Augsburgs Coach Markus Weinzierl wechselte nach dem 1:1 gegen Freiburg zweimal. Musona und de Jong spielten für Ostrzolek (Muskelfaserriss im Oberschenkel) sowie Petrzela.
Dagegen hatte FCB-Coach Jupp Heynckes beim 4:1-Triumph gegen BATE Baryssau in der Champions League kräftig rotieren lassen und zahlreichen Stammspielern eine Pause gegönnt. Nun liefen die Münchner wieder in ihrer vermeintlichen Bestbesetzung auf - sechs Neue bei den Bayern: Lahm, Dante, Alaba, Javi Martinez, Ribery und Mandzukic erhielten den Vorzug vor Rafinha, van Buyten, Contento, Tymoshchuk, Shaqiri und Gomez, die allesamt auf der Bank Platz nahmen.
Der 16. Spieltag
Überraschend frech präsentierten sich die Augsburger gegen die Bayern. Nach kurzer Eingewöhnungsphase legte der FCA forsch los, spielte mutiges Pressing und war um eigene Offensivakzente bemüht. Nach fünf Minuten hatte Mölders dann sogleich die Chance zum Paukenschlag, der 27-Jährige verlor jedoch an der Fünferlinie die Übersicht und kam daher nicht zum Abschluss.
Unbestritten hatten die Bayern die reifere Spielanlage und deshalb auch mehr Ballbesitz und ein Chancenplus - Müller (6.), Dante (7.) und Mandzukic (10.) gaben erste Duftmarken des Rekordmeisters ab. Es entwickelte sich also ein munteres Spielchen, dass durchaus zu begeistern wusste. Zwar hatten glasklare Chancen Seltenheitswert, allerdings wurden die 30.660 Zuschauer in der ausverkauften SGL-Arena durch Tempofußball und äußerst motivierte Schwaben entschädigt.
Sankoh greift zu und bringt den Bayern den entscheidenden Vorteil
Im Clinch: Augsburgs Mölders (li.) gegen Ribery. Getty Images
Die Bayern reagierten auf den frechen Auftritt der Augsburger mit einer offensiveren Gangart. Die Viererkette der Münchner verteidigte fortan höher und erhöhte so den Druck auf die Fuggerstädter. Der FCA geriet allmählich unter Dauerbeschuss - allerdings erwies sich Mandzukic nun als Chancentod. Der Kroate ließ gleich drei erstklassige Gelegenheiten ungenutzt (23., 25., 32.). Zwischenzeitlich hatte Werner mit einem tückischen Aufsetzer, den Neuer mühevoll abwehrte (31.), immerhin für etwas Entlastung gesorgt.
Zweifellos schlug sich Augsburg prima, musste dann aber dennoch mit einem Rückstand in die Halbzeit gehen: Sankoh stoppte den Ball im eigenen Sechzehner mit der Hand. Schiedsrichter Dr. Jochen Drees entschied auf Strafstoß, den Müller sicher zum 1:0-Pausenstand verwandelte (40.).
Mit der Führung im Rücken spielten die Bayern nach Wiederanpfiff ihre Routine aus. Die Münchner hielten den Ball lange in den eigenen Reihen und ließen sich oft nur durch Fouls stoppen. Mit letzter Konsequenz suchte der FCB aber nicht den Weg nach vorne und verpasste so die Vorentscheidung - vorerst.
Heynckes brachte nämlich Gomez, der nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung (Mandzukic ging runter) zuschlug: Nach feinem Doppelpass mit Ribery ließ der 27-Jährige Sankoh stehen und netzte im Anschluss überlegt aus zwölf Metern ein (62.). Der Wille der Augsburger schien gebrochen, daran änderten auch die Hereinnahmen von Bancé und Hain nichts. Die Bayern hatten fortan leichtes Spiel und brachten den Sieg gefahrlos über die Zeit.
Bevor sich die Bundesliga in die Winterpause verabschiedet, müssen beide Mannschaften noch einmal antreten: Augsburg erwartet am kommenden Samstag (15.30 Uhr) der Abstiegskracher bei der SpVgg Greuther Fürth. Tags zuvor empfangen die Münchner Bayern die Borussia aus Mönchengladbach (20.30 Uhr).