Luftkampf: Hansas Shapourzadeh bedrängt S04-Keeper Neuer. dpa
Schalkes Coach Mirko Slomka brachte im Vergleich zum 0:1 gegen Barcelona in der Champions League Jones für Rafinha (Probleme am Hüftbeugemuskel). Pander rutschte aus dem Mittelfeld zurück nach links hinten und tauschte mit Westermann die Abwehrseite. Des Weiteren spielten Winterneuzugang Streit - erstmals von Beginn an -, Sanchez und Larsen für Kobiashvili, Asamoah und Kuranyi.
Bei Rostock verzichtete Trainer Frank Pagelsdorf nach dem 0:1 gegen Wolfsburg freiwillig auf den formschwachen Agali, unfreiwillig auf Stein und Orestes (beide Gelbsperre). Für die beiden Gelbsünder spielten Pearce und Sebastian in der Viererkette, im Angriff erhielt Shapourzadeh eine Chance.
Hansa stand von Beginn an sehr tief, machte die Räume eng und provozierte so schnelle Ballverluste der Gastgeber, die kaum einmal in Strafraumnähe kamen. Auf der anderen Seite wagte sich Rostock kaum aus der Defensive, Kern und Shapourzadeh standen bei Kontern allein auf weiter Flur. Altintops Fernschuss bedeutete die erste nennenswerte Torannäherung (8.).
Der Türke war zunächst aktivster Schalker in der sehr überschaubaren Partie, die Schalke zwar weiter im Vorwärtsgang, aber nicht gerade vor Ideenreichtum übersprudelnd sah. Altintop verfehlte mit einem Schrägschuss das Tor nach einem Alleingang knapp (17.). Aus dem Spiel heraus wollte der Slomka-Elf nur wenig gelingen. Gegen die zweikampfstarken Rostocker, die immer wieder rechtzeitig ein Abwehrbein dazwischenbrachten, ehe es brenzlig wurde, fehlte es oft auch am Tempo und Durchschlagskraft im Strafraum. Für Bordons Kopfballmöglichkeit musste ein Standard herhalten, Bülow rettete bei einer Ecke nach einem Kopfball des Kapitäns im Fünfmeterraum (26.).
Immerhin schalteten die "Königsblauen" im Schlussdrittel des ersten Abschnitts einen Gang hoch: Doch weder Jones nach energischem Sololauf (35.), Altintop (40.) noch Streit (41.) hatten ihr Visier genau genug eingestellt. Auch den letzten Aufreger lieferte S04: Jones brachte den durchgebrochenen Bartels als letzter Mann zu Fall und hatte Glück, dass Referee Kircher nur "Gelb" zückte, weil er Krstajic noch in der Nähe sah.
Der 27. Spieltag
Weiter mit Elan kam der Vizemeister aus der Kabine - und reklamierte zunächst Elfmeter, als Westermann von Bülow und Gledson in die Zange genommen wurde (49.). Drei Minuten später war es soweit: Altintop spielte rechts raus zu Streit, der vom rechten Strafraumeck in die Mitte flankte, wo der Türke vollkommen frei genau vom Elfmeterpunkt per Aufsetzer ins rechte Eck einnickte (52.).
Hansa-Coach Frank Pagelsdorf reagierte umgehend, brachte Menga für den blassen Shapourzadeh (53.), während auf der anderen Seite Kuranyi für den glücklosen Larsen den Rasen betrat (60.). Und der Nationalstürmer hatte eine Minute später das zweite Tor auf dem Fuß, als er nach feinem Sanchez-Pass allein vor Wächter am herausstürzenden Keeper scheiterte.
Voller Einsatz: Rostocks Shapourzadeh (li.) gegen Jones (S04). dpa
Der Aufsteiger lockerte nun immer mehr seine Defensivhaltung - und stand gegen in dieser Phase nachlässige und nur noch reagierende Schalker dicht vor dem Ausgleich: Neuer parierte nach einem Eckball einen Kopfball von Gledson, Menga kam aus zehn Metern halblinker Strafraumposition frei zum Schuss, doch Streit rettete auf der Linie (70.).
Dies sollten die einzigen echten Torchancen der ansonsten harmlosen Gäste bleiben, die zwar bis zum Schlusspfiff nach vorne spielten, sich aber an der soliden Abwehr der Gastgeber, bei denen in der Endphase doch deutlich die Kräfte nachließen, die Zähne ausbissen. Kurz vor Schluss vergab Kuranyi nach Kontern zwei weitere Riesenchancen, scheiterte jeweils frei vor Wächter am glänzend reagierenden Rostocker Schlussmann. Glück dann freilich für S04 Sekunden vor dem Abpfiff, dass Schiedsrichter Kircher Krstajics Halten gegen Kern im Strafraum nicht mit einem Elfmeterpfiff ahndete.
Schalke reist am Mittwoch zum Rückspiel des Champions League-Viertelfinales nach Barcelona und tritt danach am Samstag in Bremen an. Rostock muss ebenfalls am Samstag in Karlsruhe ran.