Zwei gegen einen: Leverkusens Barnetta (li.) und Kadlec gegen Guerrero (Hamburg). picture-alliance
Leverkusens Coach Bruno Labbadia nahm nach dem 4:1 in Hoffenheim einen Personalwechsel vor: Vidal kehrte nach Sperre für Zdebel zurück ins Team.
Auch bei Hamburg vertraute Trainer Martin Jol im Großen und Ganzen der Elf, die im UEFA-Cup den 3:0-Sieg in Nijmegen eingefahren hatte. Lediglich der in der Liga rotgesperrte Petric musste seinen Platz für Guerrero räumen.
Das Spitzenspiel begann mit Vorteilen für Leverkusen, das sich mit vielen Ballstaffetten an den gegnerischen Strafraum zu kombinieren suchte. Die Gäste standen diszipliniert in der Defensive und suchten ihr Heil in schnellen Kontern meist über die linke Seite mit Olic - Chancen blieben in der Anfangsphase auf beiden Seiten Fehlanzeige.
Bis zur 18. Minute, da ging es über den rechten Flügel: Guerrero lief rechts Henrique weg und flankte in die Mitte. Jansen kam an den Ball, spielte Rolfes aus und netzte mit seinem schwächeren rechten Fuß aus 16 Metern ins rechte untere Eck ein - 0:1!
Bayer war geschockt, in der Folge zunächst überhaupt nicht mehr im Spiel. Castro sah seine fünfte Gelbe Karte, mit der er bei seinem rüden Einsteigen gegen Jansen noch gut bedient war (23.). Eine Minute später verfehlte HSV-Kapitän Jarolim das Tor von der Strafraumgrenze nur um Zentimeter, wenig später sah Henrique ebenfalls seine fünfte Gelbe Karte der Saison (28.).
Kompakt, bissig, präsent im Zweikampf - die Hanseaten hatten die Hausherren im Griff, doch eine einzige gelungene Aktion brachte die Labbadia-Elf zurück ins Spiel: Leverkusen erkämpfte sich im Mittelfeld den Ball. Friedrich flankte aus der rechten Halbposition rechts in den Strafraum, Helmes war schneller als Mathijsen und traf per Rechtsschuss aus elf Metern flach ins kurze Eck (29.).
Der Ausgleich verschaffte den Rheinländern Rückenwind, die Souveränität ging bei den Gästen in der Abwehr verloren. Vidal legte in halblinker Strafraumposition in acht Metern Torentfernung quer statt zu schießen (32.) und scheiterte von der Strafraumlinie am rechtzeitig abtauchenden Rost (36.).
Der 21. Spieltag
Beim HSV hatte sich Gravgaard Sekunden vor dem Wechsel den Finger ausgekugelt - für den Dänen war Benjamin gekommen. Taktisch rutschte Alex Silva in die Innenverteidigung und der Namibier übernahm die Position des Brasilianers. Ansonsten gab es beim Wiederanpfiff keine weiteren Personalwechsel.
Bayer startete mit Elan, drängte die Norddeutschen in deren Hälfte. Nach einem Freistoß von Kadlec reklamierte Henrique nach liebevoller Umarmung von Benjamin Elfmeter - Referee Meyer ließ weiterlaufen (53.). Helmes' direkter Freistoß zischte für die klar tonangebenden Gastgeber knapp rechts vorbei (59.).
Bei Hamburg musste mit Demel noch ein Verteidiger angeschlagen raus - Boateng kam (60.).
Leverkusen blieb am Drücker, doch wieder erzielten die Gäste das Tor: Nach einem Konter umkurvte Olic Adler und spitzelte das Leder aufs Tor, Friedrich klärte vor der Linie. Doch die Szene ging weiter - Guerrero verlängerte die Rechtsflanke von Boateng per Kopf eher unfreiwillig an den zweiten Pfosten. Gegen Jansens Volleyabnahme aus sechs Metern war für Adler kein Kraut gewachsen (66.).
Die Hausherren waren angeschlagen, die Jol-Elf in der Folge dem dritten Tor näher als Rolfes & Co. dem Ausgleich (Guerrero, 84., Olic, 85.).
Auch Unterzahlspiel in der absoluten Endphase der Begegnung - Boateng sah die Ampelkarte (86.) - konnte den letztlich verdienten Auswärtssieg Hamburgs nicht mehr in Gefahr bringen.
Für Leverkusen geht es am Samstag mit dem Gastspiel in Hannover weiter. Hamburg tritt am Donnerstag im UEFA-Cup gegen Nijmegen an, in der Liga folgt am Sonntag das Nordduell gegen Wolfsburg.