Viel Kampf, wenig Glanz: So wie hier zwischen Westermann (li.) und Sahin sah es oft aus im Derby. picture alliance
Schalkes Coach Fred Rutten änderte seine Elf nach der 1:2-Pleite in Bochum auf zwei Positionen. Altintop und Rakitic mussten für den wiedergenesenen Höwedes und Jones (nach abgesessener Gelb-Sperre) Platz machen.
Auf Dortmunder Seite wechselte Trainer Jürgen Klopp im Vergleich zum 1:1 gegen Cottbus dreimal. Schmelzer vertrat den Rot-gesperrten Lee, Sahin und Kringe kamen für Tinga (Pferdekuss) und Valdez ins Team. Frei agierte als einzige Spitze.
Beide Teams gingen von Beginn an kompromisslos zur Sache und versuchten dem Gegner im Mittelfeld durch rigorosen Einsatz den Schneid abzukaufen. Die rauhe Gangart hatte sofort Konsequenzen. Boateng stieg knallhart gegen Krstajic ein, kassierte Gelb und sorgte so dafür, dass der Schalker wenig später verletzt vom Feld musste. Altintop ersetzte ihn, Westermann rutschte zurück in die Viererkette (10.).
Für spielerische Elemente war in der Anfangsphase zunächst kein Platz. Das änderte sich in der Folge allerdings, als Kobiashvili zwar geblockt wurde (11.), mit seinem Schuss dennoch eine erste Schalker Drangphase einläutete. Engelaar und Altintop überbrückten temporeich das Mittelfeld, ehe Schmelzer und Subotic in letzter Not klärten (13.). Eine Zeigerumdrehung später köpfte Kuranyi eine Kobiashvili-Flanke aus sechs Metern knapp daneben. Wenig später war es dann soweit. Altintop setzte sich an der linken Eckfahne gegen Schmelzer und Santana durch und flankte nach innen. Kuranyi legte sich 14 Meter vor dem Tor quer in die Luft, ging artistisch volles Risiko und jagte die Kugel unhaltbar zur Schalker Führung ins linke Eck (20.).
Von Dortmund war auch nach dem Rückstand offensiv nichts zu sehen. Die Klopp-Elf befand sich fast pausenlos in der Defensive, wagte sie doch einmal einen Vorstoß war stets an der Mittellinie Schluss. Schalke stand hinten sicher und hatte durch Kuranyi die nächste Chance. Nach einem Fehler von Schmelzer prallte das Leder im Strafraum zum Ex-Nationalspieler, der den Ball mit der Brust stoppte und es erneut akrobatisch versuchte, diesmal aber zu hoch zielte (34.).
Bis zur Pause tat sich danach nur noch wenig, auch weil Schalke nicht permanent bedingunglos nach vorne spielte. Die letzte Möglichkeit des ersten Abschnitts gehörte aber doch den Königsblauen. Farfan probierte es aus 19 Metern halbrechter Position, scheiterte aber an Weidenfeller (44.).
Der 21. Spieltag
Klopp reagierte zur Pause, nahm den am Rande des Platzverweises wandelnden Boateng vom Feld und brachte mit Zidan einen weiteren Angreifer. Der BVB war etwas besser im Spiel als noch vor der Pause und hatte seine erste Chance. Sahin legte den Ball per Brust für Hajnal ab, der aus 17 Metern allerdings über das Tor schoss (51.). Auf der Gegenseite blockte Schmelzer einen Schuss von Farfan, der in Folge einer Ecke von der Strafraumkante abgezogen hatte (55.).
Die Partie war nun ausgeglichen, bewegte sich spielerisch aber auf mäßigem Niveau. So musste ein kapitaler Schnitzer von Subotic herhalten um Kuranyi seine nächste Großchance zu bescheren. Nachdem der Dortmunder Verteidiger über den Ball geschlagen hatte, war Kuranyi auf und davon, wuchtete das Leder aber alleine vor Weidenfeller Vollspann am Kasten vorbei (60.).
Brachte Schalke per Traumtor in Front: Kevin Kuranyi. picture alliance
Das Bild änderte sich auch in der Folge nicht. Die Kontrahenten blieben einsatzfreudig, wirklich gelungene Aktionen stellten aber weiter eine Rarität dar. So entsprang auch Dortmunds riesige Ausgleichschance einem groben Fehler der Hausherren. Nach einem Kobiashvili-Einwurf spitzelte Zidan Jones den Ball weg und eilte alleine auf Neuer zu. Jones eilte dem Ägypter jedoch hinterher und rettete in höchster Not (76.). Fünf Minuten später klappte es dann aber doch. Zidan drang mit Ball in den Strafraum ein, wo das Leder über die Stationen Hajnal und Valdez wieder zu ihm zurückkam. Mit links zog der Angreifer ab und traf voll ins Schalker Herz (81.).
Plötzlich stand das Match vor der kompletten Wende, denn wenig später war es erneut Zidan, der vor Neuer auftauchte, aus zentraler Position diesmal jedoch zweiter Sieger blieb (85.). Letztlich blieb es aber beim Remis, das sich der BVB gegen Ende des Spiels auch verdient hatte.
Schalke reist am Samstag nach Frankfurt, der BVB muss zeitgleich gegen Hoffenheim ran.