Senegals Trainer Aliou Cissé nahm nach dem 2:0-Erfolg gegen Guinea drei Änderungen vor. Abdou Diallo, Niakhaté und Camara begannen anstelle von Seck, Gueye und Mendy.
Emerse Faé, der das Team der Elfenbeinküste nach dem herben 0:4 gegen Äquatorialguinea und der anschließenden Entlassung von Jean-Louis Gasset übernommen hatte, veränderte die Startelf auf fünf Positionen: Boly, Singo, Kessié, Kouamé und Pepé mussten auf die Bank, dafür starteten Aurier, Koussounou, Seri, Gradel und Krasso.
Blitzstart für Senegal
Der Senegal erwischte den besseren Start in die Partie. Es dauerte nicht einmal vier Minuten, bis der Ball nach dominanten Anfangsminuten das erste Mal im Tor lag. Habib Diallo vollstreckte wuchtig auf Vorlage von Mané. Die Elfenbeinküste kam mit der Zeit aber besser in die Partie. Eine mehrminütige Verletzungspause von Sangaré, der nach hartem Foul von Mané mit der Trage vom Platz gebracht worden war, aber weiterspielen konnte, markierte in etwa den Wendepunkt.
Afrika-Cup - Achtelfinale
Die Ivorer ließen nun den Ball besser in ihren eigenen Reihen laufen und gewannen mehr und mehr an Spielkontrolle. Es fehlte jedoch an gefährlichen Strafraumszenen, weil Senegal das Spiel im eigenen Drittel eng machte. Erst in Minute 40 wurde Senegals Torhüter Mendy durch Seko Fofana das erste Mal gezwungen, einzugreifen. So ging es nach einer insgesamt mehr als ereignisarmen ersten Hälfte mit dem knappen 1:0 für Senegal in die Pause.
Wie bereits im ersten Durchgang kam der Titelverteidiger auch besser aus der Kabine, Ismaila Sarr scheiterte in Minute 47 an Yahia Fofana. Danach dauerte es wieder eine Weile, bis vor den Toren etwas passierte. In der 72. Minute feierte Haller sein diesjähriges Afrika-Cup-Debüt, was das Spiel gleich belebte. Der parallel eingewechselte Kessié hatte nach einem Freistoß umgehend eine Doppelchance (73.), ehe Mané auf der anderen Seite knapp vorbeischoss (74.).
Kessié rettet Elfenbeinküste in die Verlängerung
Auch der eingewechselte Pepé belebte das Spiel der Ivorer, kam auch gefährlich zum Abschluss (77.). Die Elfenbeinküste musste das Risiko erhöhen, um sich nicht vorzeitig aus dem Turnier zu verbabschieden - und das tat sie. Ein tiefer Pass von Haller fand mit etwas Glück Pepé, der von Senegals Schlussmann Mendy abgeräumt wurde. Zunächst blieb die Pfeife stumm, nach VAR-Review gab es aber den berechtigten Elfmeter, den Kessié zum Ausgleich verwandelte (86.).
In der Verlängerung mieden beide Teams das allerletzte Risiko, sie versuchten dennoch immer mal wieder, offensive Akzente zu setzen. Senegal hatte durch Mané (105.) und eine durch Konan vereitelte Kontersituation jedoch die besseren Möglichkeiten. Ein Tor wollte allerdings nicht mehr fallen - und so musste das Elfmeterschießen herhalten.
In dem wurde der ehemalige Mainzer Niakhaté zur tragischen Figur, denn als einziger Akteur verschoss er seinen Elfmeter - Pfosten. Senegals Torhüter Mendy war zwar des Öfteren in der richtigen Ecke, konnte aber keinen Abschluss halten. Den entscheidenden und letztlich umjubelten Schuss verwandelte Kessié mit seinem zweiten verwandelten Strafstoß - nach verzögertem Abschluss mittig unter die Latte. Somit zog die Elfenbeinküste trotz einer alles in allem verkorksten Gruppenphase, in der man nur als Dritter weitergekommen war, ins Viertelfinale ein. Dort wartet nun der Sieger aus der Partie Mali vs. Burkina Faso. Senegal konnte den Titel dagegen nicht verteidigen.