Frankfurts Trainer Armin Veh konnte nach der 0:4-Niederlage in Düsseldorf wieder auf die zuletzt gelbgesperrten Zambrano und Schwegler zurückgreifen und stellte sie ebenso in die Startelf wie Butscher und Occean. Demidov, Kempf, Lanig und Matmour (Gelb-Rot-Sperre) fehlten dafür.
Bremens Coach Thomas Schaaf indes beließ es nach dem 4:1-Erfolg in Hoffenheim bei einer Änderung: Junuzovic kehrte nach Gelb-Sperre zurück und verdrängte Ignjovski auf die Bank.
Bitterkalt war es in Frankfurt, entsprechend verhalten begannen beide Mannschaften. Die Hessen zeigten sich dabei einen Tick bemühter, kamen in der Anfangsphase aber ebenso wenig zu klaren Torchancen wie die Bremer. Erst in der zwölften Minute wurde es brenzlig, als Meier aus 16 Metern knapp verzog.
Der 16. Spieltag
Im Allgemeinen war es ein umkämpftes und zugleich chancenarmes Duell zweier gleichwertiger Teams. Die Eintracht machte weiterhin mehr Betrieb, war in ihren Angriffsbemühungen aber zu berechenbar und stellte daher kein Problem für Sokratis & Co dar. Ähnlich verhielt es sich auf der Gegenseite: De Bruyne war als Schaltzentrale weitgehend abgemeldet, sodass Arnautovic, Elia und vor allem Peterson nicht mit Bällen gefüttert wurden. So war eine Ecke vonnöten, um für die erste Möglichkeit des SVW zu sorgen (Gebre Selassie, 28.).
Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte wurde es wieder etwas turbulenter, wenngleich Einschussgelegenheiten Mangelware blieben. Ausnahmen dabei waren Inui (36.) und auf der anderen Seite de Bruyne (39.), die allerdings zu unpräzise waren. Ansonsten lief spielerisch hüben wie drüben weiterhin wenig bis gar nichts zusammen, dafür ging's kämpferisch durchaus zur Sache. Viele Unterbrechungen, zahlreiche Gelbe Karten und eine zerfahrene erste Hälfte, die letztlich mit 0:0 beendet wurde, waren die Folge.
Nach der Pause geht die Post ab - Inui macht den Sack zu
Auf den Fersen: Werders Gebre Selassie verfolgt Inui. picture alliance
Nach Wiederanpfiff sah die Sache schon anders aus. Frankfurt hatte sich etwas vorgenommen, kam druckvoller aus der Kabine und belohnte sich rasch für das nun größere Engagement: Nachdem Inui eine Doppelchance vergeigt hatte (46.), durfte Oczipka unbedrängt von links in die Mitte flanken. Dort schaltete Prödl langsamer als Meier, der per Kopf auf 1:0 stellte (47.). Die Begegnung wurde in der Folge munterer, auch weil Werder jetzt gefordert war - de Bruyne (49.) und Prödl (50.) näherten sich dem Ausgleich an, den Petersen dann markierte: Arnautovic schlug den Ball von rechts effetvoll ins Zentrum zum Ex-Münchner, der zum 1:1 einköpfte (54.).
Die taktischen Fesseln waren gelöst und es ging hin und her. Inui scheiterte an Mielitz (60.), de Bruyne an Trapp (61.). Kurz darauf klingelte es jedoch erneut - und das gleich doppelt: Zuerst packte Schwegler aus 28 Metern ein echtes Pfund aus und brachte den Ball sehenswert im langen Eck unter (62.), kurz darauf rutschte Schmitz bei Occeans flacher Hereingabe unglücklich im eigenen Fünfer aus. Der Ball landete bei Aigner - 3:1 (63.).
Werder steckte den Kopf nicht in den Sand und drängte direkt auf den Anschluss. Die Frankfurter zogen sich indes etwas zurück, lauerten auf Konter und mussten dabei die ein oder andere brenzlige Situation überstehen (Arnautovic, 69., Gebre Selassie, 73., 88.). Werder leistete sich bei seinen Angriffen insgesamt aber viel zu viele Ungenauigkeiten und entwickelte daher trotz optischer Vorteile selten echte Gefahr, weshalb es schlussendlich auch bei der Niederlage blieb. Dass diese am Ende noch höher ausfiel, war Inui geschuldet, der in der 90. Minute einen Konter gekonnt vollendete und den 4:1-Endstand markierte.
Während die Frankfurter am kommenden Spieltag am Samstag in Wolfsburg gefordert sind (15.30 Uhr), haben die Hanseaten einen Tag mehr Regenerationszeit, ehe es gegen Nürnberg ernst wird (17.30 Uhr).