Schalke-Trainer Jens Keller musste nach der 1:3-Pleite bei Real Madrid in der Königklasse auf Höwedes (Muskelbündelriss) verzichten. Zudem setzte er Obasi auf die Bank, dafür begannen Goretzka und Boateng. Papadopoulos fehlte wegen Oberschenkelproblemen. Auch Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht nahm im Vergleich zum 1:1-Unentschieden gegen Wolfsburg zwei Wechsel vor. Perthel und Pfitzner ersetzten Elabdellaoui (Bank) und Reichel (Knieprobleme).
Die extrem junge Schalker Elf (mit sieben Spielern aus dem eigenen Nachwuchs) begann sehr selbstbewusst. Goretzka (2. ) und Boateng (6.) setzten schnell erste Offensivakzente, zielten aus der Distanz aber zu hoch. Braunschweig agierte in der Anfangsphase viel zu passiv, Kumbela wurde in vorderster Front völlig alleingelassen. Anders die Schalker: Schnell und direkt ging es über die Außen nach vorne, bis ein Königsblauer freistand. So auch in der 17. Minute, als Meyer Goretzka bediente und der nicht lange fackelte. Aus 23 Metern flatterte sein strammer Rechtschuss in die linke Ecke, Davari sah dabei nicht glücklich aus.
Auch nach dem Tor blieb Königsblau tonangebend und zelebrierte das große technische Potenzial seiner Offensivkräfte Meyer, Draxler & Co. Mit den Fingerspitzen lenkte Braunschweigs Schlussmann Davari einen Ayhan-Freistoß über den Querbalken ( 24.), mit den Füßen parierte er gegen Huntelaar (35.). Die Eintracht bekam keinen Fuß auf den Boden. Wenn Kumbela und Bellarabi die Knappen mal im Spielaufbau störten, klaffte eine zu große Lücke zum Rest der Mannschaft.
Der 26. Spieltag
Lieberknecht wechselt früh
So war es für Schalke kein Problem, sich zu befreien und weitere Abschlüsse zu generieren. Meyer schoss aus der zweiten Reihe zu ungenau (38.). Gäste-Coach Lieberknecht reagierte noch vor der Pause auf den schwachen Auftritt seiner Elf und brachte mit Ademi für Pfitzner eine Offensivkraft in die Partie (41.). Torgefährlich wurde Braunschweig dadurch aber auch nicht. Weil der sehr spielfreudige Goretzka (43.) und Huntelaar (45.)zwei Eckbälle über den Kasten nickten, blieb es beim 1:0 zur Pause.
Nach dem Seitenwechsel bot sich zunächst das gleiche Bild. Schalke drückte, Braunschweig wackelte. Huntelaar hatte früh das zweite Tor auf dem Fuß, konnte aber mit Boatengs scharfer Hereingabe nichts anfangen (49.). Dann war Lieberknecht zum zweiten Wechsel gezwungen. Bellarabi verletzte sich ohne Einwirkung eines Gegenspielers und wurde von Elabdellaoui ersetzt (53.). Und der neue Mann brachte endlich Belebung in das Spiel der Gäste. Mit einer geschmeidigen Bewegung narrte er gleich zwei Schalker, um dann aus spitzem Winkel den Ball nicht im Tor unterzubringen (57.).
Der "Hunter" schlägt wieder zu
Wie es besser geht, zeigte dann S04-Torjäger vom Dienst Huntelaar. Sein Freistoß aus 25 Metern schlug - noch leicht abgefälscht - im Netz ein (65.). Die Partie schien entschieden. Zu schwach präsentierten sich die Niedersachsen, zu stürmisch die Hausherren. Wie aus dem Nichts brachte Kessel wieder Spannung in die Partie, als er einen Schuss von Elabdellaoui in die Maschen lenkte (81.). Plötzlich wurde Schalke hektisch und ließ noch einen Hochkaräter zu. Boland legte quer auf Elabdellaoui, der am Elfmeterpunkt vollkommen alleingelassen wurde und Fährmann anschoss (82.). S04 schwamm nun dem Schlusspfiff entgegen, ohne dabei weitere klare Chancen zuzulassen. Szalai setzte in der Nachspielzeit den Schlusspunkt und machte den Deckel drauf, als er von Bicakcic angeschossen wurde und der Ball in hohem Bogen ins Tor flug (90. +3).
Die Schalker müssen am Dienstag (20 Uhr) in der englischen Woche zum Revier-Derby nach Dortmund. Die Braunschweiger empfangen zeitgleich den FSV Mainz 05.