Überflieger: Aachens Szukala (li.) im Kopfballduell mit Kouemaha. picture-alliance
Aachens Trainer Jürgen Seeberger musste nach dem 0:0 in Ingolstadt auf den Rot-gesperrten Vukovic verzichten. Für ihn rutschte Szukala in die Innenverteidigung. Dafür meldete sich Stürmer Nemeth nach auskurierten Hüftproblemen wieder fit und fand sich gleich in der Startelf wieder. Der Slowake spielte anstelle des erkrankten Milchraum, auf dessen angestammter Position im linken Mittelfeld Holtby rückte. Duisburgs Coach Peter Neururer hielt sich an das Motto "Never change a winning Team" und ließ die gleiche Elf auflaufen, die 4:1 gegen 1860 München gewonnen hatte.
Wie bereits im Vorfeld angekündigt suchte der MSV Duisburg sein Heil in der Offensive. Die Zebras begannen druckvoll, mit aggressivem Pressing wurden die Alemannen sehr früh beim Spielaufbau gestört und eigene Angriffe wurden blitzschnell über die Flügel eingeleitet. Doch beim finalen Pass fehlte es an Präzision, so dass klare Torchancen zunächst ausblieben. Die bis dato beste Möglichkeit hatten die Aachener: Nach einer Ecke von rechts schraubte sich Szukala hoch, köpfte aber aus fünf Metern knapp rechts vorbei (8.).
2. Liga, 22. Spieltag
In der Folge blieb das Spiel umkämpft und hochintensiv, doch hüben wie drüben leisteten sich beide Mannschaften zu viele Abspielfehler, so dass Einschussgelegenheiten lange Zeit ausblieben. Das große Manko blieb die Ungenauigkeit, was sich jedoch nach einer guten halben Stunde änderte. Holtby flankte in den Fünfer zu Nemeth, der aber knapp drüber köpfte (33.). Etwas später machte es der Slowake dann besser: Nach einem Einwurf landete der Ball bei Lehmann, der direkt zu Nemeth passte. Dieser drehte sich schön, ließ dabei Schlicke ins Leere grätschen und jagte den Ball aus 14 Metern zentraler Position ins linke Eck (35.).
Die Freude bei den Platzherren währte aber nur zwei Minuten, denn die Führung hatte nur so lange Bestand. Die Alemannen bekamen das Leder nach einer Ecke von rechts nicht aus dem Gefahrenbereich. Makiadi kam an den Ball und drückte ihn aus fünf Metern in die Maschen zum verdienten 1:1, was zugleich der Pausenstand war.
Glückliches Händchen von Neururer
Schwerer Stand: Aachens Jungstar Holtby hatte es gegen den MSV ziemlich schwer. picture-alliance
Ohne personelle Wechsel ging es im zweiten Durchgang weiter, und auch das spielerische Niveau der Begegnung blieb zunächst überschaubar. Zahlreiche Ungenauigkeiten beim Passspiel sorgten auf beiden Seiten dafür, dass klare Möglichkeiten absoluten Seltenheitswert hatten.
Nach einer Stunde reagierte Alemannen-Coach Jürgen Seeberger und brachte mit Polenz für Seitz einen frischen Mittelfeldmann, doch auch der 22-Jährige konnte keine neuen Akzente setzen. Auf der anderen Seite wurden die Zebras aktiver und suchten die Entscheidung, gingen aber zu fahrlässig mit ihren Chancen um: Kouemaha schoss über das Ziel (62.), Brzenskas Versuch aus 13 Metern wurde geblockt (63.), und in der 69. Minute blieb Kouemaha gegen Aachens Keeper Stuckmann nur zweiter Sieger.
In der Schlussphase kam dann die Alemannia wieder und hätte durch Polenz das 2:1 erzielen müssen: Auer leitete aus der Mitte weiter auf den 22-Jährigen, der freie Bahn hatte. Polenz traf dann aber vom linken Fünfer-Eck nur den linken Außenpfosten (77). Nur eine Minute später zischte ein Lehmann-Freistoß knapp über die Latte.
In der 83. Minute fiel der entscheidende Treffer dann doch: Nach einem Doppelpass kam der kurz zuvor eingewechselte Ben-Hatira zu einer guten Schussposition. Der U21-Nationalspieler zog einfach mal aus knapp 23 Metern zentraler Position ab und traf ins linke Eck zum 2:1 für Duisburg. Aachen machte nun auf und drängte auf den Ausgleich. In der Nachspielzeit hatte Fiel noch die große Chance, doch Vigneau klärte auf der Linie und sicherte somit den Sieg.
Für Aachen steht am kommenden Sonntag beim SC Freiburg ein echtes Spitzenspiel auf dem Programm. Der MSV Duisburg darf wieder am Montag antreten - erneut gegen einen Aufstiegskandidaten. Der 1. FC Nürnberg ist dann zu Gast in Duisburg.