S04-Kapitän Bordon stoppt Barcelonas Torschützen Bojan. dpa
Schalkes Coach Mirko Slomka brachte im Vergleich zum 0:0 in Karlsruhe Kobiashvili für den gelbgesperrten Jones, der neben Ernst vor der Abwehr spielte.
Auch bei Barcelona nahm Trainer Frank Rijkaard nach dem 2:3 in der Liga bei Betis Sevilla nur eine Änderung vor und schickte den genesenen Milito für Thuram auf den Rasen. Die Katalanen mussten auf die verletzten Superstars Deco, Messi und Ronaldinho verzichten.
Zu Beginn verharrte Schalke gegen die Gäste wie das Kaninchen vor der Schlange. Die spanischen Ballkünstler ließen Ball und Gegner laufen, brachten durch viele Ballkontakte zunächst ohne großen Drang nach vorn Sicherheit ins eigene Spiel. Logische Konsequenz war die erste Chance durch Iniesta, der vom nicht nur in der Anfangsphase allgegenwärtigen Xavi eingesetzt aber an Neuer scheiterte (8.).
Barça kombinierte sich ruhig Richtung gegnerisches Tor, stets mit dem Blick für den entscheidenden Pass, der eine Möglichkeit eröffnen sollte. Iniesta führte dies in der zwölften Minute perfekt vor: Ein Traumpass des Spielmachers diagonal nach links erreichte Henry, der im Strafraum mit dem Innenrist aus elf Metern aus spitzem Winkel schoss. Neuer prallte der Ball von der Brust wieder vor die Füße des Franzosen. Der passte quer zu Bojan, und der Youngster staubte aus kürzester Distanz ins leere Tor ab.
Die "Königsblauen" wurden nach dem Rückstand etwas mutiger. Panders Standards produzierten wenigstens etwas Torgefahr (20., 22.). Die oft zu schnellen Ballverluste allerdings ließen die Slomka-Elf nie richtig ihren Rhythmus finden. Die Spanier überzeugten als technisch starkes Kollektiv und setzten den einen oder anderen Nadelstich: Bordon fabrizierte in höchster Not fast ein Eigentor gegen den lauernden Bojan (29.). Hinten geriet die keineswegs sicher wirkende Defensive der Katalanen bis zur Pause nie in echte Not, weil es den spielerisch biederen Schalkern nicht gelang, den Respekt vor dem Gegner abzulegen. Und weil Altintop bei einer der wenigen Gelegenheiten aus 16 Metern nach guter Einzelleistung Asamoahs klar verzog (32.).
CL-Viertelfinale, Hinspiele
Vorerst ohne Personalwechsel kamen beide Teams aus der Kabine. Die "Königsblauen" störten die Kombinationen der Gäste zunächst engagierter und kamen durch Altintop (49.) und Pander (50.) zu Chancen.
Diese beiden Möglichkeiten blieben allerdings ein Strohfeuer. Die Rijkaard-Schützlinge hatten zwar längst nicht mehr die Dominanz der ersten 45 Minuten, mussten sich gegen nach wie vor biedere Hausherren aber auch kein Bein ausreißen. Mit Kuranyi durfte sich dann die einzige, bis dorthin freilich blasse Spitze des deutschen Vizemeisters auf der Bank ausruhen - Sanchez kam in die mittlerweile sehr mäßige Partie (60.).
Die nahm erst zehn Zeigerumdrehungen später wieder Fahrt auf, als binnen zwei Minuten erst Asamoah (70.) knapp links und Altintop Zentimeter rechts (71.) vorbeizielten.
In einer hektischen Schlussphase mit vielen Spielunterbrechungen, garniert mit reichlich Gelben Karten, hatten Larsen (77.), der engagierte Westermann (80.) und Bordon (90.+2) noch drei Kopfballchancen, letztlich aber war Schalke in seinem "Spiel des Jahres" zu spät aufgewacht und es reichte für Barça zum Sieg, mit dem das spanische Starensemble mit eineinhalb Beinen im Halbfinale steht.
Für Schalke geht es am Samstag im Ligaalltag gegen Rostock, ehe am nächsten Mittwoch in Barcelona das Rückspiel ansteht.