Glückliche Löwen: Lars Bender (li.) feierte mit Trainer Uwe Wolf sein Tor zum 1:0. picture alliance
Interimscoach Uwe Wolf nahm bei den Löwen im Vergleich zum 1:4 in Duisburg fünf Änderungen vor. Im Tor bekam Hofmann wie angekündigt den Vorzug vor Tschauner. Zudem begannen Thorandt, Hoffmann, Schick und Schäffler anstelle der verletzten Bierofka und Ghvinianidze, Ledgerwood und Pourie nahmen auf der Bank Platz. Auch Holger Stanislawski nahm nach dem 2:0 gegen Kaiserslautern einige Wechsel vor. Boll, Hoilett und Hennings ersetzten Gouiffe à Goufan, Sako und Bruns.
Die große Chance des Spiels hatten die Gäste: Nach Ludwigs Ecke kratzte Schick Rothenbachs Volleyschuss von der Linie (6.). Die Löwen atmeten durch, eine Minute später durften sie jubeln: Bender köpfte nach Ecke von Rukavina ungehindert zum 1:0 ein. Was nun folgte, erinnerte bei St. Pauli fatal an das letzte Auswärtsspiel in Oberhausen, als die Hamburger nach 20 Minuten 0:3 hinten gelegen hatten. Vor allem in der Defensive waren die Gäste nun völlig von der Rolle. Mit eklatanten Aussetzern luden sie die schwungvollen Löwen förmlich zum Toreschießen ein. Schäffler (11.), der mit einem Fallrückzieher zudem die Latte traf, und Johnson (22.) sagten Danke! Nach einer halben Stunde musste St. Pauli froh sein, nicht noch höher zurück zu liegen.
2. Liga, 22. Spieltag
Für kurze Zeit konnten sich die Hamburger ein wenig Luft verschaffen. Dass die Löwen in der Abwehr für einen Moment unsortiert waren, nutzte Hoilett zum Anschlusstor (33.). Neue Hoffnung für St. Pauli? Nur für sechs Minuten. Dann segelte der orientierungslose Gunesch, den Stanislawski noch vor der Pause vom Feld nahm, unter einem Freistoß von Hoffmann hindurch. Lauth spitzelte den Ball über Hain hinweg und krönte einen furiosen ersten Durchgang der Löwen mit dem 4:1.
Nach dem Wechsel machte die Stanislawski-Elf weiter wie vor der Pause. Eger brachte Hain mit einem ungenauen Rückpass in die Bredouille, Droba-Ampen ließ sich von Schick den Ball abjagen und konnte sich bei seinem Schlussmann bedanken, der per Fußabwehr Schlimmeres verhinderte. Rukavina setzte Lauth in Szene, der knapp verzog.
Erst nach etwa einer Stunde fingen sich die Gäste, was allerdings auch daran lag, dass die Löwen nun das Tempo drosselten und den Vorsprung verwalteten. So plätscherte die Partie lange Zeit vor sich hin, ehe Hoffmann nach der Ecke des starken Schick den Schlusspunkt setzte (76.). Während 1860 am kommenden Sonntag selbstbewusst zum bayerischen Derby nach Ingolstadt fährt, hat der FC St. Pauli bis Freitag Zeit, seine Wunden zu lecken. Dann gastiert Hansa Rostock am Millerntor.