Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia stellte nach dem 0:1 gegen Molde in der Europa League viermal um. Okazaki (Innenbanddehnung) und Torun (Muskelfaserriss im Oberschenkel) fehlten verletzt, Molinaro und Hajnal saßen auf der Bank. Boka, Holzhauser, Kuzmanovic und Harnik standen in der Startelf. Tasci fehlte nach seiner Roten Karte beim 1:0-Sieg in Fürth gesperrt.
Auch Schalke-Coach Huub Stevens nahm im Vergleich zum 1:1 in Montpellier in der Champions League vier Änderungen vor: Matip, Fuchs, Jones und Huntelaar kehrten in die Startelf zurück. Metzelder, Kolasinac, Barnetta und Pukki rutschten ins zweite Glied. Farfan, der beim 1:1 gegen Gladbach in der Vorwoche noch über 90 Minuten im Einsatz gewesen war, wurde nach erlittener Sprunggelenkverletzung nicht rechtzeitig fit.
Nur etwas mehr als 42 Stunden nach der Partie gegen Molde starteten die Schwaben hellwach. Nach kurzem Antritt von Boka in der eigenen Hälfte hatte der VfB plötzlich eine Vier-gegen-Zwei-Überzahl in der Schalker Hälfte. Traoré bediente Ibisevic per Flanke und der Bosnier vollendete wuchtig ins Tor (2.). Hildebrand musste bei seinem ersten Spiel gegen seinen Ex-Klub gleich hinter sich greifen. Holzhauser schoss nur wenig später aus der Distanz knapp am Tor vorbei (4.).
Der 16. Spieltag
Nach kurzem Luftholen kam dann auch S04 besser ins Spiel. Ein Kopfball von Jones flog noch im hohen Bogen rechts an Ulreichs Tor vorbei (7.). Noch immer in der Anfangsphase war der US-Nationalspieler dann maßgeblich am Ausgleich für die "Königsblauen" beteiligt: Marica nahm die maßgenaue Flanke von Jones perfekt ab - 1:1 (12.). Nach dem munteren verflachte die Begegnung deutlich. Die Gelsenkirchener kontrollierten die Partie nun besser, hatten mehr Spielanteile. Ein Freistoß von Fuchs (22.) und eine Direktabnahme aus spitzem Winkel von Huntelaar (25.) blieben aber lange die einzigen nennenswerten Offensivaktionen.
Ein Foulelfmeter brachte dann aber Stuttgart wieder in Front: Nachdem Fuchs Gentner im Strafraum ungeschickt umgerempelt hatte, verwandelte Ibisevic hart ins rechte Toreck (38.). Kurz darauf sorgte Draxler mit einem Schuss knapp über die Querlatte auf der Gegenseite für Gefahr (40.). Die bessere Gelegenheit aber vergab mit Harnik ein Schwabe, der aus halbrechter Position im Strafraum an Hildebrand scheiterte (45.+1).
Ibisevic schnürt Dreierpack
Nach dem Seitenwechsel begann die Partie ähnlich munter wie schon der erste Abschnitt. Vor allem der VfB präsentierte sich sehr offensivfreudig. Boka schickte Gentner in der 51. Minute allein Richtung Tor von Hildebrand, doch der Stuttgarter wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zu Unrecht zurückgepfiffen. Noch immer in der Anfangsviertelstunde entstand das 3:1 dann aus einer ähnlichen Situation: Gentner passte auf Holzhauser, der allein vor Hildebrand noch scheiterte. Aber Ibisevic verwertete den Abpraller gekonnt zu seinem dritten Treffer des Nachmittags (59.).
Verwandelter Foulelfmeter: Vedad Ibisevic (li.) schießt wuchtig ein. Getty Images
Schalke versuchte in der Folge, Druck zu machen, tat sich gegen die gut verteidigenden Schwaben aber schwer. Draxler bot sich in der 64. Minute eine gute Kopfballchance, die Ulreich jedoch gekonnt vereitelte. Mitte der zweiten Hälfte stellte sich dann Schiedsrichter Felix Zwayer in den Vordergrund. Zunächst zückte er in der 67. Minute gegen Sakai, der Holtby im Zweikampf unglücklich am Knöchel traf, die Rote Karte, dann stellte er Jones in der 73. Minute nach einem Zweikampf gegen Traoré ebenfalls mit glatt Rot vom Platz.
Danach tat sich nicht mehr viel. Die einzigen Gelegenheiten der "Königsblauen" in der Schlussphase vergaben Holtby per Heber über Ulreich (80.) sowie Huntelaar per Kopf nach einem Eckball (83.). Insgesamt fehlte S04 die letzte Durchschlagskraft. Gefährlicher war der VfB bei seinen Kontern. Der eingewechselte Rüdiger traf kurz vor dem Ende noch den linken Pfosten (90.). Dass in der Nachspielzeit VfB-II-Torjäger Soufian Benyamina noch zu seinem Bundesliga-Debüt kam, rundete aus Stuttgarter Sicht einen wohligen Bundesliga-Tag ab.
Die Schwaben sind am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Mainz zu Gast, drei Stunden später spielt Schalke gegen Freiburg.