten Liga hat nach einem Bericht der Bild-Zeitung drei Profis muslimischen Glaubens abgemahnt, die im Ramadan gefastet hatten. Der FSV hatte einen Passus in die Arbeitsverträge einfügen lassen, wonach dies "ohne ausdrückliche schriftliche Zustimmung des Vereins" untersagt sei.
Nach der knappen Rettung in der vergangenen Saison und dem großen personellen Umbruch sucht der FSV Frankfurt noch nach seiner Form. Trainer Tomas Oral ist es bisher nicht gelungen, aus dem neu formierten Team eine homogene und eingespielte Einheit zu formen. Eine Aufgabe, die durch die vielen Verletzungen zusätzlich erschwert wurde. Die Konsequenz: Der Saisonstart verlief mit 1:6 Toren und einem Punkt noch schlechter als im Vorjahr (2:3 Tore, zwei Punkte).
Pablo Alvarez, Dajan Simac, Christian Müller sind nur einige der vielen Neuzugänge beim FSV Frankfurt. Doch damit nicht genug: Am Mittwoch, gerade rechtzeitig um mit ins Trainingslager nach Miesbach zu fahren, meldete sich Soumaila Coulibaly bei den Hessen zum Dienst. Der erfahrene Mittelfeldspieler wechselt ablösefrei von Borussia Mönchengladbach an den Main.
Noch vor dem Weihnachtsfest hat Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl die ersten Verpflichtungen festgezurrt. Der defensive Mittelfeldspieler Tomas Galasek (35) kommt ablösefrei von Banik Ostrau. Zudem ist der Transfer von Außenverteidiger Paul Stalteri (31, Tottenham Hotspur) in trockenen Tüchern, ebenso wie der von Torhüter Logan Bailly. Für Mittelfeldspieler Soumaila Coulibaly dagegen heißt es: Ab in den Süden.
Die Ausbeute ist überschaubar, nur drei Punkte fuhr der neue Trainer Hans Meyer in den drei Spielen seit seiner Amtsübernahme mit der Borussia aus Mönchengladbach ein. Um nun gezielter am Sprung aus dem Tabellenkeller arbeiten zu können, hat der 66-Jährige kurzerhand drei unzufriedene Profis aus dem Kader gestrichen: Sascha Rösler, Soumaila Coulibaly und Sharbel Touma.
Erneut muss Sebastian Schachten einen Rückschlag hinnehmen. Nachdem er bereits in der abgelaufenen Saison von einer Verletzung zurückgeworfen wurde, muss er erneut eine lange Pause einlegen. Zudem muss Trainer Jos Luhukay derzeit im Training auf Soumaila Coulibaly verzichten.
Zweitliga-Tabellenführer Borussia Mönchengladbach muss für den Rest der Hinrunde auf Kasper Bögelund verzichten.
"Es war ein leichter Sieg für uns", sagte Jos Luhukay. Um gleich in seiner gewohnt höflichen Art hinzuzusetzen: "Ohne arrogant wirken zu wollen." Wesentlich für den Borussen-Trainer aber war die Bestätigung der Einkaufspolitik.
Beim ersten Training am Montag, das für Freiburgs Chefcoach Robin Dutt vor 500 Zuschauern zum herzlichen Empfang wurde, fehlte Soumaila Coulibaly. Der Grund für das Fernbleiben des 29-Jährigen ist einfach, er wird die Freiburger Richtung Mönchengladbach verlassen. Der Wechsel ist praktisch perfekt. Die Vereine hätten sich auf die Ablösesumme geeinigt, die Verträge seien allerdings noch nicht unterschrieben, erklärte SC-Sportdirektor Dirk Dufner.
Nach dem 1:0 in Rostock, dem zweiten Auswärtssieg in Folge, und dem Aufrücken ins Mittelfeld steigt der Stimmungspegel beim SC Freiburg wieder. "Wir werden sehen, ob das drei Punkte gegen den Abstieg waren. Wenn wir jedes Spiel so gestalten, können wir vielleicht noch einmal oben angreifen", gibt sich Kapitän Soumaila Coulibaly optimistisch.